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Nachtglanz - Heitmann, T: Nachtglanz

Titel: Nachtglanz - Heitmann, T: Nachtglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Heitmann
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Adalbert einbrachte. »Falls du Unsinn erzählst und der angebliche Scheintote sich rührt, werde ich dafür sorgen, dass er sofort wieder umkippt. Und zwar endgültig.«
    Wie erwartet ging Benson voran, wobei eine schwere Eisenstange in seiner Hand auf und ab hüpfte. Adalbert folgte ihm auf dem Fuß, sichtlich erbost über die Tatsache, abgedrängt worden zu sein. Schließlich handelte es sich um seine Trophäe, die er ganz bestimmt nicht Anders’ Handlanger überlassen würde. Mit einem grimmigen Lächeln auf den Lippen folgte Adam ihnen. Er machte sich nicht die geringsten Sorgen, dass sie sich unvermittelt umdrehen oder gar seine Schritte hören könnten. Die Situation hatte sich soeben verkehrt, und er war von der Beute zum Jäger geworden. Genau das, worauf er sich am besten verstand.
    »Er liegt nicht mehr auf dem Rücksitz«, stellte Benson nach einem Blick in den Mietwagen fast.Augenblicklich büßte seine Stimme an Selbstsicherheit ein, und er zog die Schultern hoch, als erwarte er einen Angriff von hinten.
    Fluchend kreiselte Adalbert herum, den Revolver fest in beiden Händen. Damit hatte Adam, der direkt hinter ihm stand,
gerechnet. Kurzerhand nutzte er den Schwung von Adalberts Drehung aus und schleuderte ihn gegen die Längsseite eines Land Rovers.Als Adalbert versuchte, die Waffe einzusetzen, landete Adam einen gezielten Hieb auf seinem Handgelenk, das krachend nachgab. Bevor die Waffe zu Boden schlagen konnte, hatte Adam sie aufgefangen und richtete sie blitzschnell auf Benson, der gerade zum Schlag mit der Eisenstange ausholen wollte.
    »Schlechte Idee«, sagte Adam.
    Benson stieß ein widerwilliges Grollen aus und senkte die Stange. Es war nicht zu übersehen, wie wenig ihm die Situation gefiel.Allem Anschein nach hatte er bereits einige Kampferfahrungen mit Adams Sorte gemacht, so dass er sich lieber zurückhielt.
    Adam setzte zwei Schritte zurück, damit er die beiden Männer besser im Auge behalten konnte. Nicht, dass von Adalbert noch irgendeine Gefahr ausging, so wie er sich stöhnend das gebrochene Handgelenk hielt.
    »Es tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, aber aus unserem Handel wird wohl nichts mehr, Adalbert. Netterweise hast du mich ja auch so zu Esther gebracht. Aber tröste dich:Wenn sich die Dinge vorhin nicht derartig überschlagen hätten, wäre ich vermutlich selbst zu dem Schluss gekommen, dass es nur Anders sein kann, zu dem sie gegangen ist.«
    »Dieser Möchtegerndiener hat dir auch einen Handel angeboten?«, fragte Benson, wobei sein Kiefer von einer Seite zur anderen rutschte, so schwer fiel es ihm, einen Ton herauszubringen.
    »Warum, wem denn noch?«
    Doch Benson schüttelte nur den Kopf.
    »Na gut. Fangen wir es anders an. Adalbert, hör auf zu jammern und sieh mich an, sonst gebe ich dir wirklich einen Grund zum Klagen.« Die Drohung zeigte augenblicklich Wirkung.
»Anders hat dich ausgeschickt, um Esther zu suchen, so viel kann ich mir mittlerweile selbst zusammenreimen. Wie hast du uns gefunden?«
    Adalbert rannen Schweißtropfen über die Stirn, aber er machte sich nicht die Mühe, sie fortzuwischen. Unter gesenkten Lidern starrte er Adam feindselig an. »Als Esther das letzte Mal gesehen wurde, war sie mit dir zusammen. Man braucht kein Genie zu sein, um zu erraten, dass ihr beiden Turteltauben euch abgesetzt habt, um die traute Zweisamkeit zu genießen. Ich brauchte nur ein wenig herumzutelefonieren, um deinen Wagen ausfindig zu machen. Wie kann etwas Graues nur so verdammt auffällig sein, nicht wahr?«
    Obwohl es ihm schwerfiel, überging Adam diesen Seitenhieb. »Du hast ihr von Anders etwas ausgerichtet, das sie schnurstracks zu ihm zurückkehren ließ. Zwei Dinge möchte ich von dir wissen:Was du Esther gesagt hast und warum du dich Anders als Diener anbietest. Schließlich hast du bereits einen Herrn.«
    Zu Adams Verwunderung spuckte Adalbert aus. »Ein feiner Herr, der einen dem Tod überlässt. Etienne und dir, euch hat das Rumgewinsel um eure heilige Menschlichkeit doch das Hirn zerfressen. Niemand kann es mir verübeln, wenn ich mich unter den schützenden Mantel eines echten Herrn stelle.«
    »Ach ja, und wann genau hat dieser Seitenwechsel stattgefunden?«
    »Frag doch Anders! Dann kannst du ihm auch gleich erklären, was du mir angetan hast. Du kannst es ja von seinen Lippen lesen, an denen du das letzte Mal mit solcher Inbrunst hingst. Ich werde jedenfalls nichts mehr sagen«, gab Adalbert giftig zurück, das geschundene Handgelenk fest vor

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