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Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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am Klang und am Rhythmus ihrer Worte brachte die Erinnerung zurück. Was sie ihm unter Schluchzen hatte offenbaren wollen, ließ ihn aufspringen. »Das habt Ihr versucht, mir zu sagen? Dass Richard tot ist?«
    »Nun bin ich diejenige, die nichts versteht. Ich habe es Euch doch gesagt.«
    »Ihr habt so sehr geweint. Ich dachte … Ah, Mist. Brand hat recht, ich bin ein Esel.« Er lief um das Feuer herum und schlug sich mit den Fäusten gegen die Schläfen, um die Begriffsstutzigkeit zu zerschlagen, von der er besessen gewesen war. »Ich dachte, Ihr hättet von Euren Männern gesprochen. Oder von Tunstall möglicherweise. Ich weiß es nicht. Ich habe einfach nicht …«
    »Oh. O-oh. Natürlich.« Die Verwirrung, die sich in Eleanors Gesicht spiegelte, klärte sich und wandelte sich zu etwas, was Gunnar nur als Verwunderung deuten konnte. »Ihr dachtet, ich wäre noch verheiratet.«
    »Aye.«
    »Das bin ich nicht.« Sie stand auf und legte den Kopf schief, um ihn einen Moment lang zu betrachten. »Ihr dachtet, ich wäre lediglich auf Reisen gewesen und zufällig überfallen worden.«
    »Aye.«
    »Das war ich nicht. Also, ich bin überfallen worden, aber …« Sie schob Tunstalls Sachen mit dem Fuß zur Seite und ging auf Gunnar zu, und vor lauter Hoffnung fühlte sich sein Mund plötzlich an wie ausgetrocknet. »Ihr dachtet, dass der Platz, an den ich hingehöre, an der Seite meines Mannes wäre.«
    Er nickte.
    »Das war er nie.« Sie blieb vor ihm stehen. » Niemals. Und Ihr wart wütend auf mich, weil … Darüber bin ich mir noch nicht im Klaren. Warum?«
    »Weil ich Euch nicht zu ihm zurückschicken wollte«, knurrte er – und allein es auszusprechen, war eine Qual. »Aber ich wusste, dass ich es musste.«
    Sie gab einen leisen Laut von sich, der gleichermaßen verwundert und mitfühlend klang. Dann legte sie eine Hand an seine Wange, um ihn zu trösten. Ein kaum merkliches Lächeln spielte um ihre Lippen. »Ich habe Lucy ja gesagt, Ihr seid ein ehrenhafter Mann.«
    Er drehte seinen Kopf und küsste ihre Handfläche, und als sein Bart über ihre Finger strich, fiel ihm ein, dass er sich schon viel zu lange nicht mehr rasiert hatte. »Habt Ihr ihr auch gesagt, dass ich der größte Dummkopf diesseits von Gotham bin?«
    »Nicht dümmer als ich selbst.« Sie umfasste seine Wange, nur ein wenig, und zog ihn zu sich herunter, bis seine Lippen nur noch ein paar Zoll über ihren waren. »Lasst uns beide damit aufhören, uns wie Dummköpfe aufzuführen. Ich kann es nicht länger ertragen.«
    »Nur zu gern, Mylady.«
    »Eleanor. Ich will wieder Eleanor sein. Ich will wieder dir gehören.« Sie hob den Kopf um die letzten paar Zoll und berührte seine Lippen mit ihren, ein sanfter Kuss, der ihn dennoch wie Branntwein durchströmte, den letzten Rest seiner lächerlichen Zweifel zum Schmelzen brachte und ihn trunken werden ließ vor Verlangen. »Nimm mich wieder in Besitz. Damit ich mich wieder lebendig fühle.«
    Benommen streckte er die Arme nach ihr aus. »Nur zu gern, My … Eleanor.«
    Sie schmiegte sich in seine Arme und stieß einen Seufzer aus, der ihre Lippen für ihn öffnete. Er erinnerte sich daran, wie sie schmeckte, an ihren samtweichen Mund, und daran, wie ihre Zunge so willig der seinen begegnete. Er erinnerte sich auch an ihre Konturen und zeichnete sie nach, während sie sich weiter küssten, fand die Stellen, an denen sie noch schlank war wie ein junges Mädchen und die, wo ihr Körper reifer schien, weiblicher, noch verlockender.
    So unglaublich verlockend. Er hob sie auf seine Arme und trug sie zum Bett hinüber. Als er sich setzte, musste er den Kuss unterbrechen, und als Eleanor daraufhin überrascht aufschrie, lachte er leise. Er zog sie fester auf seinen Schoß herunter. »Ich halte dich fest.«
    »Ich weiß.« Im flackernden Licht des Feuers glänzten ihre Augen wie Sterne, und einen Moment lang dachte er, sie würde abermals weinen. Doch dieser Eindruck verschwand, als sie langsam eine Spur über seinen Hals und seine Schulter zog. Die Hitze, die ihre Finger hinterließen, überschwemmte seine Haut wie eine Bugwelle, die, auch wenn sie sich legte, noch immer ihren Sog entfaltete. Er spannte seinen ganzen Körper an, in Erwartung von noch mehr Hitze, so viel mehr Hitze, und als ihre Fingerspitzen seine Schulter hinabfuhren und sie die angespannten Muskeln seiner Arme spürte, musste sie lächeln. »Du bist zu stark, um mich fallen zu lassen.«

Kapitel 19
    B eim nächsten Atemzug fielen sie

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