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Nachtflug Zur Hölle

Nachtflug Zur Hölle

Titel: Nachtflug Zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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sich herum und zielte in die Schatten.
    »Gute Reaktion, Oberst«, sagte Gunnery Sergeant Wohl, als er ins Licht trat. Hinter ihm tauchten drei Marines auf. Der Sergeant schob seine Nachtsichtbrille hoch. »Ich hab’ schon geglaubt, die sei defekt«, sagte er mit der Andeutung eines Lächelns, »weil Sie eben wie ein richtiger Marineinfanterist ausgesehen haben.« Er deutete auf Luger. »Wer ist das – REDTAIL HAWK?« Dann sah er die von Schüssen durchsiebte Leiche Teresows an der Zellentür liegen. »Hoffentlich ist das nicht unser Mann gewesen…«
    »Nein, der liegt hier«, versicherte ihm McLanahan hastig. »Gunnery Sergeant Wohl… Oberleutnant David Luger, U.S. Air Force.
    Dave… Gunny Wohl. Ich brauche Hilfe beim Verbinden dieser Schußwunde.«
    »Rourke!« Der Sergeant winkte einen seiner Männer heran, der einen Sanitätstornister trug. Wohl beugte sich über Luger, legte eine Hand auf seine Schulter und lächelte ihm zu. »Nett, Sie kennenzulernen, Oberleutnant. Freut mich, daß Ormack und McLanahan Sie hier gefunden haben – und daß wir Sie alle lebend aufgespürt haben.«
    Im nächsten Augenblick tauchte Hal Briggs aus den Schatten auf, ergriff Lugers Hand und schüttelte sie, bis der Verwundete mit einem Aufschrei die Augen verdrehte.
    »Dave Luger! Verdammt, Luger, Sie leben noch… Ich meine, verdammt, Mann – ich freue mich, Sie wiederzusehen!«
    »Hal… Hal Briggs? Mein Gott, ich kann’s kaum glauben, daß Sie auch da sind!« Er blickte zu McLanahan auf. »Sind Wendy und Angelina auch da?«
    »Nicht so schnell, Partner«, sagte McLanahan. »Der Heimweg muß sich doch lohnen.«
    »Richtig, Oberst«, bestätigte Wohl.
    Luger starrte McLanahan an. »Oberst? Du bist Oberst geworden?«
    »Heben Sie sich Ihre Fragen bis später auf, Oberleutnant«, verlangte Wohl. »Erst müssen wir aus diesem Loch raus.«
    Auf Lugers schmales Gesicht trat ein grimmig resignierter Ausdruck, als habe er sich damit abgefunden, doch hier unten sterben zu müssen.
    »Lassen Sie sich von ihm nicht unterkriegen, Dave«, forderte Briggs ihn grinsend auf.
    »Sie halten gefälligst die Klappe, Briggs.« Wohl wartete, bis Luger verbunden war. »Ist er transportfähig?« fragte er. Als der Sanitäter nickte, sagte Wohl; »Okay, dann nichts wie raus hier, Jungs!«
    Ormack und McLanahan führten die Marines zur anderen Treppe, an deren Fuß sie Oberleutnant Marx, den Piloten der MV-22 und den verwundeten Absetzer zurückgelassen hatten. Von dort aus stiegen sie gemeinsam ins Erdgeschoß hinauf.
    Gunnery Sergeant Trimble stand neben einem Funker, als die Marines von unten heraufkamen. »Meldung, Wohl«, verlangte er knapp.
    »Ich habe mit meiner Gruppe und Hauptmann Briggs den Keller durchsucht«, berichtete Wohl. »Dort sind auf der untersten Ebene Schüsse gefallen. Wir haben nachgesehen und General Ormack und Oberst McLanahan mit diesem Mann angetroffen, den sie als REDTAIL HAWK identifiziert haben.«
    »Ohne Scheiß?« Der große Sergeant trat auf Luger zu, der neben dem verwundeten Absetzer lag. »Ihr Name?« fragte er.
    „Myeenya zahvoot Iwan Sergejewitsch… Ich meine, ich heiße Luger, David Luger«, antwortete Luger. »United States Air Force«, fügte er stolz hinzu.
    »Warum spricht dieser Mann Russisch?« Wissen Sie bestimmt, daß das unser Mann ist, McLanahan?« knurrte Trimble.
    »Das ist unser Mann«, bestätigte McLanahan. »Aber ihm ist die ganze Zeit eingeredet worden, er sei ein russischer Wissenschaftler.«
    Trimble wirkte durchaus nicht überzeugt. »Okay. Vernehmen können wir ihn später. Durchsucht ihn nach Waffen oder Funkgeräten?«
    »Durchsuchen?« wiederholte McLanahan verständnislos. »Er hat doch nur eine zerrissene Hose am Leib, Trimble!«
    »Von mir aus kann er splitternackt sein. Bis seine Identität geklärt ist, bleibt er für mich ein nicht identifizierter Ausländer. Er wird durchsucht, bekommt Handschellen angelegt und wird bewacht. Und das ist der letzte Widerspruch gewesen, den ich Ihnen durchgehen lasse, McLanahan.« Trimble ließ ihn stehen und wandte sich Marx zu. »Wie geht’s dem Oberleutnant?«
    »Sieht ganz nach Schädelbruch aus, Gunny«, antwortete der Sanitäter. »Er muß schnellstens ausgeflogen werden. Sergeant McCall hat mehrere Knochenbrüche, aber anscheinend keine inneren Verletzungen. Major Cook hat sich den linken Arm gebrochen.« Er deutete auf den Copiloten der MV-22, der unterdessen aus dem Flugzeug geborgen und ins Erdgeschoß des Sicherheitstrakts gebracht

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