Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nachtglut: Roman (German Edition)

Nachtglut: Roman (German Edition)

Titel: Nachtglut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
Vom Netzwerk:
auf den Schrecken. Weinen Sie sich ruhig aus, wenn es Ihnen guttut. Ich bleibe hier, solange Sie wollen.«
    Wie zuvor im Keller las sie nicht von seinen Lippen, aber eine Übersetzung der einzelnen Wörter brauchte sie auch nicht. Es war klar, was sie bedeuteten. Sie legte ihre Fingerspitzen an seinen Kehlkopf und lauschte über die Berührung seinen Erklärungen. Er sprach weiter, mit leiser Stimme, Tröstendes, das sie mit ihren Fingerspitzen aufnahm.
    »Sie hatten Todesangst, als David plötzlich verschwunden war, nicht wahr? Und dann auch noch der Tornado. Aber es hat ja alles ein gutes Ende genommen.«
    Anna hielt den Kopf gesenkt, aber ihre Finger glitten zu seinen Lippen hinauf und blieben dort, leicht wie ein Hauch nur.
    »Ich kann’s verstehen, daß Sie weinen. Mir war heute abend auch ein paarmal danach zumute. Mir kamen fast die Tränen, als er gebetet hat. Also kann ich mir ungefähr vorstellen, wie Sie sich fühlen.« Er rieb ihren Rücken. »Lassen Sie’s raus. Ich bin ja hier.«
    Obwohl er aufhörte zu sprechen, blieben ihre Fingerspitzen an seinen Lippen. Er küßte sie zart. Dann noch einmal. Sie drehte ihre Hand und legte sie quer über seinen Mund. Er küßte ihre Handfläche. Als sie die Hand wegzog und an sein Kinn legte, küßte er sie leicht auf die Schläfe und dann die Wange. Dort blieben seine Lippen.
    Für immer.
    Und sein Herz galoppierte wie ein wildgewordener Gaul dahin.
    Er senkte den Kopf zu ihr hinunter, und sie hob ihr Gesicht zu ihm auf. Ihre Lippen streiften einander. Sie vollzogen die Bewegung in umgekehrter Richtung und begegneten einander ein zweitesmal, aber nun nicht mehr so flüchtig. Zärtlich nahm er sie in die Arme. Und dann küßte er sie.
    O Gott, o Gott, dachte er, weil ihr Mund so weich war und so süß und so verlockend empfänglich.
    Alles andere, was Jack je bewegt hatte, rückte in weite Ferne. Ängste und Bedauern fielen von ihm ab wie aufgeschlossene Fußeisen. Ein Vorhang fiel über seine Vergangenheit. Er existierte nur in diesem einen Moment, versunken in Anna. Seine Sinne waren voll von ihr. Von dem leichten Blumenduft ihrer Haut und ihres Haares; der Wahrnehmung ihres Körpers, der sich an seinen lehnte; dem Geschmack ihres Mundes. Nichts, was er je erlebt hatte, war mit diesem vergleichbar.
    Und als es ihm entglitt, taumelte er unter dem jähen Verlust.
    Er öffnete die Augen und sah, daß sie vor ihm zurückwich, heftig atmend, mit zusammengepreßtem Mund. Und er schimpfte sich einen gottverdammten Narren. Ja, er war gefangen, war verrückt vor Lust. Das hieß nicht, daß es ihr genauso ging. Wieso auch? Man brauchte sie beide ja nur anzusehen. Sie war hinreißend, und er war – na ja, bestimmt kein Adonis. Trotz ihrer vormaligen Ehe hatte sie etwas an sich, das beinahe unschuldig war – er konnte das nicht von sich behaupten. Mit der Intuition einer Frau würde Anna wissen, daß er das letzte war, was sie in ihrem ohnehin schon komplizierten Leben gebrauchen konnte.
    Beschwörend hob er eine Hand. »Anna, verzeihen Sie, ich…«
    Er brach ab, als sie ihre Bluse aus ihren Jeans zog und sie
schnell aufzuknöpfen begann. Im ersten Moment war er vor Schock wie erstarrt, dann vom Anblick dieses Streifens nackter glatter Haut. Ihr Busen war bedeckt – aber sie hielt den Stoff von ihrem Körper ab, und das war erregender, als wenn sie nichts anhätte. Vielleicht. Trotzdem wollte er sie gern nackt sehen.
    Sie stand angespannt von Kopf bis Fuß da. Ohne zu atmen. Voller Erwartung.
    Jack trat zu ihr und schob seine Hände unter ihre Bluse, umschloß mit seinen Fingern einige Sekunden lang ihren Körper, während er ihr forschend in die Augen sah, dann zog er sie an sich zu einem erneuten Kuß.
    Ihre Haut war so weich, wie er es sich vorgestellt hatte, ihr Körper so entgegenkommend wie erhofft, ihre Begierde nach ihm so stark wie seine nach ihr. Sie schlang die Arme um seinen Hals, und so von ihr festgehalten, begann er, sich vorwärts zu bewegen, bis die Wand sie aufhielt. Er senkte den Kopf, küßte ihren Hals, ihren Brustansatz, ihren Busen. Sie stieß einen gedämpften Laut aus, der tief aus ihrer Kehle kam, und er küßte ihren gewölbten Hals, ehe er zu ihrem Mund zurückkehrte.
    Sie drängte sich an ihn. Er ließ seine Hände zu den Gesäßtaschen ihrer Jeans hinuntergleiten und hob sie höher, drückte sie fester an sich. Die Hände auf seinen Schultern, schob sie ihn energisch herum, bis seine Schulterblätter auf die Wand trafen. Als sie sein

Weitere Kostenlose Bücher