Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nachtgesang

Nachtgesang

Titel: Nachtgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
Helikopter wieder in die Luft ...
    Zur selben Zeit wurde im Flugclub von Brisbane der erste Helikopter startklar gemacht. Ben Trask und der SAS-Major, die gemeinsam die Befehlsgewalt innehatten, befanden sich in der Flughalle und benutzten ein Funkgerät in einem der Fahrzeuge. Der Seher Ian Goodly, Liz Merrick und der Rest der SAS-Männer sammelten sich am Helikopter. Ihre Kampfanzüge flatterten im stürmischen Wind der nicht mehr ruhigen Nacht, in der es nach Abgasen stank.
    Um 6:15 Uhr funkte Trask: »Rufzeichen 1, 2 und 3 – over!«
    Die Antworten kamen zu ihm zurück: »1, okay – over.« (die Stimme des Lokalisierers David Chung von der Zufahrtsstraße nach Xanadu aus).
    »2, okay – over«, (Joe Davis’ Stimme aus dem zweiten Helikopter).
    »3, okay – over.« (der hauptverantwortliche Unteroffizier vom Boot).
    »Lagebericht!«, befahl Trask.
    Drei identische Antworten erschollen nacheinander: »Nach Plan, alle Systeme einsatzbereit.«
    »Uhrenvergleich!«, forderte Trask und wartete dann eine Sekunde. »Stellt eure Uhren auf 6:17 Uhr. Ich wiederhole, sechs, eins, sieben. Ich zähle rückwärts, ich habe jetzt – drei, zwei, eins, null – genau 6:17 Uhr. Fröhliches Jagen und viel Glück. Over!«
    »Roger und aus!«, kam es von allen drei Standorten zurück.
    »Los!«, sagte Trask. Er und der Major rannten hinaus unter die glänzenden Turbinen des Helikopters und gingen an Bord. Einen Moment später startete dieser und flog nach Süden Richtung Xanadu ...
    Im ersten Helikopter blieben Trask nur noch Minuten, um mit Liz, Ian Goodly und dem Major zu sprechen: »Ich mache mir Sorgen!«, gestand er. »Etwas stimmt nicht, und ich weiß nicht, was es ist. Es ist das Gefühl, dass – ich weiß nicht –, dass alles, was wir getan haben oder versuchen zu tun irgendwie fehlgeleitet ist, als ob wir auf der falschen Spur sind oder in die Irre geführt wurden oder dass es etwas gibt, was wir übersehen haben.«
    »Das klingt, als würdest du gerade dein Talent einsetzen, Ben!«, bemerkte der Seher. Dann seufzte er: »Nun, ich freue mich, dass wenigstens bei einem von uns das Talent funktioniert!«
    »Und bei dir?« Trask sah ihn an. »Nichts?«
    »Nur Ärger!«, seufzte Goodly wieder. »Nur Probleme, Frustration, Verwirrung. Aber wie du weißt, kann ich es nicht erzwingen; es kommt, wenn es kommt. Aber in deinem Fall ... geht es um etwas Spezielles?«
    »Nein«, erwiderte Trask kopfschüttelnd. »Es scheint so, als würden wir im selben Boot sitzen – oder Helikopter! Es ist ein Gefühl, das ist alles. Ich hatte es heute dort oben am Beobachtungsposten der Bergstraße. Als ich auf die Straße nach Xanadu schaute ... es war alles so ruhig, so normal. Vielleicht zu ruhig, zu normal.«
    »Eine Lüge?«
    »Mehr, als ob ich mich selbst betrügen würde!«, erklärte Trask. »Es ist eine verdeckte Operation, aber sie fühlt sich nicht so an. Besonders nach dem Vorfall mit Liz’ Beobachter.« Er sah sie an – schuldbewusst, wie ihr schien – und fügte hinzu: »Ich hätte besser auf dich hören sollen.«
    »Aber ich war mir doch selbst nicht sicher!«, widersprach Liz. »Und überhaupt, ich bin ja ein Neuling hier; ich hätte falsch liegen können.«
    »Das meine ich«, sagte Trask. »Wir haben alle unser Talent und ich hätte auf deines hören sollen. Wenn wir gewendet hätten und ich diesen Typen gesehen hätte, wäre es mir sofort klar gewesen. Aber wir wendeten nicht und ich habe ihn nicht gesehen. Ich schiebe mir selbst die Schuld zu.«
    Daraufhin mischte sich der Major ein, der mehr als nur ein bisschen betroffen dreinschaute: »Miss, Gentlemen, ich habe Schwierigkeiten, Ihnen zu folgen – Ihre Talente, verstehen Sie – wollen Sie damit sagen, dass die Operation in Gefahr ist?«
    Trask schüttelte den Kopf, dann änderte er seine Meinung und sagte: »Jede Operation gegen diese Kreaturen ist gefährlich, aber wir müssen auf jeden Fall reingehen. Es ist alles vorbereitet, und vielleicht bekommen wir keine bessere Gelegenheit. Aber mit unseren Waffen und vorausgesetzt, dass sich jeder an die Übungen erinnert, sehe ich keinen Grund zum Scheitern.«
    Liz sah auf die Uhr. »Fünf Minuten!«, sagte sie. Zur gleichen Zeit begann wie auf ein Signal die Gegensprechanlage zu vibrieren.
    Der Pilot hatte einen Kopfhörer auf und sagte: »Nachricht von Rufzeichen 1. Der Gedankensmog ist ›wach‹, aber seit einiger Zeit mehr oder weniger statisch. Jetzt bewegt er sich, aber nur lokal. Rufzeichen 1 ist auch mobil. Seine

Weitere Kostenlose Bücher