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Nachtgesang

Nachtgesang

Titel: Nachtgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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mussten sie Höhlen oder tiefe Löcher in der Erde finden, um sich dort bis zum Einbruch der Nacht zu verstecken.«
    Jake nickte und sagte dann zu Trask: »Denken Sie, dass es keine ›tiefen Löcher in der Erde‹ in Xanadu gibt? Die Broschüre verrät doch alles. Schicke Brunnen, Swimming Pools, Saunen und Fitnessräume. Eine Einschienen-Schwebebahn und ein Kasino. Glauben Sie denn, dass all das Zeug über der Erde ist? Nein, ein Komplex wie dieser ist wie ein Eisberg: man sieht nur seine Spitze. All die Keller und Rohre; die Leitungen, Tunnel, Abwasserkanäle und Wasserleitungen; die Wasserspeicher, Brunnenhäuser, Heizungs-, Lager- und Kühlräume – sie sind alle unterirdisch – oder eher, sie wurden auf der ursprünglichen Felsebene errichtet, während das Resort über ihnen gebaut worden ist. Deshalb sieht dort alles so sauber und ordentlich aus ...«
    Trask blinzelte, schüttelte den Kopf, als ob er ihn dadurch freibekäme, und sagte dann: »Wissen Sie was, ich glaube, Sie haben recht! Diese Kreatur, die wir suchen, könnte direkt hier sein, in oder unter Xanadu!« Er warf die Broschüre auf den Tisch. »Ein Ort wie dieser, wo wir sie am wenigsten erwarten würden!« Dann meldete er sich noch einmal zu Wort: »Drei Tage – und wir haben noch viel zu tun ... Nicht zuletzt müssen wir unsere Vermutung bestätigen und den Weg freimachen, bevor wir wirklich in Aktion treten können.«
    »Unsere Vermutung bestätigen?« Liz sah ihn an.
    »Uns vergewissern, dass wir auf der richtigen Spur sind«, nickte Trask. »Damit wir sicher sein können, dass, wenn wir hineingehen, das, was wir suchen, dort ist. Und was den Weg bahnen angeht: Nun, der Job in der Gibson-Wüste war eine Sache, aber Xanadu ist eine gänzlich andere. All diese Leute; wir müssen eine Möglichkeit finden, sie da herauszubekommen, bevor wir hineingehen – und zwar ohne, dass jemand Verdacht schöpft ...« Dann schloss er mit einem kurzen Nicken: »Also, lasst uns loslegen. Die Nacht ist noch jung, aber vielleicht bleiben uns nur noch drei weitere.«
    Trask war etwas leichter ums Herz, als er auf die Tür zuging, die zu einem der äußeren Räume führte, wo die SAS-Befehlshaber über ihren Karten brüteten; denn jetzt hatte er wenigstens etwas, das er ihnen sagen konnte. Bevor er ging, drehte er sich noch einmal um und sagte: »Ian, David, Liz – und auch Ihnen, Jake – ich bin euch sehr dankbar. Ihr habt alle gute Arbeit geleistet, trotz ursprünglicher Zweifel. Aber heute war nur euer erstes Mal dort draußen und ihr seid noch nicht fertig. Ich will euch alle morgen noch einmal in diesen Skytours-Helikoptern haben. Vielleicht war das dieses Mal nur ein Zufallstreffer, aber wer weiß, was sich sonst noch da draußen verbirgt?« Er sah seine Techniker an: den gnomenhaften Harvey und den schlaksigen Paul Arenson.
    »Aber es gibt mehr als die merkwürdigen Talente, auf die wir ESPer zurückgreifen – oder die auf uns zurückgreifen, wie auch immer«, sagte er. »Unsere geistigen Talente können uns gute Dienste erweisen, aber ohne unsere technischen Geräte als Stützen wären sie nur halb so effektiv. Gut gemacht, ihr alle. Und jetzt, denkt scharf nach und versucht voranzukommen. Jimmy: Mach mal ein paar Pläne von Xanadu ausfindig, seinen unterirdischen Systemen und so weiter. Ian: Bitte schreib ein ausführliches Protokoll über diese Sitzung. Paul: Es ist schon spät, aber stell sicher, dass ich morgen als Allererstes mit dem Büro von Premierminister Blackmore verbunden werden kann, um eine Kontaktperson wegen dieser Marine Park- Geschichte zu sprechen.«
    Als er sich abwandte, umspielte ein seltenes Lächeln sein Gesicht: »Ich denke, das ist alles. Ich muss jetzt mit unseren australischen Freunden sprechen. Ich sehe euch alle morgen früh ...«
    Am nächsten Tag, einem Samstag, teilten sie die Teams neu ein. Lardis, Jake und Liz nahmen die Nordroute (Trask wollte nicht, dass Liz auch nur in die Nähe von Xanadu kam); Goodly und Chung flogen in den Süden und jeder von ihnen hoffte, das seltsame Talent des anderen ergänzen zu können.
    Die Ausflüge waren größtenteils ohne besondere Vorkommnisse; der Geist des Hellsehers war von einer frustrierenden Leere erfüllt – zumindest was die Zukunft anging – und der Lokalisierer wollte nicht zu nah an Xanadu heran, damit nicht jemand, oder etwas, ihn ausfindig machen konnte! Aber sie nahmen sowieso dieses Mal andere Berge in Augenschein, wie es ihnen Trask vorgeschrieben hatte. Und Trask

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