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Nachte des Sturms

Nachte des Sturms

Titel: Nachte des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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öffnete sie und blieb abwartend stehen. Sie nahm ihre Kappe und ihre Jacke vom Haken, schob sich beides unter den Arm und trat hinaus in die Kälte.
    Schweigend gingen sie in Richtung seines Wagens.
    Ihre Reaktion war vollkommen normal gewesen, sagte sie erst sich und dann auch ihm. Sein fortgesetztes Schweigen traf sie wie ein Hieb. »Können wir uns vielleicht darauf einigen, dass dies hier für uns beide ziemlich neu ist?«
    Ah, dachte er, sie ging genau in die erhoffte Richtung. Deshalb bedachte er sie mit einem ruhigen Blick und nickte wortlos mit dem Kopf.
    »Und bisher haben wir, hmm, nie darüber gesprochen, wo mögliche Grenzen sind.«
    »Du wolltest Sex. Und den bekommst du.« Aus dem Augenwinkel sah er, dass sie zusammenzuckte. Perfekt.
    »Das stimmt. Das ist richtig«, murmelte sie kaum hörbar, als er in die Einfahrt des Cottages bog. Allmählich wurde ihr ein wenig flau im Magen. »Aber ich … es ist nur so, dass ich –« Fluchend kletterte sie aus dem Wagen und rannte ihm nach. »Verdammt, du könntest mir wenigstens zuhören.«
    »Ich höre dir doch zu. Möchtest du vielleicht einen Tee?«, fragte er nach Betreten des Hauses geradezu boshaft höflich.

    »Nein, ich möchte keinen Tee. Und steig bitte, verdammt noch mal, wenigstens für eine Minute von deinem hohen Ross. Wenn du tatsächlich nicht gesehen hast, dass diese Frau beinahe über dich hergefallen wäre, dann bist du so blind und doppelt so dämlich wie sechs Fledermäuse.«
    »Wichtiger wäre ja wohl, was ich von ihr gewollt habe.« Er wandte sich der Treppe zu.
    »Sie ist wirklich attraktiv.«
    »Ebenso wie du. Aber was hat das damit zu tun?« Ihre Kinnlade klappte herunter, und sie brauchte eine Minute, ehe sie sich in Bewegung setzen konnte. In all den Jahren, in denen sie Shawn kannte, hatte er nie etwas zu ihrem Aussehen gesagt, und nun brachte diese beiläufige Erklärung sie völlig aus dem Konzept.
    »Du hast mich noch nie als attraktiv bezeichnet, aber das ist schon okay. Und außerdem geht es mir augenblicklich um etwas völlig anderes.«
    Er würde dafür sorgen, dass sie nochmals auf dieses Thema kämen, aber zunächst einmal kippte er den Inhalt seiner Taschen auf den Nachttisch.
    »Worum geht es dir denn, Brenna?«
    »Ich weiß, seit wir diese – diese Sache angefangen haben, habe ich nie gesagt, was ich von dir erwarte.« Sie raufte sich die Haare und wünschte sich, sie besäße wenigstens ein Mindestmaß an Eloquenz. »Was ich meine, ist, solange wir zusammen sind, solange nicht einer von uns oder beide zu dem Schluss kommen, dass es genug ist, käme ich nie auf den Gedanken, etwas mit einem anderen anzufangen.«
    Er setzte sich auf die Truhe am Fußende des Bettes, um sich die Stiefel auszuziehen. »Willst du damit sagen, dass keiner von uns gleichzeitig mit jemand anderem schlafen soll?«

    »Ja, genau das will ich damit sagen.«
    Es gäbe also niemand anderen, und Brenna war diejenige, die diese Idee – nein, diese Forderung – hatte verlauten lassen. Ein wirklich großer erster Schritt in die erhoffte Richtung. Doch er ließ sich Zeit, um sie glauben zu lassen, dass er lange über ihren Vorschlag nachdenken musste. »Das entspricht durchaus auch meinen Vorstellungen. Aber …«
    »Aber?«
    »Woher sollen wir wissen, und wer von uns entscheidet, wann sich die Situation zwischen uns ändert?«
    »Keine Ahnung. Ich hätte nie erwartet, dass diese Sache derart kompliziert würde. Das wurde mir erst klar, als ich diese Sängerin an deinem Hals hängen sah. Der Anblick hat mir wirklich nicht gefallen.«
    »Solange ich mit dir zusammen bin, rühre ich keine andere an. So weit musst du mir schon vertrauen.«
    »Dir vertraue ich ja auch.« Sie machte einen Schritt in seine Richtung. »Es sind die vollbusigen Blondinen, die mir Probleme machen.«
    »Dann solltest du wissen, dass ich in letzter Zeit sowieso eine Vorliebe für wohlgeformte Rotschöpfe habe.«
    Vor Erleichterung darüber, dass sein Blick nicht mehr so kalt war, lachte sie beinahe übermütig auf. »Meine Güte, wohlgeformt. Dann sind wir uns also einig?«
    »Ich würde sagen, dieses Gespräch war zumindest ein Anfang.« Er klopfte neben sich auf die Matratze. »Zieh endlich deine Stiefel aus, und dann können wir sehen, ob wir nicht noch ein Stückchen weiterkommen heute Nacht.«
    Bereitwillig nahm sie neben ihm Platz und zog an ihrem Schnürsenkel. »Ich habe dich verletzt. Das tut mir wirklich Leid.«

    »Ich habe nichts dagegen, hin und wieder

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