Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nachtkrieger: Ewige Begierde

Nachtkrieger: Ewige Begierde

Titel: Nachtkrieger: Ewige Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
Vom Netzwerk:
schüttelte er den Kopf. »Ich durfte nicht so oft dabei sein wie du.«
    »Und selbst ich konnte mich zunächst nicht mehr daran erinnern.« Matilda griff in ihren Beutel und zog das Stück Pergament aus Blidworth hervor. Sie drehte es um und zeigte ihm die Spuren auf der Rückseite. »Erinnert dich das an etwas?«
    »Sollte es das?«
    »Das hier vielleicht.« Sie zog den Zylinder hervor, den sie bei der Marienquelle gefunden hatten. »In Harworth haben wir die sieben Todsünden entdeckt, das heißt, Steinarr hat sie entdeckt, aber …«
    »Steinarr?«
    »Aye, er …«
    »Das ist schon das zweite Mal, dass du ihn einfach nur Steinarr nennst, und nicht
Sir
Steinarr.«
    Ihre Wangen begannen zu glühen. »Dann also Sir Steinarr. Wir haben so viel Zeit zusammen auf einem Pferd gesessen, dass wir etwas weniger förmlich sind.«
    »Um wie viel weniger förmlich?«, fragte Robin stirnrunzelnd. »Hat er sein Ehrenwort gehalten?«
    »Ja.«
Das, was er ihr gegeben hatte, in jedem Fall.
    »Maud …«
    »Er hat sein Ehrenwort gehalten«, wiederholte sie mit festerer Stimme, denn sie war nicht bereit, Roberts Vertrauen in Steinarr schwinden zu sehen, wo er doch so dringend darauf angewiesen war. Für die Wahrheit und Entschuldigungen wäre später auch noch Zeit. »Wie gesagt, er hat die Todsünden entdeckt, was wiederum nötig war, um das Rätsel in Harworth zu lösen. Aber erst später ist mir das hier aufgefallen.«
    Sie drehte den Zylinder um und zeigte Robin die drei kleinen Abbildungen am Boden. »In meinem Beutel wurde etwas von dem Belag abgeschabt, und nun kann man es besser erkennen.«
    »Die Löwen des Königs. Oh!« Robin nahm das Stück Pergament aus Blidworth noch einmal in die Hand. »Jetzt erkenne ich dieses Ornament. Es stammt von dem Unterpfand. Das war es, was er auch in dem Kästchen aufbewahrte.«
    »Aye. Und auf dem Ei in Tuxford waren auch solche Ornamente. Es hat so lang gedauert, bis ich darauf gekommen bin, weil ich das Stück schon seit langer Zeit nicht mehr gesehen hatte, denn – ich glaube – das ist es, was Vater versteckt hat.«
    »Bestimmt nicht. Er hätte es niemals aus der Hand gegeben.«
    »Was hätte er niemals aus der Hand gegeben?«
    Matilda erschrak, als sie Steinarrs Stimme hörte, aber Robert sah ihn bereits lächelnd an. »Einen Löwen,
Monsire.
«
    Steinarr machte ein äußerst seltsames Gesicht. »Was für einen Löwen?«
    »Das Kennzeichen meines Vaters.«
    »Dein Kennzeichen, Robin, wenn wir es gefunden haben«, sagte Matilda. »Das könnte es sein, was mein Vater versteckt hat,
Monsire
 – ein Stück, das einer unserer Vorfahren von Richard Löwenherz bekam, weil er ihm im Heiligen Land das Leben rettete. Vielleicht war es genau der Robert, dessen Grab wir gefunden haben.«
    »Das Grab in Sudwell?« Steinarr bebte vor Aufregung, so sehr, wie Matilda es nie zuvor bei ihm erlebt hatte.
    »Lord David zeigte mir genau dieses Grab, als wir bei der Prozession waren«, sagte Robin. »Er sagte, König Richard gab den Löwen diesem Lord Robert als Pfand dafür, dass die Krone Huntingdon beschützen würde, wie Lord Robert einst den König beschützte.«
    Ari beugte sich vor, mit einem nahezu ebenso seltsamen Gesicht wie sein Freund. »Wie sieht dieser Löwe aus?«
    »Das weiß Matilda viel besser als ich«, sagte Robert.
    »Es ist eine flache runde Scheibe aus Gold, vielleicht etwa so groß wie meine Handfläche.« Sie hielt ihre Hand hoch und zeichnete einen Kreis darauf, um es zu demonstrieren.
    Steinarr drehte sich abrupt um und ging mit großen Schritten davon – und hinterließ eine Welle bitterer Enttäuschung, von der Matilda schwindlig wurde. Er ging schnurstracks hinüber zu dem Alefass, füllte den erstbesten Krug und leerte ihn in einem Zug. Dann füllte er ihn erneut und ging damit fort, in Richtung Wald. Tränen, die nicht nur ihre eigenen waren, brannten in Matildas Augen.
    Ari sah ihm hinterher und schüttelte den Kopf. »Er ist, ähm … Am besten sehe ich mal nach ihm.«
    »Nein.« Matilda sprang auf. »Das mache ich.«
    Robin packte ihre Hand. »Marian …«
    »Ich bin seit mehr als vierzehn Tagen gemeinsam mit dem Mann geritten. Ich habe gelernt, mit seinen Stimmungen umzugehen.« Sie sah Sir Ari an. »Habe ich Eure Erlaubnis,
Monsire?
«
    Ari nickte. »Weit kann er nicht sein.«
    »Ich weiß, wie ich ihn finden kann«, sagte sie. Sie füllte einen weiteren Krug mit Ale und machte sich auf die Suche nach ihrem Ritter.
     
    Steinarr hielt sich im Schatten einer

Weitere Kostenlose Bücher