Nachtflamme: Roman (German Edition)
ihre Perlen gezeigt. Das hast du gut gemacht. Sie sind absolut perfekt.«
»Wenn du ein paar Jahre bleibst, bekommst du vielleicht auch so etwas.« Er rollte die Schultern. »Ich muss es wahrscheinlich lockerer nehmen. Hör mal, Shelley kommt vorbei – ich habe sie dazwischengeschoben.«
»Willst du ihr erzählen, was Block gemacht hat?«
»Warum sollte ich?«
»Ja, warum solltest du?«, murmelte Layla. »Ich suche ihre Akte heraus.«
»Nein, die brauchen wir hoffentlich gar nicht. Ich möchte dich etwas fragen. Wenn du einen Mann so lieben würdest, dass du ihn heiratest, und er würde einmal fremdgehen, würdest du dich dann auf der Stelle scheiden lassen? Sagen wir mal, du würdest ihn immer noch lieben, und du hättest dich vor allem in ihn verliebt, weil er zwar nicht der Hellste ist, dich aber ebenfalls liebt. Würdest du ihm noch mal eine Chance geben?«
»Du möchtest, dass Shelley ihm noch eine Chance gibt.«
»Ich bin Shelleys Anwalt, deshalb möchte ich, was sie will, innerhalb vernünftiger Grenzen. Vielleicht möchte sie ja zur Eheberatung gehen.«
»Du hast sie hierher bestellt, um ihr vorzuschlagen, mit ihm zur Eheberatung zu gehen.« Layla musterte ihn und nickte langsam. »Und das, nachdem er dich zusammengeschlagen hat.«
»Es gibt mildernde Umstände. Sie will die Scheidung nicht, Layla. Sie will nur, dass er sich genauso elend fühlt wie sie. Ich zeige ihr nur eine weitere Möglichkeit auf. Alles andere liegt an ihr. Also, würdest du ihm noch eine Chance geben?«
»Ich glaube an zweite Chancen, aber es käme darauf an, wie sehr ich ihn liebe.«
»Ja, das habe ich mir gedacht. Schick sie bitte in mein Büro, wenn sie kommt.«
Nachdenklich saß Layla an ihrem Platz. Sie dachte an Alices feuchte Augen und die schöne Perlenkette. Sie dachte daran, wie Fox blutend und kreidebleich vor Schmerzen in der Küche gesessen hatte. Sie dachte daran, wie er in der Bar Gitarre gespielt hatte und auf das brennende Haus zugelaufen war, um die Hunde zu retten.
Als Shelley kam, schickte Layla sie sofort in Fox’ Büro. Dann erledigte sie die Montagspflichten, mit denen Alice bereits begonnen hatte.
Als Shelley wieder herauskam, weinte sie ein wenig, aber in ihren Augen stand Hoffnung.
»Ich möchte Sie etwas fragen«, sagte sie zu Layla. »Würde ich mich zum Narren machen, wenn ich diese Nummer anrufen würde?« Sie hielt eine Visitenkarte hoch. »Wenn ich einen Termin bei diesem Eheberater machen würde, von dem Fox echt viel hält? Wenn ich diesem Idioten Block eine Chance gäbe und versuchen würde, zwischen uns wieder alles in Ordnung zu bringen?«
»Ich glaube eher, es wäre dumm, nicht alles zu tun, was Sie tun möchten.«
»Ich weiß noch nicht einmal, warum ich diesen Mann so begehre.« Shelley blickte auf die Visitenkarte. »Aber vielleicht könnte ich es hier herausfinden. Danke, Layla.«
»Viel Glück, Shelley.«
Warum sollte jemand so dumm sein? Layla überlegte kurz, dann stand sie auf und marschierte zu Fox’ Büro.
Er saß mit gerunzelter Stirn am Computer und hämmerte auf die Tastatur ein. Er blickte kaum auf, als sie an seinen Schreibtisch trat.
»In Ordnung«, sagte sie. »Ich schlafe mit dir.«
Er hielt inne und hob den Kopf. »Das sind ja hervorragende Neuigkeiten.« Er schaute ihr in die Augen. »Jetzt gleich?«
»Für dich ist das alles ganz einfach, was?«
»Eigentlich …«
»Du sagst einfach nur: Ja klar, lass uns loslegen.«
»Unter diesen Umständen brauche ich doch wohl nicht darauf hinzuweisen, dass ich ein Mann bin.«
»Das ist es nicht nur.« Sie hob die Arme. »Ich wette, du bist so aufgewachsen, dass du Sex als etwas ganz Natürliches ansiehst, als eine Grundform menschlichen Ausdrucks zwischen zwei Erwachsenen, die sich einig sind.«
Er blickte sie unschuldig an. »Und, ist das nicht so?«
Hilflos breitete sie die Arme aus. »Mir hat man beigebracht, dass es ein enormer, gewichtiger Schritt ist, der Verantwortungsgefühl erfordert.«
»Aber du willst doch mit mir schlafen.«
»Ja, klar, das habe ich ja gesagt.«
»Warum?«
»Weil Shelley einen Eheberater anruft.« Layla seufzte. »Weil du Gitarre spielst, und weil ich ohne nachzuzählen weiß, dass, obwohl Alice nicht mehr da ist, schon wieder ein Dollar im Glas ist, weil du Scheiße gesagt hast. Weil Cal Quinn erzählt hat, du wolltest Block nicht anzeigen.«
»Das klingt für mich aber eher nach Gründen, um gute Kumpel zu sein«, warf Fox ein. »Keine Gründe, um Sex zu haben.«
»Ich
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