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Nachtkrieger: Ewige Begierde

Nachtkrieger: Ewige Begierde

Titel: Nachtkrieger: Ewige Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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geschlossen, als Marian, die sich vorgebeugt hatte, wie ein Spürhund an der Leine, auf Robin zustürzte. »Zeig her!«
    »Nicht hier«, sagte Steinarr. »Wir werden zunächst in sicherem Abstand unser Lager aufschlagen, bevor die Sonne untergeht. Dort könnt ihr es später lesen.«
    »Wartet.« Ari ging hinüber zu dem kleinen Schrein in der Ecke und erleichterte ihn um zwei schlanke Kerzen. »Wenn ihr heute Abend lesen wollt, werdet ihr die hier brauchen, um überhaupt lesen zu können.«
    »Stellt sie zurück!«, sagte Marian. »Ihr könnt doch nicht eine Abtei bestehlen.«
    Ari verstaute die Kerzen unter seinem Umhang und holte einen Penny aus seinem Geldbeutel, den er auf den Tisch legte. »Hier. Das dürfte für doppelt so viele Kerzen reichen.«
    »Es wäre besser, wenn Ihr fragen würdet«, entgegnete sie.
    »Lieber hinterher um Entschuldigung bitten, als vorher um Erlaubnis fragen und ein Nein riskieren«, sagte Ari lachend. »Ich muss mich doch wundern, dass Steinarr Euch das noch nicht beigebracht hat.«
    Sie gingen zurück zu ihren Pferden an der Pforte, wo sie Will und den Mönch in eine angeregte Unterhaltung vertieft vorfanden. Der Mönch sah Robin an und grinste. »Bist du wirklich Robin Hood?«
    »Will!«
    »Das war nicht meine Schuld, Mylord. Er hat gehört, wie Ihr ihn Robin nanntet, und hat mich danach gefragt.«
    »Und wie sollte ein Mönch von Robin Hood gehört haben?«, fragte Steinarr.
    »Ich bin kein Mönch, Mylord, auch kein Augustiner-Chorherr. Ich folge der Lehre des heiligen Franziskus.«
    »Mönch oder Ordensbruder, wie habt Ihr von Robin Hood gehört?«, fragte Marian.
    »Seitdem Ihr letztens hier vorspracht, war ich in Nottingham, um einige Angelegenheiten für den Abt zu erledigen. Auf dem Marktplatz war eine Gruppe Schauspieler, und nachdem sie das Mysterienspiel aufgeführt hatten, saßen sie in der Schenke und erzählten von Robin Hood – davon wie er geächtet wurde, und von Maid Marian und Little John.« Er warf einen Blick auf Steinarr, als könne
er
kein anderer sein als Little John. »Ich hielt es nur für eine Geschichte, bis ich hörte, wie Ihr die beiden in einem Atemzug Robin und Marian nanntet. Und der junge Will hier bestätigte meine Vermutung.«
    »Der junge Will hier ist ein Schwachkopf, und wenn ich diese Geschichte noch einmal höre, ist er ein Schwachkopf, dem man das Fell abgezogen hat«, sagte Steinarr.
    »Wobei ich dann behilflich wäre«, sagte Marian belustigt.
    Will lief leuchtend rot an. »Ich habe doch nur gesagt, dass Ihr tatsächlich Marian heißt, Mylady, und dass Robin nun einmal Robin ist. Na ja, vielleicht habe ich noch ein bisschen mehr gesagt als nur das. Aber er kannte all die Geschichten ohnehin schon.«
    Verärgert schüttelte Steinarr den Kopf. »Bruder, ich muss Euch darum bitten, Stillschweigen über all das zu bewahren. Niemand darf erfahren, dass wir hier waren.«
    »Am allerwenigsten der Sheriff, eh? Ich habe schon verstanden, Mylord, und ich werde kein Sterbenswörtchen sagen. Und dessen könnt Ihr Euch am sichersten sein, wenn Ihr mich mitnehmt.«
    »Was?«
    »Nehmt mich mit. Ich bin nicht an Newstead gebunden. Ich ziehe von Abtei zu Abtei, von Fountain Dale nach Nostell, von Nostell nach Wakefield, von Wakefield nach Fountain Dale und wieder hierher, wie es mir beliebt. Oftmals postiert man mich an der Pforte, damit ich mir mein tägliches Brot verdienen kann, denn ich bin kein Priester im Gegensatz zu den Mönchen und Chorherren.«
    »Wir brauchen keinen Mönch, ganz gleich ob Laienbruder oder Priestermönch.«
    »Aber Ihr braucht einen Priester. Mir ist wohl kaum eine Gruppe Geächteter begegnet, die dringender einen gebraucht hätte.«
    »Ich bin
kein
Geächteter«, knurrte Steinarr.
    »Ihr habt kein Pferd, Bruder«, sagte Ari.
    »Wills Falbe wird uns beide tragen.«
    »Und woher wollt Ihr das wissen?«, fragte Steinarr und sah Will durchdringend an.
    »Ich habe nur ein wenig damit geprahlt«, rechtfertigte sich Will. »Er ist das hässlichste Vieh in den Midlands, aber er bringt zwei erwachsene Männer im Galopp zehn Meilen weit.«
    »Nein. Kommt! Wir brechen auf.«
    Mit großen Schritten ging Steinarr auf die Pferde zu, gefolgt von Marian und Robin. Ari ging hinter ihnen her und raunte ihnen zu: »Wir könnten seine Hilfe gebrauchen. Ein Mann mehr zwischen Robin und Guy.«
    »Ein Mönch!«
    »Aye, und umso mehr, wenn er mit diesem Schlagstock umzugehen weiß. Habt Ihr die Arme dieses Mannes gesehen? Sie sind so kräftig wie

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