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Nachtgesang

Nachtgesang

Titel: Nachtgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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nicht glauben, dass unser Zielobjekt hier oben existieren könnte.«
    Jake sagte: »Der Lokalisierer konnte auch nicht glauben, dass ein Vampir draußen auf dem Ozean existiert. Und vielleicht bin ich ja einfältig oder zumindest nicht so helle wie ihr, aber ich wüsste nicht, wie da oben in Xanadu ein Feuer ausbrechen sollte, wenn wir nicht die Ursache dafür sind. Wenn Xanadu nicht das ist, wonach wir suchen, werden wir sicherlich den Verantwortlichen vor dem Feuer warnen. Und wir werden ihm sagen können, wann es ausbricht, sodass niemand in Lebensgefahr schweben wird.«
    Der Seher schüttelte den Kopf. »Du bist überhaupt nicht einfältig, Jake. Im Dunkeln sehen die Blinden immer am besten. Aber glaub mir, du verstehst die Zukunft nicht. Ich verstehe sie nicht! Und ich sage es nochmals: Das, was zählt, ist nicht zu wissen, was passiert, sondern wie es passiert. Das einzig Sichere ist, dass es passieren wird, sobald man es vorhersehen kann. Und zum Thema Lebensgefahr: Ich habe gehört, wie eine Stimme rief: ›Zu mir! Zu mir!‹«
    »Rettungskräfte?«, erkundigte sich Liz.
    »Oder einer von uns, der die Teams zurückruft«, schlug Trask vor. »Hast du die Stimme nicht erkannt?«
    Goodly schüttelte den Kopf. »Nicht über das Tosen der Flammen, das Splittern von Glas.«
    »Glas?«, fragte Jake. »Habe ich etwas verpasst oder ist das etwas, was du vorher nicht erwähnt hast?«
    »Mir ist es gerade eben erst wieder eingefallen!«, rechtfertigte sich der Seher.
    »In der obersten Kuppel war sehr viel Glas«, sagte Jake. »Im Pleasure Dome selbst. Wie es aussieht schwarzes Glas, das alles außer den Fenstern bedeckt.«
    »Nein!«, widersprach der Hellseher. »Kein schwarzes Glas, sondern Solarmodule – eine Art Glas, nehme ich an. Die obere Kuppel war davon bedeckt: ein sehr verblüffender Effekt. Aber die Fenster selbst waren sicherlich aus Glas und sie umgaben alle drei unteren Stockwerke.«
    Trask sah sich die Farbbroschüre an. »Du glaubst, dass das Kasino abbrennen wird?«
    Aber Goodly zuckte nur ratlos mit den Achseln. »Es ist alles Spekulation. Frag mich nicht, was ich glaube. Ich weiß immer noch nicht sicher, ob es sich um ein Feuer der Vergangenheit oder der Zukunft handelt. Und ich habe keinen blassen Schimmer, wie irgendein Vampir da oben leben kann!«
    »Ich aber!«, sagte Jake, der zusah, wie Harvey nach Xanadu suchte und schließlich die Umgebung der Macpherson Range auf den Bildschirm brachte. Wie zuvor stand Jake plötzlich im Mittelpunkt.
    »Es war etwas, das Lardis zu mir gesagt hat, was mich nachdenklich stimmte«, erklärte er.
    »Ich?«, fragte Lardis überrascht.
    »Als du sagtest: ›Wäre das nicht eine wundervolle Feste, ohne all das Sonnenlicht, natürlich.‹«
    »Das stimmt«, bestätigte Lardis. »Das habe ich gesagt.«
    »Schaut auf die Karte!«, forderte Jake sie auf. »Diese Hundskurve und das künstliche Plateau da in der Mitte. Die Berge sind dort viel höher und abschüssiger. Die Biegung geht von Norden nach Süden und verschwindet dann. Sicherlich bekommt Xanadu viel Sonnenlicht ab, sagen wir zwischen 9:30 Uhr morgens und 4:30 Uhr nachmittags. Aber den Rest der Zeit liegt es im Schatten und nachts muss die Dunkelheit vollkommen sein – außer natürlich jemand schaltet elektrisches Licht an.«
    »Künstliches Licht kann ihnen nichts anhaben«, erklärte Trask. »Szwartz mag es nicht, aber es kann ihn nicht töten. Nur natürliches Licht, Sonnenlicht, kann das.«
    »Das stimmt nicht ganz!«, berichtigte Lardis barsch. »Der Herr des Gartens, der Sohn von Harry Höllenländer, nutzte kü... äh, künst liches Licht, ja – in Form von ultra..., äh, ultra violetten Lampen, als er in den Bergen westlich der Sternseite gegen die Wamphyri in seinem Garten kämpfte.«
    »Aber das ist Sonnenlicht, Lardis!«, klärte Trask ihn auf. »Künstlich, das steht fest, aber trotzdem Sonnenlicht.« Zu Jake gewandt fuhr er fort: »Vielleicht haben Sie recht. Über 16 Stunden am Tag scheint die Sonne nicht direkt darauf. Wenn sie allerdings scheint, dann sehr hell.«
    »Aber schlafen sie nicht tagsüber?«, wollte Jake wissen.
    Wieder mischte sich Lardis ein: »Auf der Sternseite rannten die Lords und Ladys normalerweise in ihre nördlichsten Gemächer, wenn sich die Sonne über dem Grenzgebirge zeigte. Und dort schliefen sie – aber selbst dort zogen sie schwere Vorhänge vor ihre Fenster! Wenn sie draußen in den Bergen der Sonnseite vom Licht überrascht wurden, was gelegentlich vorkam,

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