Nachtflamme: Roman (German Edition)
auf und trat an den Strohsack neben ihrem eigenen, um die Kinder zu beruhigen, zu singen und ihnen die Brust zu geben.
Ihr seid meine Hoffnung, flüsterte sie und gab einem Baby einen Zuckerschnuller, während die anderen beiden an der Brust tranken.
Als Quinn die Augen öffnete, nahm Cal sie in die Arme. »Wir müssen hineingehen.« Mit langen Schritten trug er sie die Treppe zur seitlichen Veranda hinauf. Fox lief voraus und öffnete ihm die Tür zum Musikzimmer der Familie.
»Ich hole Wasser.«
»Sie muss jetzt viel trinken.« Cybil eilte ihm nach. »Wo ist die Küche?«
Er zeigte es ihr und drehte sich in die entgegengesetzte Richtung.
Weil Quinn am ganzen Leib zitterte, warf Layla eine Decke von einem der Sofas über sie, als Cal Quinn dort ablegte.
»Mein Kopf«, stieß Quinn hervor. »Gott, mein Kopf. Mir wird gleich schlecht. Ich muss …« Sie setzte sich auf und ließ den Kopf zwischen die Knie sinken. »Okay.« Sie atmete tief ein und aus, während Cal ihr die Schultern massierte. »Okay.«
»Hier, trink einen Schluck. Fox hat dir Wasser gebracht.« Layla kniete sich neben Quinn und hielt ihr das Glas hin.
»Schön langsam«, riet Cal. »Richte dich erst auf, wenn du bereit bist. Tief atmen.«
»Ja, klar.« Sie warf einen Blick auf den Blecheimer, den Gage neben sie gestellt hatte. »Guter Gedanke, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich ihn nicht brauche.«
Vorsichtig schob sie sich hoch, bis sie ihren schmerzenden Kopf an Cals Schulter lehnen konnte. »Das war heftig.«
»Ich weiß.« Er drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe.
»Habe ich etwas gesagt? Es war Ann. Sie hat in ihr Tagebuch geschrieben.«
»Du hast viel gesagt«, erwiderte Cal.
»Warum habe ich bloß nicht meinen Rekorder eingeschaltet?«
»Ich habe alles aufgenommen.« Gage hielt ihren kleinen Rekorder hoch. »Ich habe ihn aus deiner Tasche genommen, als die Show begann.«
Langsam trank sie einen Schluck Wasser, dann blickte sie Fox aus Augen an, die immer noch ein wenig glasig in ihrem schmalen, blassen Gesicht wirkten. »Deine Eltern haben nicht zufällig Morphium im Haus?«
»Nein, tut mir leid.«
»Es vergeht schon wieder.« Cal gab ihr noch einen Kuss und rieb ihr sanft über den Nacken. »Versprochen.«
»Wie lange war ich weggetreten?«
»Fast zwanzig Minuten.« Cal blickte auf, als Cybil mit einem großen Keramikbecher hereinkam.
»Hier.« Sie streichelte Quinns Wange. »Das wird dir helfen.«
»Was ist das?«
»Tee. Mehr brauchst du nicht zu wissen. Komm, sei ein braves Mädchen.« Sie hielt den Becher an Quinns Lippen. »Deine Mutter hat eine erstaunliche Kollektion selbst gemachter Tees, Fox.«
»Das mag ja sein, aber das hier schmeckt wie …« Quinn brach ab, als Joanne eintrat. »Ms Barry.«
»Die Mischung schmeckt ziemlich scheußlich, aber sie hilft. Lass mich mal, Cal.« Joanne schob Cal beiseite und drückte und rieb zwei Punkte unten an Quinns Hals. »Versuchen Sie sich nicht zu verkrampfen. Ja, so ist es besser. Atmen Sie gleichmäßig. Atmen Sie Sauerstoff ein, atmen Sie alle Spannung und Unbehagen aus. So ist es gut. Sind Sie schwanger?«
»Was? Nein. Äh, nein.«
»Es gibt hier einen Punkt.« Sie ergriff Quinns linke Hand und drückte auf das Gewebe zwischen Daumen und Zeigefinger. »Das ist effektiv, darf aber bei schwangeren Frauen nicht angewendet werden.«
»Das angrenzende Tal«, sagte Cybil.
»Verstehen Sie etwas von Akupressur?«
»Sie versteht von allem etwas«, erklärte Quinn. Sie atmete jetzt leichter. »Oh, es ist besser geworden, viel besser. Ich spüre es kaum noch. Danke.«
»Sie sollten sich ein wenig ausruhen. Cal kann mit Ihnen nach oben gehen, wenn Sie wollen.«
»Danke, aber …«
»Cal, du solltest sie nach Hause bringen.« Layla legte Cal die Hand auf den Arm. »Ich kann mit Fox ins Büro fahren. Cybil, du kannst doch Gage sicher zu Cal bringen, oder?«
»Ja, klar.«
»Wir sind doch noch nicht fertig«, wandte Quinn ein. »Wir müssen noch herausfinden, wo sie das Tagebuch versteckt hat.«
»Heute nicht.«
»Sie hat recht, Blondie. Du musst dich jetzt ausruhen.« Damit erst gar kein Widerspruch aufkam, hob Cal sie von der Couch.
»Ja, da kann ich ja wohl kaum nein sagen. Danke, Ms Barry.«
»Jo.«
»Danke, Jo, dass wir Ihnen den Morgen verderben durften.«
»Jederzeit. Fox, mach Cal die Tür auf. Gage, gehst du mit Cybil nach hinten und sagst Brian Bescheid, dass alles in Ordnung ist? Layla.« Jo legte Layla die Hand auf den Arm und hielt sie
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