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Nachtflug Zur Hölle

Nachtflug Zur Hölle

Titel: Nachtflug Zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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reden«, sagte Woschtschanka, als Gurlo nach dem Hörer griff.
    Nachdem Oberst Gurlo kurz zugehört hatte, forderte er den Anrufer auf: »Bleiben Sie bitte am Apparat.« Woschtschanka drehte sich um und wollte Gurlo anfahren, weil er seinen Befehl mißachtet hatte, aber der sagte rasch: »Das ist General Gabowitsch, der auf der abhörsicheren Leitung aus Wilna anruft. Er hat von dem Befehl gehört, den Sie erhalten haben, und erneuert sein Hilfsangebot.«
    »Gabowitsch? Wie zum Teufel…?« Aber Woschtschanka verstummte. Ja, Gabowitsch verfügte nach wie vor über ein funktionierendes Spitzelnetz und hatte diesen Befehl gleichzeitig mit Woschtschanka erfahren – vielleicht sogar früher. Er griff nach dem Telefonhörer und meldete sich: »General Woschtschanka.«
    »Dobraye Ont rah, General Woschtschanka. Die neuesten Beschlüsse des GUS-Ministerrats bedaure ich aufrichtig. Für Sie muß das ein ziemlicher Schock gewesen sein.«
    »Verdammt, wie haben Sie davon erfahren?« Eine unsinnige Frage, überlegte Woschtschanka und wartete deshalb gar nicht erst auf eine Antwort. »Was wollen Sie?«
    »Der entscheidende Augenblick ist da, General«, behauptete Gabowitsch. »Die Geschichte wartet auf niemanden.«
    »Wovon reden Sie überhaupt?« knurrte Woschtschanka.
    »Von der Zukunft, mein lieber General. Von Ihrer Zukunft. Ich frage mich, ob Sie sich von Minsk und Moskau demütigen und verurteilen lassen – oder ob Sie Widerstand leisten und sich an die Spitze einer neuen Union stellen, um die bewährte Regierungsform beizubehalten. Ihre Entscheidung muß jetzt fallen!«
    »Ich weiß gar nicht, wovon Sie reden!«
    »In zehn Tagen findet in Denerokin eine Großkundgebung militanter Atomkraftgegner statt, General«, teilte Gabowitsch ihm mit.
    »Diese Demonstrationen sind von Mal zu Mal zügelloser und gewalttätiger geworden. Die Sicherheit des gesamten Fisikus-Forschungszentrums steht auf dem Spiel – und für den Schutz des Instituts sowie der GUS-Bürger und des Staatseigentumes sind Sie zuständig.«
    »Jetzt nicht mehr.«
    »Sie müssen den GUS-Ministerrat von dieser Gefahr überzeugen«, fuhr Gabowitsch fort. »Ihrer Ansicht nach werden Luftunterstützung und weitere Truppen gebraucht, um Ausschreitungen zu verhindern. Sie befürchten, Einrichtungen in ganz Litauen könnten von Unruhestiftern angegriffen werden. Die Gewalttäter unter Führung von Anna Kulikauskas, die vom litauischen General Palcikas und ausländischen Terroristen im Sold imperialistischer Verschwö- rer unterstützt werden, sind besser denn je bewaffnet.«
    »Das nimmt mir keiner ab«, sagte Woschtschanka. »Die Demonstranten gehören zur Friedensbewegung. Das sind unsere Blumenkinder.«
    »Aber Sie befürchten, diese Leute könnten das Fisikus mit Giftgas und Handgranaten stürmen. Im Zusammenhang mit dem Abschuß Ihres Hubschraubers haben Sie mehrere Verdächtige festgenommen.
    Bei ihrer Vernehmung haben die ausgesagt, daß die Terroristen moderne Waffen wie Fla-Raketen und Gashandgranaten besitzen.«
    Ein Angriff aufs Fisikus im Rahmen einer Demonstration von Atomkraftgegnern? Das wäre eine perfekte Gelegenheit! überlegte Woschtschanka. »Sind auch andere Einrichtungen bedroht? Könnte das eine landesweite terroristische Vereinigung sein?«
    »Unser Einfluß außerhalb des Instituts ist minimal«, antwortete Gabowitsch, »aber ich glaube, daß auch andere Militär- und GUS-Einrichtungen betroffen sein könnten.«
    »Die Gemeinschaft wird schnell reagieren«, stellte Woschtschanka fest. »Was ist mit den… speziellen Waffen, über die wir gesprochen haben? Sind die sofort verfügbar?«
    »Die sind einsatzbereit«, versicherte ihm der KGB-General.
    »Meine Auftraggeber wollen erst sehen, wie stark Sie sich für diese Sache engagieren, aber sie sind bereit, Ihnen genügend Feuerkraft zur Abwehr der Gemeinschaft und der Imperialisten zur Verfügung zu stellen.«
    Woschtschanka war wie vor den Kopf geschlagen. Konnte dies der große Augenblick sein? Konnte er Gabowitsch trauen? Er beschloß, ihn ein letztes Mal auf die Probe zu stellen. »Da ist noch etwas«, behauptete Woschtschanka. »Die Kommandeure der russischen Regimenter im Gebiet Kaliningrad unterstehen nicht mir – sie sind mit der neuen Gemeinschaft unzufrieden, aber sie schulden mir keinen Gehorsam. Es wäre leichter, sie mit Geld zu ködern, als mit Gewalt zu unterjochen. Ich brauche Geld, um diese Kommandeure dazu zu bewegen, ihre Waffen niederzulegen.«
    »Davon ist nie die Rede

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