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Nachtgesang

Nachtgesang

Titel: Nachtgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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sehen, wer der Erste ist, der diese verdammten Wesen findet! Auch wenn du falsch liegen solltest, brauchst du dich nicht schämen, denn wir müssen sie dann immer noch finden. Also was auch immer du da draußen gespürt hast, erzähl es uns.«
    Liz, Trask und Chung standen im Zimmer; der Rest des Teams saß. Jetzt setzte sich auch Liz und dachte einen Moment nach. Sie dachte zurück, fragte sich, was genau sie gespürt hatte, als der Lokalisierer zum zweiten Mal vom Helikopter aus etwas witterte, als er hoch oben über dem Sandy Cape schwebte.
    Chung – sein Gesicht, dessen feuchte Haut in einem blassen Gelb glänzte, seine Nasenflügel zusammengepresst, seine Augen vor Konzentration mehr als sonst zusammengekniffen – wie er aus seinem Fenster sah, in die weite Ferne im Nord-Westen, zum Horizont, dem unendlichen, offenen Meer.
    Plötzlich wurde sein Blick starr, seine Augen trübe, als sein Gehirn ... als sein Gehirn sich ausschaltete!
    Nein, nicht sein Gehirn, sondern seine Sonden. Und Liz Merrick als Teil davon – sie ritt darauf mit wie auf einer Welle – teilte auf telepathischem Wege die erfolglose Suche des Lokalisierers, seine überall umhertastenden Sonden in der psychischen Leere ... oder dessen, was eine Leere sein sollte!
    Aber es war etwas dort – schwach, so schwach, aber definitiv dort – und sie fühlte es wie ... wie eine Emotion im Gegensatz zu einer Konversation. Wie etwas Spirituelles oder vielmehr etwas, dem die Seele fehlte. Denn es war eiskalt, dieses Ding, das mit seinen eisigen Füßen über ihren Rücken spazierte. Und jetzt wusste sie seinen Namen.
    »Und?« Trask lehnte sich zu ihr hinüber.
    »Angst!«, platzte Liz heraus. »Ich spürte Angst!«
    Sie sahen ihr ins Gesicht; sie hatte ihre großen, grünen Augen, mit denen sie Trask anstarrte, aufgrund der plötzlichen Erkenntnis aufgerissen ... Trask lehnte sich wieder in seinem Stuhl zurück. »Du hattest Angst?«
    »Nicht ich, nein.« Liz schüttelte den Kopf. »Er, sie – wer auch immer sie waren – hatten Angst. Das war es eben: Furcht, die an ihnen nagte, ihre Herzen auffraß.«
    »Ihre?«
    »Es war mehr als einer, dessen bin ich mir sicher.«
    »Vor einer Sekunde hast du noch gezweifelt und jetzt bist du sicher?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich wollte einfach nicht glauben, dass es so viel Hoffnungslosigkeit, so tief sitzende Verzweiflung gibt. Schätzungsweise dachte ich, es sei eine Leere, die psychische Leere bevor Davids Sonde sie – tja, wer auch immer sie sind – fand und dass die Angst eigentlich meine eigene war. Aber jetzt ...«
    »Ja?«
    Sie schüttelte wieder den Kopf, suchte nach Worten. »Ich weiß, dass ich selbst nie so viel Angst hatte – dass ich nicht so viel Angst haben könnte –, es sei denn, etwas würde mich dazu bringen, alle Hoffnung, jeden Glauben aufzugeben.«
    Trask nickte grimmig. »Kurzum, es sei denn, du wärst vampirisiert!«
    »Ich ... ich weiß es nicht. Vermutlich.«
    Jetzt gingen Trasks Gedanken einen anderen Weg. »Oder könnte es vielleicht auch eine Angst davor gewesen sein, entdeckt zu werden? Hat jemand Davids Sonde entdeckt und darauf reagiert?«
    Liz schüttelte den Kopf. »Nein, ich denke nicht. Es war einfach – oder nicht einfach – eine Aura von überwältigendem, drohendem Unheil.«
    »Auch gut!«, grunzte Trask. »In beiderlei Hinsicht. Erstens, dass man dich nicht entdeckt hat. Und zweitens, dass demzufolge, wer auch immer es war, keine Angst vor dir gehabt haben kann. Aber sie hatten Angst und ich denke, wir können uns alle ausmalen vor was.«
    Er löste den Blick von Liz, sah von einem Gesicht im Raum zum nächsten und fixierte dann Lardis Lidesci.
    Lardis erwiderte: »Knechte. Das waren Knechte und zwar ziemlich neue. Knechte, die nicht in Kontakt mit ihrem Herrn stehen, aber trotzdem wissen, dass er da ist. Aye, und sie haben jedes Recht, ihn zu fürchten!«
    »Noch ein Nest«, nickte Trask. »Warum nicht? Es ist voll und ganz möglich,« Dann runzelte er die Stirn: »Aber draußen im Meer?«
    »Meine Rede«, warf Chung ein ...
    »Karten«, rief Trask und drehte sich zu Jimmy Harvey, der an einer Tastatur saß. »Jimmy, sieh nach, ob der Computer eine Karte der Gegend mit noch kleinerem Maßstab hat und projiziere sie da auf die Wand.«
    »Ich bin schon dabei«, antwortete der andere und drückte auf eine Taste. »Ist erledigt.«
    Das Bild an der Wand wurde blau, wenn auch nicht ganz blau. Denn in dem ausgewählten Gebiet waren Riffe und andere unregelmäßige

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