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Nachtgesang

Nachtgesang

Titel: Nachtgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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du willst, antwortete der andere. Aber geh deinem Tod mutig entgegen, Jake, und nicht wimmernd, wie du es jetzt tust. Komm schon, stell dich Malinari dem Hirn, denn sei dir sicher, dass er es ist, der dort in den Bergen haust! Stell dich ihm entgegen mit nichts als deinen schwächlichen, menschlichen Muskeln, nichts als deinem wimmernden, kindlichen Geist – in den sogar ich eindringen kann wie ein Dieb in der Nacht. Oh? Ach wirklich? Was denkst du, kannst du ausrichten gegen jemanden wie Malinari, hm? Und diese Frau, die die ganze Zeit in deinem Geist auftaucht, Liz, von der du manchmal träumst – eine Mentalistin, sagst du? Wie bedauernswert! Denn was wird sie wohl gegen jemanden wie ihn ausrichten? Und was Vavara angeht ... ah, sie weiß mit hübschen Frauen umzugehen, aye. Vavaaara! Oh, ha ha ha haaaaaa!
    Koraths Totenstimme verhallte in bedrohlichem Schweigen, aber Jake wusste, dass er noch da war und lauerte. Korath wusste, dass er Jake geködert hatte. Zumindest bis zu einem gewissen Punkt, das war sicher.
    »Wie kannst du dir sicher sein, dass es Malinari ist dort in den Bergen?«, fragte Jake nach einer Weile. »Was weißt du schon davon?«
    Ah, nein! Zu spät!, schrie der andere. Ich war fair zu dir und habe dir ein Geheimnis verraten. Jetzt willst du mehr wissen. Aber was ist für mich drin?
    »Du hast mir doch immer noch nicht gesagt, was du willst!«, antwortete Jake. »Nicht alles, was du willst. Und bis sich das ändert, werde ich keine Blankoschecks unterschreiben, Korath.«
    Weil in Totensprache mehr oder anderes mitschwingt als das, was eigentlich gesagt wird, weil sie so übersetzt wird wie Telepathie, verstand ihn Korath sehr wohl.
    Du hast Angst, dass ich dich übervorteile? Aber wie soll ich denn? Ich bin nur ein totes Ding, das in einem Rohr ertrunken ist! Korath Hirnsknecht gibt es nicht mehr, außer wenn er durch dich agiert. Ah, aber Jake ... die Taten , die wir vollbringen könnten und die Dinge , die ich anzubieten habe!
    »Wie zum Beispiel?«
    Alles, was ich über Malinari, Vavara und Szwartz weiß.
    »Das hast du mir doch schon erzählt, mir und dem Necroscope, Harry Keogh.«
    Aber kannst du dich daran erinnern, wenn du wach bist? Ich denke nicht, denn ich habe mich auch in deinen wachen Geist eingeschlichen, Jake, und er war bar jeglichen Wissens, wusste nichts mehr von dem, was ich dir erzählt hatte. Jetzt sag mir mal eins: Wer, glaubst du, hat dich daran erinnert, wie Malinari zu seinem Namen kam? Hast du wirklich geglaubt, du seist so schlau, dass du ganz von alleine darauf kommen kannst, dass Aristoteles Milan eine Tarnung, ein Pseudonym ist?
    »Aber ... aber es war offensichtlich!«, erwiderte Jake, der von diesem Geständnis völlig unvorbereitet getroffen wurde.
    Es muss doch genauso offensichtlich für dich sein, dass ich bei dir war! , platzte Korath heraus. Woher soll ich sonst überhaupt davon wissen? Und als wir zusammen flogen, du und ich, in der Flugmaschine, dem Helikopter mit seinen sich drehenden Flügeln: Hast du da auch nur einmal vermutet, dass ich bei dir war? Nein, nie, nicht einen Moment. Aber ich war da ...
    Jake war erschüttert, aber er war auch immer noch Jake: »Du bist also ein heimtückischer Schnüffler!«, grollte er. »Was beweist das – außer, dass ich dir nicht trauen kann?«
    Es beweist, dass ich dir helfen kann – wie ich dir mit Malinaris Namen geholfen habe. Widerwillig fügte er hinzu: Es beweist zudem, dass du kein Versager, kein leichter Gegner bist, was Wortspiele anbelangt. Das hast du sicher auch vom Necroscope geerbt.
    Jake fragte sich, ob Korath ihm helfen konnte. Was konnte es schon schaden, sich bei dem Vampir Rat einzuholen, wenn es hart auf hart kam? Es gab doch sicher keinen großen Unterschied, ob er nun ihn oder Harry, der sowieso nicht immer da war, um Hilfe bat. Diese Gedanken – ungeschützt wie sie waren – sprach er auch mit seiner Totenstimme.
    Genau!, antwortete Korath. Und ich wäre allzeit bereit, dir zu ... zu helfen, aye.
    »Nicht zu allen Zeiten!«, widersprach Jake, bei dem sofort die Alarmglocken läuteten. »Als wir dieses Gespräch begannen, warst du noch glücklich mit ›selten‹ oder ›gelegentlich‹, wenn ›sonst nichts meine Zeit in Anspruch nimmt‹. Wie kommt es also, dass du jetzt ›allzeit bereit‹ sein willst?«
    Ich meine doch nur im übertragenen Sinne! Wann immer du mich herbeirufst, natürlich.
    »Und wie soll ich das tun? Ich meine, dich herbeirufen.«
    Nun, indem du an mich denkst oder

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