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Nachtkrieger: Ewige Begierde

Nachtkrieger: Ewige Begierde

Titel: Nachtkrieger: Ewige Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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das kam dir nicht verdächtig vor?«, fragte Steinarr verärgert.
    »Sie ist eine Nonne. Was weiß denn ich von Nonnen und ihren Gewohnheiten?«
    Steinarr wechselte wieder zu Englisch und rief laut: »Robin, wie sieht diese Priorin aus?«
    »Schwarze Augen. Schwarzes Haar, glaube ich zumindest, denn das ist natürlich unter ihrem Schleier verborgen. Fast so groß wie ich. Dünn wie ein Aal.« Robin kratzte sich seinen flaumigen Bart, der im vergangenen Monat ein wenig dichter geworden war, dann zeigte er auf seinen rechten Mundwinkel. »Und sie hat ein dunkles Muttermal, genau hier.«
    »Cwen!«, stieß Ari hervor. Er wechselte wieder zu Altnordisch. »Sie muss Ivettas Gestalt angenommen haben, so wie die der Amme auf Alnwick.«
    »Und dann hat sie Marian hinter mir her in den Wald geschickt.« Das Wissen, was der Löwe ihr hätte antun können – ihr angetan hätte, wenn es Marian nicht gelungen wäre, zu ihm durchzudringen – drehte ihm beinahe den Magen um. »Sie wollte, dass ich sie töte. Sie wollte, dass mir bewusst wäre, was ich getan hätte.«
    »Aye. Sie hat es darauf abgesehen, uns zu nehmen, was wir lieben. Uns so zu verletzen, wie wir sie verletzt haben. Ich hätte …« Abermals richtete Ari den Blick hinauf zum Himmel. »Ich habe für Euch geblutet, und Ihr wolltet mich nicht einmal
das
wissen lassen.«
    »Stimmt etwas nicht, Mylords?«, fragte Marian, die auf die beiden zukam.
    Steinarr sah an ihr vorbei zu Ivetta, die noch immer ein verwirrtes Gesicht machte und James begreiflich machen wollte, dass sie nicht im Lager gewesen war. Und auf einmal schienen sämtliche Waffen, die Guy ins Feld führen konnte, weniger bedrohlich, als das, wozu Cwen in der Lage war.
    »Ich habe meine Meinung geändert«, sagte er zu Marian. »Du kommst mit mir. Du auch, Will Scathelocke. Macht euch bereit! Sofort.«
    Dann setzte er sich in Bewegung, um Hamo Köhler vor dem Bösen zu warnen, das auf den Ländereien von Headon Einzug gehalten hatte.

Kapitel 19
    B ei der Abtei ist alles ruhig, aber so wie die Straße aussieht, ist sie stark benutzt worden, nachdem es das letzte Mal geregnet hat. Scheint so, als sei der König hier gewesen und wieder abgereist.«
    Sie saßen im Wald, nicht weit entfernt von Newstead Abbey, nachdem sie den Weg in zweieinhalb Tagen hinter sich gebracht hatten, obwohl sie die Straßen gemieden hatten. Doch sowohl Cwen als auch die Suche, die Robin bevorstand, hatten sie angetrieben. Steinarr hatte Ari vorausgeschickt, um die Lage auszukundschaften, und gerade war er zurückgekehrt und erstattete Bericht.
    Angesichts dieser Neuigkeiten sackte Robin in sich zusammen. »Wir kommen zu spät. Ich habe uns zu sehr aufgehalten.«
    »Du hast deine Sache gut gemacht«, sagte Steinarr. Und das hatte er auch. Am Ende des ersten Tages hatte sich Robin kaum aufrecht halten können und einer Leiche sehr ähnlich gesehen. Am nächsten Morgen jedoch war er bereits mit ein wenig mehr Farbe auf den Wangen aufgewacht und hatte weiterreiten wollen. An diesem Tag hatte er auf der Stute gesessen und sich festgeklammert, mit dem gleichen Ausdruck wilder Entschlossenheit, durch den sich auch seine Schwester auszeichnete. Gar nicht schlecht für einen Mann, der innerhalb der vergangenen beiden Wochen beinahe verblutet wäre. Möglicherweise würde er doch noch einen respektablen Lord abgeben. »Der König kann noch nicht weit sein. Wir werden ihn finden.«
    Ari pflichtete ihm bei: »Mit so viel Gefolge schafft man nicht mehr als ein paar Meilen am Tag. Er ist ganz in der Nähe, wahrscheinlich auf der Jagd. Wir wären ihm vielleicht sogar begegnet, wenn wir die Straßen genommen hätten, anstatt über das Land zu reiten, aber das hätte uns auch nicht weitergebracht.«
    »So herum ist es besser«, stimmte Steinarr ihm zu. »Irgendeine Spur von Gisburne?«
    »Nicht von ihm selbst, aber es könnte sein, dass er sich dem König angeschlossen hat. Das würde ich an seiner Stelle jedenfalls tun, abgesehen davon, Leute entlang der Straßen zu verteilen.«
    Steinarr nickte. »Auch darüber können wir uns später Gedanken machen. Vorerst bleiben wir bei unserem Plan und folgen dem Rätsel bis zum Schluss. Kommt, heute ist noch genug Zeit für den Abt.«
    Sie näherten sich der Abtei aus Richtung des Waldlands, das an deren Rückseite grenzte, und ritten erst darum herum, als es sich nicht länger vermeiden ließ, um die Pforte zu erreichen. Derselbe stämmige Mönch, der Steinarr und Matilda bei ihrem ersten Besuch in

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