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Nachthaus

Nachthaus

Titel: Nachthaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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indem es ihm diese Orte zeigte. Er hatte hier keine Freunde mehr, nicht unter seinesgleichen, und er konnte nur dem Einen vertrauen, dem Einen und dem Haus, in dem es in seinen unzähligen Gestalten herumspukte.
    * * *

Bailey Hawks
    Als Bailey aus dem Treppenaufgang in den Flur im Keller eilte, fiel die Tür zum Pool gerade zu. Padmini und Silas liefen an ihm vorbei und auf diesen Raum zu, doch er legte Padmini eine Hand auf die Schulter, um sie und den Anwalt aufzuhalten.
    »Türen sind immer schlecht«, sagte er, als Tom mit Mickey Dime eintraf. »Und der Pool in seinem jetzigen Zustand … das ist eine Falle. Wir sind geködert und hierher gelockt worden.«
    Die Schlucht, die jetzt der Swimmingpool war, tausend Faden tief, wenn nicht noch tiefer, und alles andere, was jetzt vielleicht unter dem Pendleton lag, hätte von Nanomaschinen, die sich durch Felsgestein fraßen, abgetragen und errichtet worden sein können. Aber was auch immer die Ursprünge dieser tiefen Festungen sein mochten – sie schienen das zukünftige Übel des Einen mit dem Übel vor Anbeginn der Zeit zusammenzubrin gen, das durch mündliche Überlieferung, durch Höhlengemälde und schließlich durch das geschriebene Wort im Lauf der Menschheitsgeschichte von einer Generation an die nächste weitergegeben worden war. Hier waren sämtliche Jahrtausende irdischen Übels in einem einzigen Moment komprimiert und dieses Haus, das als Brücke über eine Verwerfung in der Raumzeit diente, war auch ein Tempel der Kräfte, die so lange die Zerstörung aller Dinge angestrebt hatten.
    »Er ist da drin?«, fragte Tom. »Und wir verfolgen ihn nicht? Was sollen wir denn sonst tun?«
    Die Decke knirschte. Um sie herum ging ein Schauer phosphoreszierender Pilzbröckchen nieder. Die wenigen funktionierenden Deckenlampen wurden dunkler, heller und dann wieder dunkler. Wie oben wurden auch hier Verteilerdosen samt ihrer Kästen aus den Wänden gesprengt und bleiche Formen pressten sich schlüpfrig gegen diese Löcher in den Gipsfaserplatten. Aus dem Aufzugschacht ertönte das Geräusch einer Kabine, die aus großer Tiefe heraufkam. Sie wurden wieder wie Herdentiere vorangetrieben und fühlten sich bemüßigt, sich zum Pool zu begeben.
    »Wartet«, beharrte Bailey.
    Zu ihrer Rechten kamen auf halber Höhe des Flurs Twyla und Sparkle mit den Kindern aus dem Versorgungsraum.
    Bailey warf einen Blick auf seine Armbanduhr. »Wartet. Wartet. «
    Die Tür zum Pool wurde von innen aufgerissen, aus ihren Angeln gezerrt und zur Seite geworfen.
    * * *

Silas Kinsley
    Aus der Tür kamen zwei der Kreaturen, die Zeuge Pogromiten genannt hatte, tropfnass vom Pool, aber kleiner als die anderen, nur so groß wie Kinder. Einer von ihnen schoss direkt auf Silas zu, schneller als eine Katze, kletterte an seinem rechten Bein hoch, krallte die Klauen in seinen Regenmantel, schnappte mit den Zähnen nach ihm und sah Silas mit seinen Wasserspeieraugen fest an, als würde ihn die Schwerkraft dieser großen Pupillen, die die Schwerkraft eines schwarzen Lochs war, jeden Moment in die Besinnungslosigkeit hineinziehen. Silas schlug mit einer Faust danach. Die Zähne der Kreatur verfehlten seine Hand, erwischten jedoch den Ärmel seines Mantels, und Silas wankte rückwärts. Padmini schritt ein, der Ärmel riss, das Ding stieß den Stofffetzen aus seinem Maul, riss seinen Kopf zu Padmini herum und schnappte nach ihr, biss jedoch nicht in ihre Hand, sondern in den Lauf der Pistole, und sie pustete ihm das graue Gehirn raus, das im Flur auf den Boden spritzte und in alle Richtungen fortkrabbelte.
    Der zweite kleine Pogromit stürzte sich auf Bailey, der rasch zurückwich, sowie er ihn sah, und vier Schüsse aus nächster Nähe abgab, die sein Gesicht in Stücke rissen und ihm den Hinterkopf wegsprengten. Der kleine Pogromit brach vor seinen Füßen zusammen, weitgehend hirnlos, doch er wand sich noch in Krämpfen und schnappte nach Baileys Schuhen. Bailey trat ihn aus dem Weg und drehte sich zu der Tür um, die zum Pool führte, wo eine dritte Bestie erschien, größer als die anderen.
    An den ersten beiden war ihm etwas bekannt vorgekommen, und jetzt wusste Silas, warum. Ebenso, wie der Pogromit, der aus Sally Hollanders Substanz gestaltet worden war, ihn vage an sie erinnert hatte, wies dieses Geschöpf eine schwache Ähnlichkeit mit Margaret Pendleton auf, der Ehefrau von Andrew, die im Jahr 1897 gemeinsam mit ihrer Tochter und ihrem Sohn verschollen war. Silas hatte Fotografien von der Frau

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