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Nachtflug Zur Hölle

Nachtflug Zur Hölle

Titel: Nachtflug Zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dale Brown
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hatten, sind die Aktivitäten in Dreamland um vierhundert Prozent gesteigert worden. Alle übrigen Stützpunkte hatten den Flugbetrieb eingestellt und ihre Maschinen in Alarmbereitschaft versetzt, um im Ernstfall losschlagen zu können – nur das HAWC nicht. Also ist Dreamland einfach das logischste Ziel für einen sowjetischen Anschlag gewesen.«
    »Nein, das logischste Ziel wäre Ellsworth als Heimatflugplatz der Bomber B-1 gewesen, die den Großlaser Kawasnija zerstören sollten«, behauptete Markwright. «Das Versuchsmuster B-52 Megafortress ist nie für diesen Einsatz vorgesehen gewesen – und trotzdem von sowjetisch ausgebildeten Terroristen angegriffen worden.«
    »Okay, warum hat der Spion die Sowjets dann nicht aufgefordert, Ellsworth anzugreifen?«
    »Weil Luger … weil der Spion nicht gewußt hat, daß die B-1 von Ellsworth aus starten würden«, konterte Markwright. »Aber er hat gewußt, daß Ihr Team Waffen, Hardware und Einsatztaktiken für die B-1 und andere Bomber entwickelt hat – und er hat gewußt, daß in Dreamland einsatzfähige B-1 stationiert waren. Diese B-1 sind dort gestartet, haben in Ellsworth ihre richtigen Besatzungen an Bord genommen und sind erneut zu ihren Warteräumen gestartet. Aber falls Luger vermutet hat, sie würden von Dreamland aus zum Einsatz starten, hätte er den Überfall aufs HAWC vorschlagen können.«
    »Unsinn!« protestierte Ormack aufgebracht. »Sie haben zu viele Tom-Clancy-Krimis gelesen!«
    McLanahan, der sichtlich Mühe hatte, sich zu beherrschen, nickte zustimmend. »Von dem geplanten Angriff haben wir nie etwas gewußt. Wir haben immer nur Übungseinsätze geflogen.«
    »Das können Sie mir nicht erzählen, Oberstleutnant«, wehrte Markwright ab. »Der Zusammenhang zwischen Ihrer Tätigkeit, der Entwicklung in Kawasnija und dem Weltgeschehen muß unübersehbar gewesen sein – schließlich ist alles monatelang in den Medien breitgetreten worden. Das HAWC hatte schon immer den Auftrag, einsatzfähige Maschinen zu entwickeln.«
    »Aber das haben wir nicht gewußt!«
    »Das hat man Ihnen vielleicht nicht gesagt, aber beim Militär wissen viele, was in Dreamland vorgeht. Seien Sie nicht so naiv!«
    »Und erzählen Sie mir nicht, was ich denken soll oder zu wissen habe«, erwiderte McLanahan aufgebracht. »Wir haben den Auftrag gehabt, die modifizierte B-52 zu fliegen, unsere Arbeit zu tun und den Mund zu halten. Genau das haben wir getan.«
    »Meine Hypothesen beruhen auf Ihrer eigenen Zeugenaussage, Oberstleutnant«, stellte Markwright fest, »nicht etwa auf Äußerungen, die ich Ihnen in den Mund gelegt habe.« Er wandte sich an Ormack. »General, denken Sie an Ihre Aussage über Lugers Verhalten während des Einsatzes: seine übermäßig pessimistischen Berech-159
    nungen des Treibstoffverbrauchs, die unterbliebenen Warnungen vor im Radar erkennbaren Geländehindernissen und seine ständigen Versuche, Sie zum Höhergehen zu veranlassen, damit Sie entdeckt werden.«
    »Unsinn!« wiederholte Ormack. »Davon ist kein Wort wahr.«
    »Er hat seine Arbeit getan«, warf McLanahan ein und fuhr sich aufgebracht mit einer Hand durch das blonde Haar. »Navigatoren sind dazu ausgebildet, vorsichtig und auf Sicherheit bedacht zu urteilen. Außerdem hat Luger selbst keine Entscheidungen getroffen, sondern nur Informationen weitergegeben.«
    »Informationen, die permanent falsch gewesen sind oder Gefahren überbetont haben, um so den Abbruch des Unternehmens zu erzwingen«, behauptete Markwright. »Oberstleutnant McLanahan, Sie haben sogar selbst ausgesagt, Luger habe mit dem Abschuß der Waffe auf Kawasnija gezögert und dann vorgeschlagen, die Old Dog auf die Anlage stürzen zu lassen.«
    »Wir sind mit einem gottverdammten Laser angegriffen worden«, stellte McLanahan fest. »Unsere gesamte ECM-Ausrüstung war ausgefallen. Wir haben einfach nicht gewußt, ob unsere Waffe funktionieren würde.«
    »Ist ein Sturz ins Ziel ein empfohlenes Angriffsverfahren, Oberstleutnant?« fragte Markwright skeptisch.
    »Nein, aber…«
    »Warum hat Luger dann diesen Vorschlag gemacht? Wozu hat er das Leben aller Besatzungsmitglieder bei einem sinnlosen Angriff opfern wollen?«
    »Wir hatten den Auftrag, diese Laserstellung zu zerstören. Beim Absturz unseres Bombers wäre sie zerstört worden.«
    »Und nachdem Sie diesen Angriff überstanden hatten«, fuhr Markwright fort, ohne McLanahans Argumente zu beachten, »hat Luger vorgeschlagen, die Old Dog solle auf einem sowjetischen

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