Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nachte des Sturms

Nachte des Sturms

Titel: Nachte des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
Vom Netzwerk:
es ganz leise, und das Mitgefühl in seiner Stimme riss sie aus der Erstarrung. Sie machte sich unsanft von ihm los und lief in Richtung Tür.
    »Mary Kate, warte!« Brenna wollte ihr schon nachlaufen, als ihre Schwester sich, puterrot vor Scham und Zorn, zu ihr umdrehte.
    »Du warst mit ihm im Bett. Du bist eine Lügnerin und Heuchlerin.« Sie holte aus und da Brenna noch nicht einmal versuchte, sich zu schützen, verpasste sie ihr einen harten Schlag, der sie zu Boden gehen ließ. »Und außerdem noch eine Hure.«
    »Das reicht.« Dieses Mal griff Shawn nicht mitfühlend, sondern grimmig nach ihrem Arm. »Du hast weder das Recht, deine Schwester zu schlagen, noch so mit ihr zu reden.«
    »Es ist schon in Ordnung.« Brenna schob sich auf ihre Knie. Mehr ließ das schreckliche Gewicht, das plötzlich auf ihr lastete, ganz einfach nicht zu.
    »O nein, es ist nicht in Ordnung. Auf mich kannst du so wütend sein, wie du willst«, sagte er zu Mary Kate. »Und es tut mir wirklich Leid, falls ich dich in irgendeiner Weise verletzt habe. Aber das, was zwischen Brenna und mir ist, hat mit dir nicht das Geringste zu tun.«
    Am liebsten hätte sie geweint. Am liebsten hätte sie geschrien, und sie fürchtete, dass sie gleich beides tun würde. In dem verzweifelten Kampf um einen Rest von Würde hob Mary Kate den Kopf und trat einen Schritt zurück. »Du hättest mich nicht derart zum Narren halten müssen.
Du wusstest, was ich für dich empfinde. Und ich empfinde immer noch etwas für dich, nur ist es jetzt statt Liebe blanker Hass. Ich hasse dich, ich hasse euch beide.«
    Sie öffnete die Tür und flüchtete nach draußen.
    »Himmel!« Shawn bückte sich, zog Brenna auf die Füße und legte eine Hand auf ihre feuerrote Wange. »Es tut mir Leid, es tut mir wirklich Leid. Sie hat das, was sie gesagt hat, bestimmt, nicht so gemeint.«
    »Oh doch. Im Augenblick empfindet sie genau das, was sie gesagt hat. Ich weiß, wie diese Dinge sind. Ich muss ihr sofort nach.«
    »Ich komme mit.«
    »Nein.« Es brach ihr das Herz, als sie sich von ihm löste. »Das muss ich allein tun. Es würde ihr nur noch mehr wehtun, wenn sie uns jetzt zusammen sähe. Was habe ich mir nur dabei gedacht?« Sie schloss verzweifelt ihre Augen und presste ihre Finger gegen ihre Lider. »Was habe ich mir nur dabei gedacht?«
    »Du hast an mich gedacht, genau wie ich an dich. Dazu haben wir alles Recht der Welt.«
    Sie ließ ihre Hände sinken und machte die Augen wieder auf. »Sie bildet sich ein, dass sie in dich verliebt ist. Daran hätte ich ebenfalls denken müssen. Und jetzt muss ich sehen, ob ich nicht vielleicht doch noch irgendetwas retten kann.«
    »Während ich hier herumsitze und Däumchen drehe?«
    »Sie ist meine Schwester«, antwortete Brenna schlicht und wandte sich zum Gehen.
    Sie rannte, so schnell sie konnte, aber Katie hatte einen guten Vorsprung und längere Beine. Als Brenna sie endlich erblickte, stürzte sie bereits, gefolgt von ihrer gelben Hündin, den Hügel hinunter in Richtung ihres Hauses.
    »Mary Kate, warte!« Brenna verfiel in einen Sprint und
holte ihre Schwester am Rand des Gartens ein. »Warte. Du musst mich dir die Sache erklären lassen.«
    »Was gibt es denn da zu erklären? Du hast mit Shawn Gallagher geschlafen. Das war nicht zu übersehen. Immerhin bist du mit noch nassen Haaren in seine Küche gekommen.«
    »So ist es nicht.« Aber hatte es nicht genau so angefangen? War es nicht zu Anfang genau so gewesen?
    »Sicher habt ihr beide ganz schön über mich gelacht.«
    »Nein, niemals. Ich habe nicht einmal daran gedacht –«
    »Du hast nicht einmal daran gedacht, dass es mich auch noch gibt, nicht wahr?« Mary Kate brüllte so laut, dass sich die Hündin vorsichtshalber verzog. »Toll, wirklich toll! Dann benimmst du dich also wie eine Hure bei dem Mann, von dem du genau weißt, dass ich etwas für ihn empfinde, ohne dabei auch nur einen einzigen Gedanken an mich zu verschwenden.«
    Brennas Augen blitzten auf. »Du hast mich vorhin schon mal eine Hure genannt und ich habe es mir bieten lassen. Du hast mir ins Gesicht geschlagen, und auch dagegen habe ich mich nicht gewehrt. Du hast mir deutlich zu verstehen gegeben, wie du die Sache siehst. Aber dafür hörst du dir jetzt endlich auch meine Version dieser Geschichte an.«
    »Fahr doch zur Hölle!« Mary Kate versetzte Brenna einen harten Stoß, machte auf dem Absatz kehrt und marschierte Richtung Tür.
    Und atmete keuchend aus, als Brenna sie von hinten angriff. »Du

Weitere Kostenlose Bücher