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Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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nickte. »Und auf alle anderen, die sich einschmeicheln wollen.«
    »Die werden wir in die Irre führen.«
    Lucy seufzte erneut. »Mit anderen Worten, wir werden lügen.«
    »Dann wirst du mir also helfen.« Eleanor schlang die Arme um ihre Cousine. »Ich schwöre, du bist mir eine bessere Schwester, als jede meiner wirklichen Schwestern es jemals sein könnte.«
    »Eine wirkliche Schwester würde Euch davon abhalten, und genau das sollte ich auch tun.« Lucy befreite sich aus Eleanors Umarmung und ging zur Tür, wobei sie vor sich hin murmelte: »Ich bin die allergrößte Närrin.«
    »Lucy?«
    »Was?«
    »Ich werde ihm von Richard erzählen, das verspreche ich dir. Sobald ich mir seines Herzens sicher bin.«
    Lucy, schon eine Hand an der Tür, blieb stehen und schüttelte langsam den Kopf. »Dieses Gefühl, was Ihr da in Eurem Bauch spürt, Mylady? Das hat nichts mit Sir Gunnars Ehrenhaftigkeit zu tun, sondern vielmehr mit Eurer eigenen Schuld. Ich weiß es, denn nun geht es mir ebenso. Ich werde jetzt Miriam holen, damit sie Euch frisiert.«
    Sie machte einen Knicks, ohne Eleanor anzusehen, und ging in das Gemach, wo sie Miriam zuletzt gesehen hatte. Doch nun schien die Zofe verschwunden, und keiner der übrigen Kammerdiener wusste, wo sie war. Lucy trug einem Pagen auf, nach ihr zu suchen, und machte sich auf den Weg zurück. Als sie am Familienzimmer vorbeikam, fiel ihr ein, dass sie bei dieser Gelegenheit nachsehen konnte, ob Sir Gunnar bereits erschienen war. Eleanor würde ohnehin danach fragen.
    Er war noch nicht da. Lucy lehnte ihren schmerzenden Kopf an das Holzgitter und schloss die Augen.
    Als sie sie kurz darauf wieder öffnete, stand kaum einen Schritt weit entfernt Henry Percy an das Gitter gelehnt neben ihr und sah sie mit amüsiertem Gesichtsausdruck an. »Wer ist es, nach dem Ihr Euch so sehr sehnt, holde Lucy?«
    »Niemand, Monsire. Ich wollte mich nur ein wenig ausruhen, nicht nach jemandem Ausschau halten. Ich habe nicht gehört, wie Ihr hereingekommen seid.«
    »Weil ich schon hier war.« Er wies mit dem Kopf auf Lord Ralphs Stuhl mit der hohen Rückenlehne, der vor dem Kamin stand. »Ich dachte, ich probiere einmal, wie er passt, da ich meinen eigenen momentan verloren habe. Ihr werdet Westmorland doch nichts davon sagen, oder?«
    Er klang noch fast so wie damals, als er als Kind zu Besuch auf York gewesen war und wieder einmal versuchte hatte, eine Leckerei zu stibitzen. »Nein, Monsire, ich werde nichts sagen. Ihr seid ja nicht Geoffrey the Bastard, der König Henry die Krone entreißen will.«
    »Ihr erinnert Euch an diese Geschichte?«
    Sie nickte.
    »Tja, aber ich komme mir vor wie er.« Er beugte sich nach vorn, um durch das Holzgitter zu spähen, so wie Lucy es zuvor getan hatte. »Ich habe Euch gestern Abend schon hier stehen sehen. Sicher sucht Ihr nach jemandem. Oder hat Lady Eleanor Euch geschickt, um an ihrer Stelle die Augen offen zu halten?«
    Nun fing es also an. Aber immerhin konnte sie Sir Henry ohne eine Lüge in Schach halten. »Sie weiß gar nicht, dass ich hier bin.«
    »Wirklich?«
    »Wirklich. Sie hat mich geschickt, um die Zofe, die ihr das Haar frisiert, zu holen, aber ich konnte sie nicht finden. Da dachte ich, ich könnte mich einen Moment lang ausruhen, bevor ich zurückgehe.«
    »Um dem Gezeter zu entgehen, eh? Hat die Herrin mittlerweile eine scharfe Zunge? Ich weiß noch, dass sie recht schlagfertig war, aber von liebenswerter Art.«
    »Das ist sie meistens. Ich habe durch das Gitter gesehen, weil es mir gefällt, wenn die Halle sich füllt – obwohl es nach dem Ende des Turniers weniger interessant ist.«
    »Dann seht Ihr Euch also all die Männer an.«
    »Alle und keinen.«
    »Niemand Bestimmten?« Ein seltsamer Ton lag in seiner Stimme, und Lucy sah ihn für einen Augenblick prüfend an, bevor sie antwortete.
    »Nein. Niemand fesselt mich, Monsire. «
    »Wie schade für die Männer von Raby.« Er richtete sich auf und streckte den Arm aus, um Lucy den Guimple zurückzustreichen, denn das weiße Leinen, das ihren Kopf bedeckte, war ihr ins Gesicht gefallen. Als er seine Hand zurückzog, streiften seine Finger ihre Wange. »Wirklich schade. Aber vielleicht wird sich das ja eines Tages ändern. Nun muss ich mich aber empfehlen.«
    Er machte eine Verbeugung und schlenderte davon. Lucy starrte ihm hinterher und fragte sich, ob sich vielleicht irgendetwas im Wasser befand und wer als Nächster verrückt werden würde.
    Demnach, wie ihr Herz raste, war sie selbst

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