Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nachtkrieger: Ewige Begierde

Nachtkrieger: Ewige Begierde

Titel: Nachtkrieger: Ewige Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
Vom Netzwerk:
Eheversprechen brach, nicht sie. Jedenfalls hast du damit bewiesen, dass dies die richtige Seite sein muss. Und sieh dir einmal das Ornament zwischen den Textspalten an.« Sie hob das Stück Pergament aus Blidworth auf und hielt es gegen das Buch. »Es ist dasselbe Muster.«
    Robin kniff die Augen zusammen und sah sich die beiden Ornamente an. »Nicht ganz. Da ist etwas …« Er drehte das Buch auf den Kopf und folgte dem Muster zwischen den Textspalten bis zur Mitte. »Da stehen Buchstaben zwischen den Verzierungen. S … I … E … Schreib sie auf, Maud.«
    Hastig wurde nach etwas gesucht, worauf man schreiben konnte. Der Boden war zu dicht mit Gras bewachsen, und Matilda wollte nicht auf das Pergament schreiben, vor lauter Angst, es könne noch ein weiteres bedeutungsvolles Geheimnis bergen. Torvald reichte ihr schließlich einen verkohlten Zweig und ein Stück Baumrinde. »M … I …« Matilda schrieb die Buchstaben in der Reihenfolge auf, wie Robin sie entzifferte, einen nach dem anderen.
    »›Sieh mich am Mittag.‹ Ich weiß es: Mich ist David. Und am Mittag …« Sie wühlte nach dem roten Granat, hielt ihn vor ihr Auge und spähte auf die Blattseite. »Den haben wir am Mittag gefunden. Dort in dem Rot sind die Umrisse von etwas zu sehen. Ah, es ist das Kennzeichen von König Richard. Aber da ist noch etwas. Ein paar Zeilen Text. Ich brauche mehr Licht.«
    Torvald brachte ein brennendes Stück Holz aus dem Feuer, Tuck entzündete daran einen Stock, und Will schob die Kerzen zusammen, aber wie sie es auch ins Licht hielten und neigten, keiner von ihnen konnte mehr erkennen als ein paar Buchstaben. Als schließlich Torvald an der Reihe war, einen genaueren Blick darauf zu werfen, fühlte Matilda eine sonderbare Störung seiner Ausgeglichenheit, die ihn sonst umgab – nicht viel mehr als eine leichte Unebenheit, aber er musste aufgewühlt sein, sonst hätte sie ihn überhaupt nicht spüren können. Aus irgendeinem Grund, und obwohl sie den Hengst lesen konnte, blieb Torvald als Mensch normalerweise außerhalb ihrer Reichweite, so wie andere Menschen auch.
    »Wir haben einfach nicht genug Licht«, erklärte Robin schließlich. »Wir müssen auf die Morgensonne warten.«
    »Aber wir wollen nicht warten.«
    »Und dennoch werdet ihr es müssen«, sagte Torvald. Er gab Matilda ein stummes Zeichen, sich von den anderen zu entfernen, und sie schlich sich mit ihm auf die andere Seite des Feuers.
    »Ihr habt etwas auf dem Bild von unserem Kennzeichen gesehen, Mylord.«
    »Aye. Ihr müsst es Steinarr zeigen. Aber ich glaube, Ari sollte es sich zuerst ansehen.«
    »Warum?«
    »Zeigt es ihnen einfach.«
    Matilda schaute über das Feuer hinweg in die Dunkelheit. »Beobachtet er uns in diesem Moment?«
    »Noch nicht, aber er wird es tun. Er kommt jetzt jede Nacht.« Torvald sah hinauf zum Himmel, und sie wusste, dass er die Sterne ebenso gut lesen konnte wie Steinarr die Sonne. »Es ist nicht mehr lang bis Sonnenaufgang. Ruht Euch aus, Marian. Morgen wird ein anstrengender Tag für uns alle.«
     
    »Was machst du hier draußen?«, fragte Steinarr, als er Marian auf einem umgestürzten Baum sitzen sah und ihren Kopf in die Sonne halten wie eine Schildkröte.
    »Ich wollte auf dich warten«, sagte sie, als er aus dem Sattel glitt. »Und Sir Ari sagen, dass Robin ihn kurz sprechen möchte.«
    Ari zog eine Augenbraue hoch. »Tatsächlich? Er benimmt sich von Tag zu Tag mehr wie ein kleiner Lord.«
    »Das sollte er auch«, sagte Steinarr. »Geh zu ihm und lenk ihn eine Weile ab, dann kann ich mit Marian einen Moment lang allein sein.«
    »Aber nur einen Moment«, sagte Ari und dirigierte sein Pferd in Richtung des Lagers. »Nicht gleich mit ihr irgendwohin verschwinden!«
    »So dumm wären wir nicht,
Monsire
«, sagte Marian. Doch sobald Ari außer Sichtweite war, schmiegte sie sich in Steinarrs Arme, als habe sie nie wieder vor, sie zu verlassen. »Letzten Endes muss ich doch feststellen, dass ich ungern mit anderen reise. Zu viele Augen. Mit dir allein war es wesentlich angenehmer, auch wenn wir kaum Zeit hatten, miteinander zu schlafen.«
    Steinarr gab sich Mühe, den Anflug von Lust zu verdrängen – schwierig genug, da sie seine Erregung spürte und sich an ihn presste. »Hör auf damit. Wir brauchen all diese Augen, um deine und Robins Sicherheit zu gewährleisten. Und Robin ist sicher froh darüber, dass wir allseits unter Beobachtung stehen.«
    »Robin hat sich überzeugen lassen, dass ich noch immer

Weitere Kostenlose Bücher