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Nachtgesang

Nachtgesang

Titel: Nachtgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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und senkte sich zuckend, ruckartig, und Blasen bildeten sich in der flüssigen, roten Fratze, die ihr Gesicht war.
    »Haben Sie ... etwas davon berührt?«, erkundigte sich der immer noch bei Davis kniende Lardis. Der andere schüttelte den Kopf. Lardis stand auf, trat zurück und drehte sich zu dem Mann mit dem Flammenwerfer um. »Verbrennen Sie es!«, befahl er.
    Der Mann sah auf seinen Anführer, der wiederum fast flehentlich auf Lardis sah, der erwiderte: »Ihr Blut hat sich vermischt. Die Leiche Ihres Mannes ist verseucht. Kein Risiko eingehen, alles verbrennen ...«
    Als sie sich von der Hitze und dem Gestank entfernten, hatte Davis seine Emotionen wieder voll unter Kontrolle und sagte: »Ich habe Männer auf beiden Seiten, vor und hinter dem Haus. Niemand kommt da raus. So weit ich weiß, war die Frau erst die zweite, die getötet wurde. Von mir. Gott verzeih mir, dass ich ihr das angetan habe!«
    »Nein!« Lardis schüttelte sein graues Haupt. »Bitten Sie nicht Gott um Beistand. Sie brauchte Hilfe und Sie haben ihr geholfen. Außerdem war es die dritte Person, die getötet wurde. Wir haben auch eine umgelegt. Eine jüngere Frau, dort hinten im Garten. Also sind Sie nicht der Einzige, dem es deswegen schlecht geht.«
    Jake erkundigte sich: »Wer war der dritte?«
    »Als ich ... sie dort tötete«, antwortete Davis und warf dabei einen Blick über die Schulter, »erscholl ein Schrei vom Haus her. Ein Mann in einem Giebelfenster: Er schimpfte und tobte, raufte sich die Haare wie ein Verrückter. Das kann ich ihm nicht verübeln. Schätzungsweise war die Vampirin seine Frau. Einer meiner Jungs feuerte eine Granate zu ihm rein. Sie sorgte für ein Inferno hinter dem Giebel. Wer auch immer er war, ich denke, dass er das nicht überlebt hat. Aber wenn er nicht verbrannt ist, wird er jetzt brennen. Schaut.«
    Sie sahen zurück. Die Vorderseite der Villa hatte sich in eine Flammenhölle verwandelt. »Auf der Rückseite wird es genauso aussehen!«, mutmaßte der Stabsfeldwebel. »Sie haben den Befehl, alles auszulöschen.«
    »Damit bleiben dann wohl noch drei übrig!«, sagte Jake.
    »Zwei«, berichtigte eine Stimme, deren Eigentümer aus dem Schatten stolperte. Er war sehr blass und trug zusätzlich zu seinen eigenen Waffen noch die eines anderen sowie einen Flammenwerfer. »Ich habe einen jungen Kerl erwischt – hab dem Schweinehund den Kopf weggepustet! –, aber nicht, bevor er Bill Powers erwischt hat. Mein alter Kamerad ist tot! ... Aber da war auch noch eine junge Frau. Sie ist entwischt.«
    »Nein!«, widersprach Jake kopfschüttelnd. »Ist sie nicht.«
    »Also noch zwei«, stellte Lardis fest, »aber wo sind sie?«
    Wie aufs Stichwort erwachten ihre Funk-Headsets im Rauschen der Statik wie brutzelnder Speck zum Leben. »Scheiße, scheiße, scheiße!«, schrie eine Stimme außer sich vor Verzweiflung. »Kann mich denn niemand hören?«
    Davis antwortete: »Hawkeye, hier ist Road Runner. Wo bist du gewesen?«
    »Wo ich gewesen bin?«, kam die Antwort des Piloten sofort zurück. Seine Erleichterung war ihm deutlich anzuhören, obwohl die Übertragung immer wieder unterbrochen wurde. »Ich habe die ganze Zeit hier oben gesessen und euch zugehört! Der Funk spinnt. Ich kann empfangen, aber nicht senden. Hört mal, ich hatte ein Problem mit der Wärmebildkamera ... wegen der Hitze des Feuers da unten. Ich habe das Problem gelöst, aber nun gibt es Anzeichen von Leben auf dem Boot, von zwei Personen. Wenn sie nicht zu euch gehören, sind das diejenigen, die ihr sucht.«
    »Führ uns zu der Jacht«, bellte Davis, der nun wieder ganz der Befehlshaber war. »Aber wenn sie vor uns flüchten und aufs offene Meer hinauswollen, dann schieß das Boot ab. Feg das Biest geradewegs aus dem Wasser!«
    »Roger!«, kam die Antwort und das Signal verschwand im Nichts ...
    ... und nur einen Moment später strahlten die Suchlichter von oben herunter, durchdrangen die Dunkelheit der Nacht, vereinten sich und zeigten einen Weg nach Westen am Kanal entlang in Richtung Meer ...
    In Xanadu, 15 Minuten zuvor:
    Malinari war von dem Moment an in Versuchung geführt worden, als der erste Helikopter auf den Garten hinabsank. Wie er da nur Zentimeter über dem Boden schwebte, seine Kufen ihn ab und an berührten, während seine Einsatzeinheit schnell ausstieg, sich in Zweierteams aufteilte und sich dem Kasino näherte: Malinari hätte lediglich ein wenig Druck benötigt – nur das Umlegen eines Schalters – und seine ärgsten Feinde in

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