Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nachte des Sturms

Nachte des Sturms

Titel: Nachte des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
Vom Netzwerk:
Gottes, was hast du nur gemacht?«
    »Sickergrube«, kam die fröhliche Antwort. »Den schlimmsten Dreck haben wir längst schon abgekratzt.«
    »So, wie ich die Sache sehe, habt ihr ein paar Stellen vergessen.«
    »Tja, wir mussten alles in unserer Macht Stehende unternehmen, um Mrs. Duffys Garten zu retten, also war uns unser Aussehen zunächst einmal egal. Aber jetzt haben wir von all der Arbeit einen Bärenhunger.«
    Er hob abwehrend die Hände. »Falls du dir einbildest, ich würde dich in diesem Aufzug hier hereinlassen, O’Toole, dann hast du dich geirrt.«
    »Ich will gar nicht reinkommen. Ich habe Dad gesagt, ich würde uns ein paar Brote holen. Außerdem hätte ich gern noch ein paar Flaschen Bier.«
    »Mach einen Schritt zurück und schließ die Tür!«
    »Bestimmt nicht.« Um ihn zu ärgern, lehnte sie sich lässig gegen den Türrahmen. »Schließlich tue ich niemandem weh. Beleg die Brote einfach mit dem, was du gerade zur Hand hast. Wir sind nicht wählerisch.«
    »Das ist offensichtlich.« Er schob die anderen eingegangenen Bestellungen beiseite, und holte Brot und kalten Braten.
    Es amüsierte sie zu sehen, wie sehr er sich beeilte. »Wir haben noch ein paar Stunden zu tun. Und dann muss ich noch ein paar Sachen erledigen.«
    »Ich hoffe, eine dieser Sachen ist ein ausgiebiges Bad.«
    »Steht längst auf meiner Liste. So, wie es hier aussieht, scheint das schlechte Wetter eure Geschäfte nicht gerade zu beeinträchtigen.«

    »Tag und Nacht hängt beinahe das halbe Dorf bei uns herum. Die Leute wollen nicht allein sein, und außerdem sehen sie einfach gern mal etwas anderes als immer nur die eigenen vier Wände.« Er belegte die Brote großzügig mit Fleisch und Käse. »Nun, da der Generator läuft, haben wir sogar die meiste Zeit Musik, und ab und zu gibt es irgendwelche hitzigen Debatten über die Sportveranstaltungen, die gerade im Fernsehen laufen.«
    »Auch wir rennen pausenlos durch die Gegend. Ich glaube, Dad und ich hatten seit Ausbruch des Unwetters nicht mal eine halbe Stunde frei.«
    »Ich freue mich schon darauf, wenn das Wetter endlich wieder besser wird. Seit einer Woche habe ich keine Sonne und auch keine Sterne mehr gesehen. Aber Tim Riley sagt, es würde nicht mehr lange dauern.«
    Dies war die Art von lockerem Gespräch, das sie mit jedem führen konnte. Aber war es nicht schön, fragte sie sich, dass sie sich mit Shawn am liebsten unterhielt? Plötzlich erschien ihr diese Freundschaft wie ein kostbarer Schatz, den sie in der Vergangenheit nicht genug zu schätzen gewusst hatte.
    »Ungeachtet dessen, was Tim sagt, habe ich daran gedacht, später noch zum Faerie Hill hinaufzuwandern. Wie wäre es mit kurz nach Mitternacht?«
    »Meine Tür steht immer offen, aber ich wäre dir dankbar, wenn du vorher deine Gummistiefel ein bisschen sauber machen würdest.« Er schob die Brote in eine kleine Tüte und fügte noch ein paar Tüten Chips und zwei Flaschen Harp dazu. Als sie bezahlen wollte, schüttelte er den Kopf. »Nein, das hier geht aufs Haus. Ich möchte lieber keine der Münzen, die du in der Tasche hast.«
    »Danke.« Sie nahm die Tüte und sah ihn fragend an. »Willst du mich nicht küssen?«

    »Nein. Aber das hole ich später nach.«
    »Das will ich doch hoffen.« Mit einem Grinsen, das unter anderen Umständen als kokett hätte gesehen werden können, schlenderte sie davon und überließ es ihm, die Tür hinter ihr zu schließen.
     
    Sie war eine Frau, auf deren Wort Verlass war, und so trat sie um Punkt Mitternacht über die Schwelle des Cottages. Sie wusste, so früh war er noch nicht zu Hause. Aber sie mochte die Stille in dem kleinen Häuschen, die heimelige Atmosphäre, wenn man dort ganz allein war.
    Wie auch Shawn es häufig tat, stieg sie direkt an der Tür aus ihren Stiefeln, lief in Strümpfen hinüber in das kleine Wohnzimmer, um dort, da es immer noch keinen Strom gab, Öllämpchen und Kerzen anzuzünden – und hoffte, Lady Gwen würde sich ihr vielleicht noch einmal zeigen.
    Schließlich war dies ein perfekter Zeitpunkt für das Erscheinen eines Geistes. Eine Nacht, in der der Regen gegen die Fensterscheiben klatschte und der Wind an den Läden rüttelte, in einem kleinen, von Kerzen und einem warmen Feuer erhellten kleinen Haus.
    »Ich weiß, dass Sie hier sind, und ich bin ganz allein.« Sie wartete, aber die einzigen Geräusche, die sie hörte, waren das Knarren des Holzes und das unablässige Heulen des Windes. »Ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich

Weitere Kostenlose Bücher