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Nachte des Sturms

Nachte des Sturms

Titel: Nachte des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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Rohre einfach aus und sehen, was dabei herauskommt.«
    Brenna richtete sich knurrend auf, und sie bahnten sich gemeinsam einen Weg in Richtung ihres kleinen Lasters. Dies hier war tatsächlich eine ekelhafte Arbeit, aber wie immer waren sie ein gut eingespieltes Team. Sie machten sich ans Werk, und ab und zu sah Brenna ihren Vater verstohlen an.
    Er hatte nichts zu ihr und Shawn gesagt, kein einziges Wort. Und obgleich sie sich vorstellen konnte, dass sich ihr Vater bei diesem Thema unbehaglich fühlte, ertrug sie es nicht, dass es unbereinigt zwischen ihnen stand. Wenn sie nicht darüber sprachen, bliebe zwischen ihnen beiden eine Kluft.
    »Dad.«
    »Ha, beinahe hätte ich’s geschafft. Das Mistding mag geplatzt sein, aber es sitzt bombenfest.«
    »Dad, du weißt, dass Shawn und ich uns immer noch sehen.«
    Mick schlug so hart mit den Knöcheln gegen das Rohr, dass ihm sein Werkzeug wie glitschige Seife aus den Fingern rutschte. Gesenkten Hauptes zog er es aus dem Schlamm und wischte es an seiner ebenfalls schlammigen Hose ab. »Ja, ich weiß.«
    »Schämst du dich für mich?«

    Er arbeitete schweigend weiter, ehe er erklärte: »Du hast noch nie etwas getan, dessen ich mich hätte schämen müssen, Brenna. Aber Tatsache ist, dass du dich in dieser Sache auf sumpfigerem Terrain befindest als wir hier im Moment. Auf der einen Seite bist du meine Kollegin, deren Fähigkeiten ich nicht nur respektiere, sondern regelrecht bewundere. Aber auf der anderen Seite bist du auch meine Tochter. Es ist nicht leicht für einen Mann, ein solches Thema mit seiner Tochter zu bereden.«
    »Sex?«
    »Verdammt, Brenna.« Trotz der dicken Schmutzschicht war deutlich zu erkennen, dass er rot wurde.
    »Sex gehört zum Leben, oder etwa nicht?« Als die kaputte Leitung endlich frei lag, schob er sie unsanft an die Seite.
    »Genau wie die Scheiße, in der ich augenblicklich sitze, aber trotzdem denke ich lieber nicht weiter darüber nach. Deine Mutter und ich haben dich so gut erzogen, wie wir konnten, aber für die Schritte, die du als Erwachsene unternimmst, bist du allein verantwortlich. Du kannst nicht von mir verlangen, dass ich diese Sache gutheiße, Brenna, aber ich verurteile sie auch nicht.«
    »Er ist ein guter Mann, Dad.«
    »Habe ich etwa jemals etwas anderes behauptet?« Erschöpft und verlegen und entschlossen, das Thema endlich zu beenden, ging Mick in Richtung Wagen, um das neue Rohr zu holen.
    »Es ist nur wegen dem … was Mary Kate gesagt hat. Sie war wütend wie ein wilder Stier, aber wir haben uns längst wieder vertragen. Nur möchte ich keinesfalls, dass du denkst, das, was zwischen Shawn und mir ist, sei eine billige Affäre.«
    Das Mädchen benahm sich ihm gegenüber wie ein Terrier
gegenüber einem großen Knochen. Sie würde nicht eher Ruhe geben, als bis sie ihn klein hätte. »Was Mary Kate zu dir gesagt hat, gehört sich nicht zwischen zwei Schwestern, und es freut mich, dass ihr beide euch versöhnt habt. Was den zweiten Punkt betrifft … hast du ihn wirklich gern?«
    »Natürlich. Natürlich habe ich ihn gern.«
    »Und respektierst du ihn?« Als Brenna mit der Antwort zögerte, hob Mick den Kopf und sah ihr in die Augen. »So, so.«
    »Ja, ich respektiere ihn. Er hat wirklich Grips, wenn er sich mal die Mühe macht, ihn einzusetzen, er hat ein gutes Herz und viel Humor. Was mich jedoch nicht blind für seine Fehler macht. Ich weiß, er ist ein fauler Hund, der sein Talent vergeudet.«
    »Dazu möchte ich gerne etwas sagen, auch wenn mir klar ist, dass du am Ende tust, was du für richtig hältst.« Er richtete sich auf. »Du kannst die Fehler eines Mannes nicht einfach beheben wie ein Leck in einer Leitung oder ein Loch in einem Dach. Entweder nimmst du ihn so, wie er ist, Mary Brenna, oder du lässt die Finger von der ganzen Sache.«
    Sie runzelte die Stirn. »So ist es ja gar nicht. Es geht mir eher darum, ihm einen Stoß in die richtige Richtung zu geben.«
    »Richtig für wen?« Er legte seine Hand auf ihren Arm. »Veränderungen dürfen nie einseitig sein, Schätzchen, andernfalls geht das Gleichgewicht verloren und das ganze Gebäude stürzt in sich zusammen.«
     
    Shawns sämtliche Sinne schrien entsetzt auf, als Brenna mitten in der Mittagsschicht plötzlich an der Hintertür des Pubs erschien. Sie war von ihrer Kappe bis hin zu ihren
Stiefeln vollkommen verdreckt und verströmte selbst über eine Entfernung von ein paar Metern einen Geruch, der einem das Wasser in die Augen trieb.
    »Mutter

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