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Nachtgesang

Nachtgesang

Titel: Nachtgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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-gedrückt worden war, fast mit dem ganzen Körper. Aber trotz der unglaublichen Kraft, die aufgewendet worden sein musste, um sie dort mit dem Kopf zuerst hineinzupressen – denn das Rohr hatte nur einen Durchmesser von etwa 50 Zentimetern und die Leiche des Mannes war ... groß – war sie noch auf eine schreckliche Weise lebendig; die Füße zuckten immer wieder! Und das war gar nicht mal das Schlimmste. Wer auch immer oder was auch immer es getan hatte, diese schreckliche Bestie war immer noch da unten. Trennier hatte etwas gehört und in der tintenschwarzen Dunkelheit zwischen sich und dem offenen Schacht eine Bewegung wahrgenommen!
    Jetzt wusste Zek ohne jeglichen Zweifel, was vor sich ging. Sie wollte es nicht glauben, aber sie wusste es trotzdem. Vor ihrem inneren Auge konnte sie plötzlich die ganze Geschichte sehen: Etwas hatte verhindert, dass weiterhin Wasser aus Perchorsk floss und das Tor nach Starside stand wieder offen. Das war die einzig mögliche Erklärung. Die Kinder spürten die Gefahr dessen, was Trennier widerfuhr, und die ›Dunkelheit‹ zwischen ihm und seiner einzigen Fluchtmöglichkeit mussten, konnten nur ...
    ... Wamphyri sein! Wie das möglich war, spielte keine Rolle. Sie waren in unsere Welt zurückgekehrt und Bruce Trennier war da unten bei ihnen. Und die Kinder ... ihre verletzlichen Seelen wurden von mächtigen Gedankenjägern aufgespürt und ausgehorcht, zumindest von einem. Die Waisenkinder hatten reagiert wie Mäuse, die eine Katze spüren – aus gutem Grund. Zek kannte die Wamphyri und wusste, dass ihre Gedanken grausame Waffen waren – wusste auch, dass die Katze schon auf der Lauer lag und sich auf den Sprung vorbereitete.
    Ihre Gedanken müssen sich überschlagen haben. Ihre Verantwortung für das Heim, die Kinder, das E-Dezernat ... und auch für mich, gottverdammt! Die Tatsache, dass sie unter der ganzen zehnköpfigen Belegschaft des Heims die Einzige war, die etwas von den Wamphyri wusste.
    Und das sichere Wissen, dass, wenn die Vampire ins Waisenhaus, nach Rumänien, in unsere Welt eindrangen, uns dann der Albtraum von Neuem einholen würde. All diese Dinge veranlassten Zek, sofort zu handeln. Aber ob sie richtig oder falsch handelte – wer konnte das schon sagen? Sie wusste nur, dass sie etwas tun musste.
    Und wie sollte sie Trennier, der immer noch hysterisch am Telefon hing, sagen, dass er schon so gut wie tot oder zumindest für immer verändert war. Ihn bitten, dass er sein eigenes Leben dem Leben anderer zuliebe opfern sollte? Denn Zek wusste etwas über das Heim, das niemand sonst, nicht einmal der neuseeländische Techniker wusste: dass das E-Dezernat einige Jahre zuvor ein Sicherungssystem eingebaut hatte und dass man von dort unten im Schacht ein Sicherheitsschott für immer abriegeln konnte.
    Eine Explosion von starken Sprengsätzen an der Decke des Schachts genügte, um das Dach zum Einsturz zu bringen und den Durchgang permanent zu verriegeln. Wir hätten das schon längst getan, aber das Tor nach Starside war geschlossen und die Wamphyri verschwunden und wir brauchten die Turbine, um Strom für das Heim zu erzeugen.
    Es gab zwei Schalter, die umgelegt werden mussten, einen im Schacht, um den Sprengsatz scharf zu machen, und den anderen außerhalb der verstärkten Betonmauer, die die Wiederaustrittsstelle versiegelte und ihr Wasser in einen Kanal fließen ließ. Der äußere Schalter war selbstverständlich dazu da, die Ladung zu sprengen. Aber aus Sicherheitsgründen wurde die Ladung mit einer Zeitverzögerung von 15 Minuten gesprengt, erst nachdem beide Schalter umgelegt waren. Und zu guter Letzt mussten zur Sicherheit beide Einstiegsluken von außen verschlossen werden – tatsächlich konnten sie nur von außen verschlossen werden, sodass sich der Stromkreislauf schließen konnte.
    Zek beruhigte Trennier so gut sie konnte und erklärte ihm, wo sich der Schaltkasten befand, sagte ihm, dass er den Schalter umlegen und da rauskommen sollte ( falls er das konnte) – aber diese letzte Bemerkung behielt sie für sich. Denn sie hatte keine Zeit, sie konnte ihm nicht einmal ansatzweise ihre Angst vor den Wamphyri schildern. Nicht, dass der Neuseeländer sie verstanden hätte; er war viel zu verängstigt. Und wer wäre das nicht, wenn er im Dunklen mit dem völlig Unbekannten eingeschlossen wäre? Zumindest hatte ihm Zek etwas gegeben, an dem er sich festhalten konnte, eine Art Befehl.
    Dann löste sie den Alarm aus, weckte das Personal und befahl ihm, sich

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