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Nachtflamme: Roman (German Edition)

Nachtflamme: Roman (German Edition)

Titel: Nachtflamme: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Esstisch.
    Fox saß auf dem Boden zu Laylas Füßen. »Die Frauen zuerst«, schlug er vor. »Quinn?«
    »Ich wollte Eiscreme kaufen gehen, und weil ich die Eiscreme auch essen wollte, habe ich zuerst einen Power Walk gemacht.« Nervös befingerte sie die dicke Silberkette, die sie um den Hals trug. »Aber ich kam immer wieder an denselben Ort, dieselbe Ecke, ganz gleich, welche Richtung ich einschlug. Ich habe nicht mehr nach Hause gefunden.« Sie ergriff Cals Hand und drückte ihre Stirn an seine Schulter. »Ich konnte dich nicht mehr finden, es wurde stockdunkel. Niemand war da, und ich fand den Weg nicht mehr.«
    Cal zog sie an sich. »Für mich war die gesamte Stadt zerstört. Alle waren tot. Ich rannte hierher, aber da war nichts. Nur ein rauchendes Loch im Boden. Ich habe nach dir gesucht, weil ich nicht glauben konnte … Und dann sah ich dich und Fox.«
    »Ich habe dich zuerst gesehen«, sagte Quinn zu Fox. »Es sah so aus, als ob du durch eine Wasserwand kommen würdest. Zuerst warst du nur verschwommen, und deine Schritte hörten sich gedämpft an. Dann wurde alles klar. Du hast meine Hand genommen, und alles wurde klar.
    Das muss doch etwas bedeuten, meint ihr nicht auch?« Sie blickte sich in der Runde um. »Ich war schon am Rande der Hysterie, weil ich hin und her gelaufen war, aber nicht weiterkam. Dann hat Fox meine Hand genommen, und alles war wieder so, wie es sein sollte. Danach haben wir Cal gesehen.«
    »Vorher wart ihr nicht da, keiner von euch. Und dann war plötzlich wieder alles beim Alten. Als wenn man einen Schalter umgelegt hätte. Du hast geblutet«, sagte er zu Fox.
    »Spinnen«, erklärte Fox und erzählte ihnen alles. »Auf der Straße war alles wie immer, als ich herauskam. Ich sah dich an der Ecke stehen, Quinn. Ich hörte und spürte dich und die anderen. Es war nur eine schwache Verbindung, aber Layla hörte ich klar und deutlich schreien.«
    »Obwohl du noch zwei Blocks weit entfernt warst«, warf Quinn ein.
    »Ja, aber ich habe es trotzdem gehört. Dann hörte es auf einmal auf. Das war bestimmt, als du ohnmächtig geworden bist.«
    »Es ist passiert, als Quinn aus dem Haus gegangen war. Sie wollte Eiscreme kaufen, weil ich mich aufgeregt hatte.« Ihr Blick glitt kurz zu Fox. »Ich wollte duschen, während sie weg war. Zuerst spürte ich nur, dass etwas über meinen Fuß glitt. Sie kamen aus dem Abfluss. Schlangen. So laut, wie ich geschrien habe, wundert mich eigentlich, dass man mich nicht im nächsten Bezirk gehört hat.«
    »Ich habe dich nicht gehört«, sagte Cybil. »Ich war unten und habe keinen Ton gehört.«
    »Es wurden immer mehr. Ich stieg aus der Dusche, aber sie waren schon auf dem Fußboden. Ich sagte mir die ganze Zeit, dass sie nicht real waren, aber ich konnte … ich habe keinen kühlen Kopf bewahrt. Ich drehte fast durch, als sich die Tür nicht öffnen ließ. Das Fenster ist zu klein, und es ging sowieso nicht auf. Dann muss ich ohnmächtig geworden sein, weil ich mich an sonst nichts erinnern kann, bis Fox da war und ich in meinem Bett lag.«
    »Vielleicht hat es auch deshalb aufgehört, weil du ohnmächtig geworden bist«, spekulierte Cybil. »Wenn jemand bewusstlos ist, kann man eine Illusion nicht aufrechterhalten.«
    »Was ist mit dir passiert?«, fragte Layla.
    »Ich konnte nicht mehr sehen. Gage und ich waren in der Küche, auf einmal brannten meine Augen, und alles wurde grau. Ich wurde blind.«
    »Oh, Cyb.«
    Cybil lächelte Quinn an. »Q weiß von dieser ganz persönlichen Angst von mir. Mein Vater hat sein Augenlicht bei einem Unfall verloren, er hat sich nie damit abfinden können. Zwei Jahre später hat er Selbstmord begangen. Blind sein ist also für mich etwas ganz Furchtbares. Du warst da«, sagte sie zu Gage, »aber dann warst du auf einmal weg. Ich konnte dich nicht hören. Ich habe dich gebeten, mir zu helfen, aber du hast nichts getan. Vermutlich konntest du nicht, oder?«
    Sie schwieg, aber er antwortete nicht. »Ich hörte, wie die Haustür aufgerissen wurde. Ich hörte Fox, dann konnte ich auf einmal wieder sehen, und … du warst auch wieder da.« Er hatte sie in den Arm genommen, dachte sie. Sie hatten sich aneinander festgehalten. »Wo warst du in der Zwischenzeit, Gage? Wir müssen wissen, was jedem von uns passiert ist.«
    »Ich war nicht weit weg. Nur in der Wohnung über dem Bowlingcenter, wo ich früher gewohnt habe.«
    Als es an der Tür klopfte, stand Cal auf, blickte aber Gage weiter unverwandt an.
    »Deine Augen«, fuhr Gage

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