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Nachte des Sturms

Nachte des Sturms

Titel: Nachte des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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sich hin und wieder morgens auf diese Weise ausnutzen zu lassen.
    Sie drehte das Wasser auf und stellte die Temperatur, da sie vollkommen erhitzt war, auf lauwarm. Dann stieg sie in die alte klauenfüßige Wanne, zog den Vorhang zu und hielt ihren Kopf unter den dünnen Strahl, um ihr Haar nass zu machen.
    Was mit so wenig Wasser und so vielen Haaren alles andere als einfach war, doch sie hatte ihr Ziel beinahe erreicht, als plötzlich der Vorhang aufgezogen wurde. Sie öffnete ein Auge und blickte auf Shawn.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass du schon wieder Ärger machen willst.«
    »Wollen wir wetten?«, fragte er und stieg zu ihr in die Wanne.
    Die Wette hätte sie verloren.
    Mit leicht wackligen Beinen griff sie schließlich nach einem Handtuch. »Und jetzt halt endlich Abstand«, warnte sie und schlang das Handtuch um sich. »Ich habe keine Zeit mehr. Irgendwann muss ich auch mal nach Hause.«
    »Ich nehme an, dann hast du auch keine Zeit mehr für ein paar Pfannkuchen.«

    Sie schob sich die nassen Haare aus den Augen. »Du machst Pfannkuchen?«
    »Eigentlich hatte ich das vor, aber wenn du es so eilig hast, mache ich mir vielleicht nur ein Rührei.«
    Er war bereits abgetrocknet und putzte sich die Zähne, was eine intime, doch derart beiläufige Handlung war, dass sie sie kaum bemerkte. »Ich nehme an, so eilig habe ich es nun auch wieder nicht. Hast du vielleicht noch eine zweite Zahnbürste?«
    »Nein, aber ich denke, unter den gegebenen Umständen kannst du ruhig auch meine nehmen.«
    Sie hatte eine Zahnbürste sowie ein paar andere grundlegende Utensilien bei Darcy deponiert, war am Vorabend jedoch zu abgelenkt gewesen, um daran zu denken. »Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich ein paar Sachen hier lassen würde? Es wäre einfach praktischer.«
    Er beugte sich über das Waschbecken, damit sie den Triumph in seinen Augen nicht bemerkte. Ein weiterer Schritt in die gewünschte Richtung. »Es ist Platz genug.« Er reichte ihr die Zahnbürste. »Aber solange du nichts hier hast, nimmst du einfach das, was du brauchst. Ich koche schon mal den Kaffee.«
    »Danke.«
    Im Schlafzimmer zog er sich seine Jeans und seinen Wollpullover an. Wenn er nicht im Pub hätte arbeiten müssen, hätte er sicher einen Weg gefunden, sie dazu zu überreden, den Tag mit ihm gemeinsam zu verbringen. So jedoch hatten sie höchstens noch eine Stunde.
    Allerdings konnte er deutlich vor sich sehen, wie es zwischen ihnen sein könnte. Sie hätten zahllose Vormittage wie diesen, an denen sie sich erst lieben und dann gemeinsam frühstücken würden, bevor jeder seiner Wege ginge. Brenna säße abends, wenn er arbeiten würde, eine
Weile bei ihm in der Küche. Und anschließend würde sie ihn zu Hause erwarten.
    Auf dem Weg die Treppe hinunter sagte er sich, dass es bis dahin noch ein paar Schritte wären. Aber er konnte und wollte ganz einfach nicht glauben, dass er einen Menschen so liebte, ohne einen Weg zu finden, auch sein Leben mit ihm zu verbringen.
    Sie bräuchten ihr eigenes Haus mit einer großen Küche und genügend Schlafzimmern für die Familie, die sie gründen würden. Er hatte genug gespart, um ein hübsches Grundstück kaufen zu können. Er stellte das Kaffeewasser auf und zog, da er lieber Tee trank, auch die Teekanne hervor.
    Dann holte er Mehl, Buttermilch und Eier und hätte beinahe den Karton fallen gelassen, als es plötzlich klopfte.
    »Tut mir Leid.« Lachend betrat Mary Kate die Küche. »Ich wollte dich nicht erschrecken.« Ihre Wangen waren gerötet von dem Spaziergang durch die morgendliche Kälte, und ihre Augen glänzten. »Heute ist mein freier Tag. Ich war gerade unterwegs und da dachte ich, ich komme einfach kurz vorbei.«
    Er suchte fieberhaft nach einem Weg, sie möglichst schnell und höflich hinauszukomplimentieren, ehe es zu einem Unglück kam. Ehe ihm jedoch etwas Passendes eingefallen war, war es auch schon zu spät.
    »Warum rieche ich noch keinen Kaffee?«, wollte Brenna wissen. »Du machst einen noch vor zehn Uhr morgens völlig fertig, und dann schaffst du es noch nicht mal …« Ihre Stimme erstarb einfach, als sie in den Raum kam und ihre Schwester sah.
    Alle Farbe wich aus Mary Kates Gesicht, und ihre Augen verrieten den tiefen Schmerz. Während eines Augenblicks
standen alle wie angewurzelt da. Wie Schauspieler in einem schlechten Stück, bei dem man wusste, dass es nach Heben des Vorhangs zur Katastrophe kommen würde.
    Shawn legte eine Hand auf Katies Arm. »Mary Kate.« Er sagte

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