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Nachtflug Zur Hölle

Nachtflug Zur Hölle

Titel: Nachtflug Zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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Personen frei und ungehindert weiterarbeiten können. Sie verpflichten sich weiterhin, das Institut und seine Mitarbeiter wirksam schützen zu lassen, und sie garantieren uns freien Zugang zu allen benötigten Materialien und Dienstleistungen, solange Litauen von Ihren Truppen besetzt bleibt.
    Diese drei Atom Sprengköpfe – und neun weitere, die innerhalb von dreißig Tagen geliefert werden – sowie die technische Unterstützung beim Einsatz der fünfzig sowjetischen Trägerraketen, die Sie heimlich beiseite geschafft haben, sind unsere Bezahlung für diesen Schutz. Alle weiteren von uns zu liefernden Waffen werden nur gegen Barzahlung verkauft. Einverstanden?«
    »Ich habe schon gesagt, daß ich damit einverstanden bin.«
    »Dann schwören Sie!« verlangte Gabowitsch. »Ich weiß, daß Sie ein gläubiger Christ sind – schwören Sie bei Gott und allen Heiligen, sich an unsere Vereinbarung zu halten.«
    Diesmal lächelte Woschtschanka. »Sie trauen mir nicht, General Gabowitsch?«
    »Allerdings nicht.«
    »Das ist klug«, sagte Woschtschanka zufrieden. »Ich traue Ihnen nämlich auch nicht. Wir werden die in meinem Hauptquartier installierten Systeme ausgiebig testen, und sobald wir wissen, wie alles funktioniert, werden sie verlegt und umprogrammiert, damit Sie sie nicht mehr beeinflussen können.«
    »Und wir werden Sicherheitsvorkehrungen treffen, um genau das unmöglich zu machen«, antwortete Gabowitsch. »Sie können diese Waffen gegen Ihre Feinde einsetzen, aber wir sorgen dafür, daß kein Einsatz gegen uns möglich ist. Und mit dem ersten weißrussischen Soldaten, der das Fisikus ohne Erlaubnis betritt, ist unsere Vereinbarung aufgekündigt, woraufhin meine Auftraggeber und ich unser gesamtes Arsenal gegen Sie einsetzen werden.«
    »Andere Männer schworen vielleicht bei Gott und allen Heiligen, General, aber ich schwöre bei etwas, an das ich wirklich glaube…
    hier!« sagte Woschtschanka lachend und legte dabei seine rechte Hand zwischen die Beine. Das war eine uralte Geste, mit der ein Mann sein Versprechen mit nichts weniger als seiner Männlichkeit besiegelt. Als er merkte, daß Gabowitsch peinlich berührt war, schlug er ihm lachend auf den Rücken. »Ich schwöre Ihnen, unsere Vereinbarung einzuhalten, General Gabowitsch. Wahrscheinlich ist Ihnen nicht zu trauen – aber solange ich das weiß, kann ich mit Ihnen umgehen. Unsere glorreiche Offensive zur Wiedererrichtung des alten weißrussischen Reiches beginnt in diesem Augenblick.«

3
Weißes Haus, Washington, D. C.
11. April, 21.01 Uhr
    Der Präsident der Vereinigten Staaten kniff die Augen zusammen.
    Das gleißend helle Licht der Fernsehscheinwerfer blendete ihn, so daß seine Stichwortkarten auf dem Rednerpult vor ihm trotz Großdruck nur schwer zu lesen waren. Hier gab es keinen Teleprompter, denn dies war eine »informelle« Pressekonferenz im East Room des Weißen Hauses. An sich gab es dafür den Presseraum, aber der Präsident hatte schon bald nach seinem Amtsantritt darüber geklagt, der Raum sei zu heiß und zu beengt. Deshalb waren die Pressekonferenzen in den viel größeren East Room verlegt worden, und dieser schön eingerichtete, elegante Raum verlieh dem neuen Präsidenten auch mehr Statur, fanden seine Mitarbeiter.
    Und die brauchte er heute wirklich dringend, weil er die erste internationale Krise seit seiner Amtsübernahme im Januar zu bewältigen hatte.
    »Was sich letzte Woche in der litauischen Hauptstadt Wilna ereignet hat, unterstreicht die große Besorgnis unserer Regierung um die Zukunft der Republik Litauen und aller übrigen baltischen Staaten.«
    Im Gegensatz zu seinem Vorgänger, der außenpolitisch brilliert hatte, war dieser Präsident ein Gelehrtentyp, dessen Stärken in der Innen- und Wirtschaftspolitik lagen. Obwohl die vorige Regierung sich den Zusammenbruch des Weltkommunismus an ihre Fahne hatte heften können, hatten schwerwiegende amerikanische Wirtschaftsprobleme dem Herausforderer zum Sieg verholfen.
    Aber heute würde er sich auch als Außenpolitiker bewähren müssen. Er trug sogar ein schwarzes Trauerband am linken Revers seiner Jacke – zum Gedenken an Senator Charles Vertunin.
    »Der Verlust, den wir alle durch den Tod von Senator Vertunin erlitten haben, beweist wieder einmal, daß wir selbst in dieser Zeit des Friedens und der sich ausbreitender Demokratie auf der Hut vor Verrat und Unterdrückung sein müssen.
    Gegenwärtig hat das Oberkommando der GUS-Streitkräfte über die baltischen Staaten

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