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Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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nicht.
    »Auch wenn dieser Traum niemals zurückkehren würde«, begann er vorsichtig, »wäre ich doch dankbar dafür, ihn kurzzeitig geträumt zu haben. Aber ich hoffe natürlich, dass er wiederkehrt – zur richtigen Zeit.«
    Eleanor hielt weiter den Blick abgewandt, so dass er nicht sehen konnte, welcher Ausdruck in ihren Augen lag. »Gesegnete Nacht, Sir Gunnar.«
    »Euch ebenfalls eine gesegnete Nacht, Mylady.« Er machte eine Verbeugung vor ihrer wachsamen Cousine. »Euch auch, Jungfer Lucy. Hoffentlich schlaft Ihr gut.«
    Und tief.

Kapitel 8
    Die walisischen Grenzmarken
    I ch werde Euch eine Mark dafür geben, Sir.«
    »Das Gold allein ist zweimal so viel wert.« Ari nahm dem Schmied den schweren goldenen Kelch aus der Hand. Er hielt ihn in die Höhe und tippte mit dem Fingernagel auf den Amethyst außen am unteren Ende des glockenförmigen Gefäßes. »Und darin ist der Trinkstein noch nicht enthalten.«
    »Das könnte auch ein Stück Glas aus einem Kirchenfenster sein, dem wenigen zufolge, was ich über Steine weiß, guter Ritter. Und das Gold selbst ist altes Gold. Möglicherweise ist es gar nicht rein.«
    Was das Alter betraf, hatte er recht – Brand hatte den Kelch zusammen mit zwei ebenso alten Gewandnadeln bei seiner Suche nach den Amuletten gefunden – aber was den Wert anging, täuschte sich der Mann.
    »Prüft es!«, sagte Ari. »Euer Feuer ist noch heiß.«
    »Das würde ich gern, Sir, aber dafür stehen mir nicht die richtigen Wässer zur Verfügung, und ich bin noch nicht in der Stadt zum Einkaufen gewesen. Aber ich könnte Euch eine Mark drei geben.
    Ari hob das Tuch auf und begann, den Kelch wieder einzuwickeln und in seinem Beutel zu verstauen. Verflucht sei die Vision, die ihn hier haltmachen ließ, an der Grenze nach Wales bei einem Silberschmied auf dem Land. Es war ein sinnloses Unterfangen. »Ich werde weiter nach Shrewsbury reiten, so wie ich es vorhatte. Ein richtiger Goldschmied wird mir den wahren Wert dieses Trinkgefäßes schon sagen können.«
    Der Silberschmied, der die Chance auf einen ordentlichen Gewinn schwinden sah, kaute an seiner Unterlippe und kam ihm wieder entgegen. »Was ich habe, ist ein Prüfstein. Lasst mich noch einmal sehen, wenn Ihr so gut wärt, Sir.«
    Jetzt hatte er ihn. Ari musste sich ein Grinsen verkneifen, als er den Becher wieder auspackte. Der Mann holte ein Stück Schiefer und ein paar kleine goldene Nadeln mit unterschiedlichen Reinheitsgraden. Er rieb mit den Nadeln auf dem Stein, machte dann mit dem Fuß des Kelchs einen Kratzer. Ari und er beugten sich über den Kratzer, um zu prüfen, welche der Kratzspuren, die von den Nadeln stammten, am ehesten mit dem Kratzer, den der Becher bewirkt hatte, übereinstimmte.
    »Seht Ihr?«, sagte Ari, der sich bestätigt fühlte. »Vollkommen rein. Und weil ihr daran gezweifelt habt, erhöht sich sogleich der Preis. Zwei Mark und sechs Schilling.«
    »Ach?« Der Mann öffnete ein paarmal den Mund und klappte ihn wieder zu. Dann legte er den Kelch noch einmal auf die Waage. Während er das Gewicht prüfte, kam ein dunkelhaariger Junge von etwa sechs Jahren herein und warf einen Blick in die Waagschale.
    »Das sieht sehr alt aus«, sagte der Junge und kratzte sich am Kopf.
    »Genau das habe ich diesem guten Ritter hier auch gerade gesagt«, antwortete der Silberschmied. Er beugte sich über eine Wachstafel und schrieb mit einem Griffel darauf. »Eine Mark sechs kann ich Euch bieten.«
    »Allmählich fangt Ihr an, mich zu provozieren, guter Mann. Zwei Mark zwei.«
    »Eine und acht.«
    Ari schüttelte den Kopf. »Ihr wisst ganz genau, dass ich in der Stadt mehr dafür bekommen kann.«
    »Möglicherweise, Sir. Aber es würde Euch fast einen ganzen Tag kosten, hin- und zurückzureiten.«
    »Ich habe alle Zeit der Welt.«
    Der Silberschmied verzog das Gesicht und beugte sich abermals über seine Zahlen. Er zählte etwas an den Fingern einer Hand ab, während er schrieb. Der Junge ging einen Schritt auf Ari zu. »Habt Ihr schon einmal jemanden getötet?«
    »Denk an deine Manieren, Junge! Das ist ein edler Ritter, er steht über dir.«
    »Verzeihung, M’sir. « Der Junge senkte den Kopf und machte eine halbe Verbeugung. »Habt Ihr schon einmal jemanden getötet, Sir?«
    »Das habe ich«, sagte Ari. »Aber nur, wenn es unbedingt nötig war. Wie heißt du, mein Junge?«
    »Morvran, Sir.«
    »Nun denn, Morvran, bist du Master Dafydds Sohn oder sein Lehrling?«
    »Sein Sohn, Sir. Aber nach der Ernte gehe ich in die

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