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Nachtkrieger: Ewige Begierde

Nachtkrieger: Ewige Begierde

Titel: Nachtkrieger: Ewige Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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auch Goda, die wie immer drauflosplapperte. »Habt ihr Streit? Sir Ari hat gesagt, ihr hättet euch gestritten. Du siehst wütend aus, Marian.«
    »Das bin ich auch«, sagte sie und stieß Steinarr in die Rippen, um keinen Zweifel daran zu lassen. Sie ließ sich von der Stute hinuntergleiten, ohne auf seine Hilfe zu warten.
    Robin kam ihr entgegengehumpelt, mit zornigem Gesicht. »Du warst die ganze Nacht lang fort! Allein. Mit ihm!«
    »Beim Gekreuzigten, Robin! Ich war fast einen ganzen Monat lang mit ihm allein. Was spielt eine Nacht bei so vielen noch für eine Rolle?«
    »Ich hätte dich niemals fortlassen dürfen. Wenn er dich entehrt hat …« Voller Wut funkelte Robin Steinarr an.
    »Für Baldwin? Das will ich doch hoffen.« Sie stürmte davon in Richtung Feuer und rief ihm über die Schulter hinweg zu: »Und ich will hoffen, dass du fertig bist.
Er
will aufbrechen.«
    »Du solltest lieber nicht …«, begann Robin, doch Marians offenkundige Verärgerung musste ihn wohl davon überzeugt haben, dass es nichts gab, worüber er sich Sorgen machen musste. Er drehte sich um, humpelte davon und schimpfte, an niemand Speziellen gerichtet, vor sich hin. »Das solltest du lieber nicht.«
    Als Steinarr die Stute in den Pferch brachte, hatte Marian schon eine Schale mit Eintopf gefüllt und ein Stück Rehfleisch daraufgelegt, und als er sich zur ihr ans Feuer gesellte, reichte sie sie ihm und gab ihm einen Löffel. »Du bist kurz vorm Verhungern. Iss.«
    Er
war
dabei zu verhungern. All die vielen Male, die sie ihm etwas zu essen angeboten hatte, wirbelten an die Oberfläche seines Bewusstseins. Natürlich. Sie wusste es. Sie hatte es immer gewusst. Er nahm ihr die Schüssel aus der Hand und streifte mit seinen Fingern ihre Hände. »Ich danke dir.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch. Möglicherweise lag da ein Hauch von Vergebung in ihrem Blick, doch wenn es so war, leugneten ihre zusammengepressten Lippen dies sogleich. Und einen Moment später, während er seine Mahlzeit hinunterschlang, hörte er, wie sie Ivetta zuflüsterte: »Du hattest recht. Ich musste ihm hinterherreiten.«
    Ivetta legte verständnislos die Stirn in Falten. »Wie bitte?«
    »Es war eine gute Idee, ihm hinterherzureiten. Ich musste es herausfinden, und nun weiß ich es. Ich bin froh, dass du mir dazu geraten hast.«
    »Wovon sprichst du? Ich habe nie gesagt, du solltest ihm hinterherreiten«, widersprach Ivetta mit lauterer Stimme.
    »Doch, das hast du«, sagte Edith. »Ich habe es selbst gehört. Du sagtest, sie solle sich beeilen, als Sir Ari und Sir Steinarr davonritten. Und du sagtest zu Robin, du hättest ihr dazu geraten hinterherzureiten.«
    »Das kann nicht sein«, sagte Ivetta. »Ich war nicht einmal hier.«
    »Du warst auf jeden Fall hier, Frau«, sagte James. »Ich habe dich doch gesehen, als ich hier ankam.«
    »Das hast du nicht.« Ivetta verschränkte stur die Arme über der Brust. »Ich war im Wald. Mir war nicht gut, und da habe ich mich eine Weile hingelegt. Die Priorin saß neben mir, als ich wieder zu mir kam. Wir waren in den Brombeeren.«
    »Die Priorin?« Ari stellte sich zu ihnen. »Priorin Celestria? Vom Gut?«
    »Aye, natürlich,
Monsire.
Welche denn sonst? Sie war hier, im Wald, und sie blieb bei mir, bis ich wieder richtig zu mir gekommen war. Sie sagte, es war nicht lang, aber ich erinnere mich daran, dass es erst Mittag war, und dann war es schon fast dunkel.«
    »Aber du bist doch mit mir zurückgegangen«, sagte Marian. »Wir waren eine ganze Zeit vor dem Abendessen zurück.«
    »Wir alle haben dich gesehen«, sagte Robin. »Du hast dich mit mir darüber unterhalten, warum du Marian hinter ihm hergeschickt hast, und dann bist du in Richtung Abort gegangen.«
    »Ich war in den Brombeeren, das habe ich euch doch gesagt, bewusstlos.«
    »Ah, verflucht noch mal!« Ari hob den Kopf zum Himmel und wechselte zu Altnordisch, als er die Götter fragte: »Warum belästigt Ihr mich überhaupt damit, wenn sie so wenig nutzen?«
    »Was?«, fragte Steinarr.
    Ari winkte ihn beiseite und sprach mit gesenkter Stimme weiter, noch immer auf Altnordisch: »Als Robin auf dem Gutshof war, sah ich kurz … Ich weiß nicht. Es war keine Vision – es gelang mir nicht, eine zu erhalten – aber ich hatte das Gefühl, es stimmt etwas nicht.«
    Eine böse Vorahnung ließ Steinarr seine Schultermuskeln anspannen. »Wie sieht diese Priorin aus?«
    »Ich habe sie nie zu Gesicht bekommen. Jedes Mal war sie schon fort oder betete gerade.«
    »Und

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