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Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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Lehre.« Er kratzte sich wieder am Kopf. Zweifellos Läuse. »Ich habe auch etwas Altes.«
    »Belästige den Gentleman nicht!«, murmelte sein Vater.
    »Er belästigt mich nicht«, sagte Ari. »Was hast du denn Altes?«
    Der Junge griff in seinen Kragen und zog eine Lederschnur hervor, an deren Ende ein Stück aus angelaufenem Metall hing. Etwas Rotglitzerndes stach Ari ins Auge, und er sah es sich genauer an.
    Sein Herzschlag pochte ihm in den Ohren. Bei den Göttern. Konnte es wirklich hier sein, hier am Hals eines Kindes? »Lass es mich einmal genauer ansehen, Morvran.«
    Der Junge sah ihn einen Moment lang abschätzend an, dann zog er sich die Lederschnur über den Kopf und legte seinen Schatz in Aris Hand. Ah.
    »Das ist ein Drache, Sir. Seht Ihr das rote Auge?«
    »Das sehe ich.« Ari strich mit dem Daumen über den kleinen Granat und dann über die leere Augenhöhle daneben. Blind auf einem Auge, hatte Gunnar immer gesagt. Er hatte den Stein irgendwo auf den Haferfeldern beim Pflügen verloren, lange, bevor sie fortgesegelt waren. Danke, Odin! Tränen stiegen Ari in die Augen, und sein Hals schnürte sich zusammen, so dass er Mühe hatte zu sprechen. »Aber das ist kein Drache. Es ist ein Stier.«
    »Ein Stier«, sagte der Junge, ziemlich enttäuscht. »Seid Ihr Euch da sicher, Sir?«
    »O ja. Ich habe einen Freund, dessen Zeichen ist ein Stier, genauso einer wie der hier. Wo hast du das her?«
    »Ich habe es vor einer Weile gefunden.« Er warf einen Blick zu seinem Vater, der aufgesehen hatte.
    »Er und Wat haben vor zwei Sommern im Waun Kaninchen gejagt«, erklärte der Silberschmied. »Hat es in der Erde am Eingang eines Kaninchenbaus gefunden, er hier, als wenn es dort einmal vergraben und dann von den kleinen Viechern wieder ausgegraben worden wäre.«
    Anstatt zu antworten, starrte der Junge nur schuldbewusst zur Tür und kratzte sich einmal mehr.
    »Hm. Weißt du, ich glaube, das Schmuckstück könnte meinem Freund gefallen«, sagte Ari, bemüht, nicht zu interessiert zu klingen. »Ich werde dir einen Penny dafür geben.«
    »Ich will es aber nicht verkaufen«, antwortete der Junge. »Es gefällt mir, auch wenn es nur ein Stier und kein wertvolles Silber ist.« Er streckte die Hand nach dem Anhänger aus.
    Ari schloss seine Faust um das Amulett, entschlossen, es sich zu nehmen. Wenn es sein musste, mit Gewalt. »Zwei Pence also.«
    Der Silberschmied kam um seine Werkbank herumgelaufen und stellte sich hinter seinen Sohn. Der Junge dachte eine Minute lang nach. »Vier Pence, und es gehört Euch, Monsire. «
    »Guter Junge«, sagte Ari, während der Vater seinem Sohn auf den Rücken klopfte. »Dann also vier Pence.« Er öffnete seinen Geldbeutel und zählte dem Jungen vier silberne Pennymünzen in die Hand.
    Sogleich drehte der Junge sich um und reichte sie seinem Vater. Der biss hinein, um ihre Echtheit zu prüfen. Dann gab er dem Jungen eine Münze zurück. »Die kannst du behalten. Wir wechseln sie später in Viertelpennys. Den Rest werde ich beiseitelegen für die Zeit, wenn du zu Master Siarl in die Lehre gehst.«
    »Du hast einen klugen Vater, Morvran«, sagte Ari. »Wenn er auch noch klug genug ist, dir zu erlauben, dass du mir zeigst, wo du den Stier gefunden hast, dann überlasse ich ihm den Kelch für eine Mark und zehn.«
    »Einverstanden«, beeilte sich der Silberschmied zu sagen. »Obwohl ich bezweifle, dass Ihr irgendetwas Interessantes finden werdet. Ich habe später selbst schon ein wenig gegraben in der Hoffnung, dort noch mehr zu finden. Aber außer Kaninchenkötteln habe ich nichts gefunden.«
    »Ich will meinem Freund nur sagen können, woher das Schmuckstück kommt.« Während der Mann Münzen abzählte, riss Ari den Knoten der Lederschnur auf und gab sie dem Jungen zurück. Er ließ den kleinen Stier in seinen Geldbeutel fallen und verstaute den Beutel in seinem Hemd. Die Münzen, die der Silbeschmied ihm gab, steckte er in die Satteltasche.
    Der Junge saß hinter ihm auf, und dann machten sie sich auf den Weg zum Dorf hinaus. Als sie sich ein gutes Stück weit vom Haus des Silberschmieds entfernt hatten, fragte Ari: »Also, wo hast du es wirklich gefunden? Keine Angst! Ich werde es ihm schon nicht sagen.«
    »Eh?« Der Junge warf einen Blick über die Schulter, als würde er erwarten, dass sein Vater ihn verfolgte. »Woher konntet Ihr das wissen, Sir?«
    »Das habe ich in deinen Augen gesehen. Es war nicht in dem Kaninchenbau, oder?«
    »Nein, Sir. Es war bei der alten Festung auf

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