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Nachtkrieger: Ewige Begierde

Nachtkrieger: Ewige Begierde

Titel: Nachtkrieger: Ewige Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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schluckte schwer und hob den Kopf. »Sag allen, sie sollen sich bereit zum Aufbruch machen.«
    Ari sah so elend aus, wie Steinarr sich fühlte. »Was willst du nun machen?«
    »Ich weiß es nicht. Odin, steh mir bei, ich weiß es nicht. Aber eines weiß ich: Was immer ich tun werde, ich muss dafür in Edwinstowe sein.«

Kapitel 20
    O bwohl sie die Straßen mieden und einen weiten Bogen westlich von Clipstone ritten, trieb Steinarr sie so unnachgiebig vorwärts, dass die Glocken erst zum Nachmittagsgebet läuteten, als sie Edwinstowe erreichten. Eine rasche Erkundungstour von Ari und Will ergab, dass keine Besucher im Dorf waren, weder königliche noch andere.
    »Das Dorf ist größtenteils leer«, sagte Will. »Vielleicht sind die Leute abkommandiert worden, um dem König auf der Jagd behilflich zu sein.«
    »Wahrscheinlich können wir das Kennzeichen finden, ohne auf Widerstand zu stoßen«, sagte Ari und warf Steinarr einen bedeutungsvollen Blick zu.
    Matilda runzelte die Stirn angesichts des Entsetzens, das in dem Mann an ihrer Seite brodelnd aufstieg. Den ganzen Tag war er so gewesen – seit Ari ihm die Illustration in dem Beutelbuch gezeigt hatte. Der Aufruhr in seinem Inneren hatte sie dermaßen aus der Fassung gebracht, dass ihr Magen den ganzen Tag über geschmerzt hatte, er krampfte durch Steinarrs sonderbare Aufgewühltheit. Sie hatte sogar darum gebeten, eine Weile hinter Will im Sattel zu sitzen in der Hoffnung, sich so weit entspannen zu können, dass sie ihr inneres Gleichgewicht wiederfinden würde, um sich besser gegen ihn abzuschirmen. Doch das hatte lediglich Steinarrs wütende Eifersucht heraufbeschworen, so dass noch heftigere Gefühle auf sie einstürmten. Vollkommen benommen hatte sie schnell wieder ihren Platz hinter ihm eingenommen. Sein Zorn war abgeklungen, die darunterliegende Verzweiflung jedoch nicht.
    Nun stand er da und starrte auf die Spitze des Kirchturms von Edwinstowe, der über den Bäumen zu sehen war, und seine Gefühle befanden sich derart in Aufruhr, dass es den Anschein hatte, als werde seine Seele entzweigerissen.
    Sie legte ihm beruhigend eine Hand auf den Arm, fühlte die unselige Starre unter ihrer Handfläche, die sie den ganzen Tag lang hinter ihm im Sattel begleitet hatte. »Wir müssen nicht sofort dorthin. Es kann bis morgen warten. Wir haben noch genug Zeit.«
    Er drehte sich um, sah zur ihr hinab und verbarg seinen inneren Tumult hinter seinem angespannt beherrschten Gesichtsausdruck. »Nein. Wir machen es sofort. Will, weißt du noch, was ich gesagt habe?«
    »Wenn etwas schiefgeht, bringe ich Marian nach Hokenall und überlasse sie dem Schutz von Lord Peter und Lady Nichola.«
    »Und?«
    »Ich werde sie mit meinem Leben beschützen«, gelobte Will und legte eine Hand auf sein Herz.
    Seine Ernsthaftigkeit ließ Steinarrs Eifersucht abermals brodelnd aufsteigen, doch er nickte nur. »Gut. Ari?«
    »Ich sorge für Robins Wohlergehen.« Wieder dieser bedeutungsvolle Blick. »Was auch immer geschieht.«
    »Nein«, sagte Robin, woraufhin sich alle ihm zuwandten. »Ihr alle müsst Marian beschützen. Auch Ihr, Bruder Tuck. Meine oberste Pflicht – ob ich nun Erfolg haben werde oder nicht – ist es, dafür zu sorgen, dass meine Schwester in Sicherheit sein wird.«
    »Das wird sie«, sagte Steinarr. »Aber du auch. Erfolg oder nicht. Sitz auf. Wir müssen vor Anbruch der Dunkelheit in Edwinstowe einreiten und wieder verschwinden.«
    Wachsam führte er sie weiter, ließ sie fast das ganze Dorf umrunden, um Ausschau nach eventuellen Beobachtern zu halten, bevor er den schmalen Weg nahm, der in die Ortsmitte führte. Als sie den Anger erreichten, bat er Matilda, das Rätsel zu wiederholen.
    »›Der heilige Edwin ruht hier und wacht über alles. Sieh auf zum Himmel des Herrn und finde, was du suchst.‹ Ich glaube, das bedeutet, wir müssen noch eine Kirche plündern.«
    »Robin?«
    »›Der heilige Edwin wacht über alles‹«, wiederholte Robin. »Sicher steht eine Statue von ihm in der Kirche. Wir fangen dort an.«
    »Wie du willst.«
    Wenig später standen sie in der steinernen Kirche und betrachteten das Standbild des alten Königs von Northumbria, der heiliggesprochen worden war. Das Gewölbe darüber war rußgeschwärzt.
    Matilda schüttelte den Kopf. »Hier ist kein Himmel.«
    »Blasphemie!«, rief eine missbilligende Stimme. Sie fuhren herum. Ein Priester, der in seinem schwarzen Talar einer hageren Krähe glich, erhob sich von seinem Gebet.

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