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Nachtflug Zur Hölle

Nachtflug Zur Hölle

Titel: Nachtflug Zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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schnell zu beenden, aber Elliotts Plan war in seinen Augen keine Ideallösung. Aber der Präsident und Wilbur Curtis hatten sich davon überzeugen lassen, und bessere Abwehrmöglichkeiten waren gegenwärtig nicht in Sicht. »Ich weiß, wie Ihre EB-52 eingesetzt werden, General Elliott«, sagte Preston, »aber was nutzen sie uns noch, wenn die Weißrussen schon in Litauen stehen?«
    »Satellitenaufnahmen zeigen, daß die Angriffsspitzen vor allem aus leichten Fahrzeugen, Panzerspähwagen und Hubschraubern bestehen«, erklärte ihm Elliott. »Die großen Panzerverbände folgen erst in einigen Stunden. Wir können sie noch angreifen, bevor sie die litauische Grenze überschreiten.«
    »Mit ein paar Bombern B-52? Klingt nicht sehr aussichtsreich«, meinte Preston skeptisch.
    »Die Kampfkraft jeder EB-52 Megafortress entspricht einem ganzen Geschwader Jagdbomber F-16«, sagte der General. »Auch wenn es ihnen nicht gelingt, in einer Nacht den gesamten Vormarsch zu stoppen, können sie die erste Welle so dezimieren, daß sich die Weißrussen gezwungen sehen, ihre Invasion abzublasen.«
    Preston teilte widerstrebend Elliotts Auffassung, aber er hatte nicht vor, ihm das auf die Nase zu binden. »Falls die Bomber ihre Ziele finden«, knurrte er. »Wo stecken sie überhaupt?«
    »Ich rechne damit, daß eine erste Gruppe von vier Bombern in etwa fünfundvierzig Minuten die Ostseeküste überfliegt«, antwortete Elliott. »Eine Megafortress greift die Panzerverbände an, die aus Smorgon nach Westen marschieren. Zwei weitere Maschinen werden auf den weißrussischen Luftwaffenstützpunkt Siauliai in Litauen angesetzt und fliegen dann nach Süden weiter, um die aus Tschernjachowsk nach Kaunas marschierenden Panzer anzugreifen. Unsere vierte EB-52 bekämpft die Panzerverbände, die entlang der Küste vorstoßen und den Hafen Memel bedrohen.«
    »Was wird aus den COBRA-VENOM-Teams, die bereits in Smor-466
    gon sind?« fragte General Kunden. »Ich dachte, die sollten ebenfalls Luftunterstützung bekommen.«
    »Die bekommen sie auch«, versicherte Elliott ihm. »Wir haben zwei Maschinen in Reserve. Sobald die ersten vier Bomber zurückfliegen, werden sie durch die beiden anderen abgelöst. Diese EB-52 nehmen Verbindung mit unseren in Weißrußland operierenden Marines auf und arbeiten mit ihnen bei der Zerstörung der Befehls- und Kontrolleinrichtungen für Woschtschankas Atomraketen zusammen.«
    »Das ist absolut unerläßlich, Gentlemen« betonte Preston. »Alle Erfolge gegen Woschtschankas Infanterie- und Panzerverbände sind wertlos, falls er seine Drohung wahrmacht und ein paar Atomraketen einsetzt. Dann sind wir letzten Endes doch die Verlierer.«
    »Sir, um diese Atomraketen aufzuspüren, brauchen wir jede nur mögliche Unterstützung«, sagte Curtis zu Preston. »Außenminister Danahall hat angedeutet, jemand aus dem Stab unserer Botschaft in Moskau sei darauf angesetzt. Sind da irgendwelche Fortschritte gemeldet worden?«
    »Sharon Greenfield, die CIA-Residentin in Moskau, gehört zu unseren Leuten«, versicherte Preston ihm, »und hat ausgezeichnete Verbindungen zu Boris Dwornikow, dem früheren Moskauer KGB-Chef. Trotzdem würde ich an Ihrer Stelle nicht auf Unterstützung aus Moskau zählen. Der Präsident verläßt sich darauf, daß Ihre COBRA-VENOM-Teams und General Elliotts Bomber Woschtschankas Hauptquartier zerstören. Sollte das nicht gelingen, könnte ganz Europa binnen weniger Stunden von einem Atomkrieg erfaßt werden.«
Hotel Latvia, Riga, Republik Lettland
13. April, 19.21 Uhr
    »Ein Kurier aus Moskau, General«, meldete der Portier am Telefon.
    »Er hat eine dringende, nur für Sie bestimmte Mitteilung zu überbringen.«
    General Wiktor Gabowitsch zögerte. Auf der Flucht vor den gefährlichen Wirren in Litauen hatte er sich vorläufig in den elften Stock des ehemaligen Interhotels Latvia im Herzen Rigas zurückgezogen. Hier in Lettland wollte er die Fortschritte der weißrussischen Invasion und die Reaktion des GUS-Ministerrats auf Woschtschan-467
    kas Einmarsch abwarten. An sich hätte niemand wissen dürfen, daß er sich hier aufhielt. Andererseits würden viele ehemalige KGB-Offiziere versuchen, durch seine Vermittlung in Woschtschankas neuer kommunistischer Republik unterzukommen, so daß diese Mitteilung nicht ganz unerwartet kam.
    »Bringen Sie mir die Nachricht rauf«, wies Gabowitsch den Portier an.
    »Der Kurier besteht darauf, sie Ihnen persönlich zu übergeben.
    General.«
    »Wer ist er?«
    »Das

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