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Nachtflug Zur Hölle

Nachtflug Zur Hölle

Titel: Nachtflug Zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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worden war, wo er mit seiner Jacke über dem Gesicht auf dem Boden lag.
    »Hauptmann Brandt ist im Einsatz gefallen.«
    McLanahan blickte den Korridor entlang; er sah vier weitere reglose Gestalten mit zugedeckten Gesichtern und drei Verwundete.
    Von den für dieses Unternehmen eingesetzten insgesamt 48 Marines – inklusive der fliegenden Besatzungen – waren acht gefallen und weitere acht mit schweren Wunden kampfunfähig, Außerdem sah McLanahan etwa ein Dutzend Marines mit Kopf-, Schulter-, Arm- oder Beinverbänden.
    »Für ‘nen einzigen russisch sprechenden Flieger haben wir schwer bluten müssen«, sagte Trimble und schüttelte aufgebracht den Kopf.
    Er nickte Ormack und McLanahan zu. »Wenigstens habt ihr die Verwundeten mitgebracht.« Das war der einzige Dank, den sie zu erwarten hatten. »Okay, Jungs, wir müssen dieses Gebäude mit zweiunddreißig Marines halten, bis wir abgeholt werden. Auf dem Dach sind vier MGs und eine Stinger-Gruppe stationiert. Sobald die Kellertür verbarrikadiert und mit einer Sprengladung gesichert ist, gilt folgende Einteilung: Zwei Mann bewachen das Treppenhaus; weitere vier Mann kontrollieren als Streife systematisch die oberen Stockwerke. Alle anderen halten hier unten die Stellung und bauen unsere MGs an beiden Enden des Querkorridors und gegenüber dem Eingang auf.
    Trimble wandte sich an Briggs, Ormack und McLanahan. »Ihr drei durchsucht in den oberen Stockwerken sämtliche Schreibtische und Aktenschränke. Jeder bekommt eine B-4-Tasche mit und meldet sich bei mir, sobald sie voll ist, Für die Tasche seid ihr persönlich verantwortlich. Sie ist wichtiger als ihr selbst – sollte im Flugzeug nicht genug Platz sein, kommt sie mit, während ihr zurückbleibt. Wenn wir schon Marines opfern müssen, um euch hier reinzubringen, soll sich das wenigstens lohnen, verdammt noch mal!«
    »Wieviel Zeit haben wir noch, bis die SEA HAMMER zurückkommt?« fragte Ormack, der Mühe hatte, sich zu beherrschen.
    »Hammer Three steht auf dem Botschaftsgelände, um betankt und repariert zu werden«, antwortete der Sergeant. »Sie soll in spätestens einer Viertelstunde über dem Dach sein. Da wir eine SEA HAMMER verloren haben, brauchen wir zwei Flüge, um alle abzutransportieren. Also können Sie mit ungefähr einer halben Stunde rechnen.«
    »Nur eine halbe Stunde?«
    »Wie haben Sie sich das vorgestellt, Sir?« fragte Trimble sarkastisch. »Glauben Sie, daß die MSB-Truppen uns ‘ne Woche Zeit lassen, damit wir ihren Kram in aller Ruhe durchsuchen können? Sie haben Glück, daß Sie zehn Minuten bekommen. Also Beeilung, Sir!
    Sie sammeln wichtige Informationen über den sowjetischen Stealth-Bomber, bis ich Ihnen befehle, die Suche einzustellen und zur Evakuierung aufs Dach zu kommen. Ist das klar, Sir?«
    »Und wann kommen wir in die Hangars?« warf McLanahan ein.
    »Der Bomber soll dort…«
    »Falls Sie sich dort umsehen wollen, Sir, bitte sehr!« unterbrach ihn Trimble. »Wahrscheinlich kriegen Sie den Arsch weggeschossen, aber Ihr Abenteuer haben Sie dann gehabt. Der restliche Komplex ist nicht gesichert.«
    »Aber der Bomber ist unser eigentliches Ziel!« wandte Ormack ein. »Fotos des sowjetischen Stealth-Bombers wären der größte nachrichtendienstliche Coup dieses …«
    »Außerdem ist dieses Gebäude bloß der Sicherheitstrakt«, stellte McLanahan fest. »Vielleicht lagern hier Schriftstücke – aber die sind bestimmt veraltet oder für uns wertlos. Wir brauchen Unterlagen aus Hangars, aus Konstruktionsbüros. Wir brauchen…«
    »Verdammt noch mal, Sir, was Sie für das eigentliche Ziel halten, ist mir scheißegal!« fuhr Trimble ihn an. »Ich habe den Auftrag, REDTAIL HAWK zu retten und Ihnen Gelegenheit zu verschaffen, nach Unterlagen über dieses Versuchsflugzeug zu suchen. Kein Mensch hat von Fotos oder einer Besichtigung dieses Stealth-Bombers gesprochen oder festgelegt, wie lange wir dableiben müssen, damit Sie in Schreibtischen wühlen können. Das entscheiden Hauptmann Snyder und ich. Also beeilen Sie sich gefälligst! Und ich erwarte, daß Sie mit übervollen Taschen zurückkommen!«
Gus-Oberkommando (Westgruppe), Kaliningrad
13. April, 04.50 Uhr
    Auf dem Rücksitz seines Dienstwagens, einer schweren SIL-Limousine, klammerte General Anton Osipowitsch Woschtschanka sich an die Halteschlaufe, während sein Fahrer eine enge Kurve nahm. Obwohl es erst halb fünf war, wirkten die Straßen Kaliningrads belebter als sonst. Gelegentlich blieben Passanten stehen und

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