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Nachtflug Zur Hölle

Nachtflug Zur Hölle

Titel: Nachtflug Zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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– aber in seiner Aufregung ignorierte der General die wahre Bedeutung von Gabowitschs Worten. Dies war seine große Chance, ein neues, mächtigeres Reich zu gründen … und als Alleinherrscher mit eiserner Faust zu regieren! Er gab wortlos den Hörer zurück und sammelte sich sekundenlang, bevor er seinen Adjutanten anwies:
    »Verbinden Sie mich mit Oberst Zwirko von der Einundfünfzigsten Luftflotte. Ich muß ihn sofort sprechen. Sorgen Sie dafür, daß die Mobilmachungsbefehle der Fünften und Siebten Armee auf meinem Schreibtisch liegen, wenn wir ankommen. Und Sie, Fahrer, benützen gefälligst die Sirene, damit wir schneller vorankommen, sonst schnappe ich mir Ihre Maschinenpistole und fange an, uns den Weg freizuschießen!«
Sicherheitstrakt des Fisikus-Instituts
13. April 04.08 Uhr
    »Hier ist was!« rief Ormack. »Ich hab’ was!« Er stand vor einem Stahlschrank, den Briggs und einer der Marines mit einem kleinen Brocken des Sprengstoffs C4 aufgesprengt hatten. McLanahan und Briggs kamen herbeigerannt. »Hier, das sieht wie Informationsmaterial für prominente Werksbesucher aus: Farbdias, Videokassetten, Hochglanzprospekte, Kostenberechnungen… einfach alles!«
    »Ich hab’ auch was«, sagte Briggs. »Scheint ein Verzeichnis aller Geheimsachen zu sein – mit genauer Angabe der Aufbewahrungsorte. Das muß Sergeant Haskell uns gleich übersetzen.« Zu jedem dieser Spezialteams der Marines gehörte mindestens ein Mann, der die jeweilige Landessprache sehr gut beherrschte. In ihrem Fall war das Andrew Haskell, der draußen im Treppenhaus Wache hielt.
    »Unglaublich, was?« fragte McLanahan, als er neben Ormack ihre olivgrünen Segeltuchtaschen mit Schriftstücken und Videokassetten vollstopfte. »Wir sind in einem streng geheimen sowjetischen Konstruktionsbüro und raffen dort alles zusammen, was uns brauchbar erscheint! Und Dave haben wir auch gefunden! Ich kann’s wirklich kaum glauben.«
    »Ich auch nicht«, bestätigte John Ormack. »Aber ich würde lieber gleich abhauen. Was nutzt uns das ganze Zeug, wenn wir nicht in die Hangars können? Wir haben Dave, und er scheint halbwegs in Ordnung zu ein. Also könnten wir doch abhauen!«
    »Yeah, das wär’ toll, den Bomber im Original zu besichtigen.«
    »Hey, sieh dir das an!« sagte Ormack, ohne auf McLanahans Frage einzugehen. »Ein komplettes Testflugprogramm… Mann, das ist ein Eroberungsprogramm für den Bomber! Es trägt sogar ein Datum … hey, das ist in zehn Tagen! Der Bomber muß kurz vor dem Abnahmeflug stehen!«
    »Wir müssen Hauptmann Snyder bitten, uns dort drüben umsehen zu dürfen«, schlug McLanahan vor. »Ich übergehe Trimble nicht gern, John, aber er ist ein verdammt sturer Kerl und genehmigt nichts, was nicht im Einsatzplan steht.«
    »Hör zu, ich habe nichts an ihrem Einsatzplan auszusetzen, Patrick. Immerhin hat er uns lebend hergebracht«, sagte Ormack.
    McLanahan nickte zustimmend. »Andererseits sollten wir vielleicht wirklich Snyder fragen. Wir haben unseren Auftrag, und Snyder ist hier der Boß, nicht dieser Trimble.«
    Sobald ihre Taschen B-4 mit Material vollgestopft waren, gingen sie ins Treppenhaus zurück, wo die Wachen für sie die Erlaubnis einholten, zum Dach hinaufzusteigen. Draußen hatte inzwischen ein kalter Nieselregen eingesetzt, der dazu beitrug, das Gefühl nervöser Abgespanntheit zu verstärken.
    Ormack stellte die Taschen unter einen Überhang neben dem Fahrstuhlschacht, wo sie einigermaßen vor Nässe geschützt waren.
    Hauptmann Edward Snyder hatte das Funkgerät mit unter seinen Poncho genommen und hockte mit aufgesetztem Kopfhörer auf der niedrigen Brüstung des Flachdachs. Sein Kompanieoffizier machte einen Rundgang, um die MG-Nester zu kontrollieren. Snyder beob-382
    achtete die umliegenden Hangars und Gebäude durch sein Nachtglas.
    Als Ormack und McLanahan auf ihn zukam, ließ er das Nachtglas sinken und streifte auch den Kopfhörer ab.
    »Schon fertig, Gentlemen?« fragte er. Im ersten Licht des anbrechenden Tages wirkte sein Gesicht erschöpft und sorgenvoll. Ormack wußte nicht, ob dies Snyders erster oder schon sein zehnter richtiger Einsatz war, aber zusammengekniffene Lippen und herabhängende Schultern zeigten, wie stark er unter Druck stand.
    »Fündig sind wir nur im zweiten Stock geworden«, antwortete Ormack. »Wir haben dort alles Brauchbare mitgenommen.«
    »Dann durchsuchen Sie das Erdgeschoß«, schlug Snyder vor. »Sie haben noch etwas Zeit.«
    »Wir möchten zu den Hangars

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