Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)
lachen. »Der arme Stallbursche. Er wird die Prügel dafür beziehen.«
»Ich habe dafür gesorgt, dass es so aussieht, als hätte das Pferd sein Zaumzeug durchgebissen. Aber wenn Anne unbedingt den Burschen beschuldigen will, dann werde ich meine Sünden bekennen. Es sind ohnehin bereits so viele, da kommt es auf eine weitere Sünde auch nicht mehr an.« Er blickte hinunter auf ihre Brüste und dann wieder hoch in ihre Augen. »Ganz sicher werde ich weitere Sünden begehen, wenn ich noch mehr Zeit mit Euch hier im Wald verbringe.«
Lucy wurde auf einmal bewusst, wie allein sie waren, trotz der vielen Menschen ganz in der Nähe, ganz anders allein als in dem Küchengarten, wo die Männer auf den Mauern sie hätten schreien hören können. Lady Eleanor und die anderen waren schon weit voraus, und das dichte Laub der Bäume dämpfte die Stimmen der Feiernden, ließ sie leiser als das Summen der Mücken in den Büschen erscheinen. Wahres Alleinsein war eine Seltenheit in ihrem Leben, und Aufregung packte sie und erhitzte ihr Blut.
»Nun sollten wir aber gehen, Mylord.« Sie machte einen Schritt auf den Waldweg zu. »Hier entlang.«
»Hier entlang, meint Ihr also?« Er machte ebenfalls einen Schritt nach vorn, dann packte er ihre Hände und drehte Lucy zu sich herum. »Oder war es hier?« Sie musste lachen, und er drehte sie in die andere Richtung. »Oder doch dort entlang?« Wieder drehte er sie herum. »O nein. Ich glaube, es war hier.«
Nun musste sie so herzhaft lachen, dass sie kaum noch stehen konnte. Sie griff nach seiner Cotte. »Halt, Mylord. Halt!«
Er hörte auf, packte sie mit beiden Händen an den Hüften, damit sie nicht fiel, sah ihr geradewegs in die Augen und zog sie zu sich heran.
Sie duckte sich um ihn herum und lief davon.
»Ah, diese Richtung ist es also«, rief er und blieb ihr dicht auf den Fersen.
Wäre der Waldweg breiter gewesen, hätte sie Henry vielleicht davonlaufen können, doch ihr Kleid verfing sich in den Zweigen und Brombeersträuchern, und so hatte er sie nach ein paar Schritten eingefangen. Er drehte sie herum und zog sie zurück zu einem dicken Baum, drückte sie an den Stamm, seinen Körper hart an ihren, und hielt sie fest.
Er bedeckte ihr ganzes Gesicht mit Küssen, sein Atem warm auf ihrer Haut, und immer wieder streiften seine Lippen ihre Wangen, Schläfen, Brauen, bevor sie an ihrem Mund verweilten. »Nun habe ich Euch schon zum zweiten Mal gefangen. Da muss ich wohl Lösegeld verlangen.«
Sie wandte den Kopf ab, so dass sein Kuss auf ihrer Wange landete. »Das werde ich aber nicht bezahlen, Sir.«
Er machte einen Schritt zurück, um sie forschend anzusehen. »Warum denn nicht?«
»Wenn ich Euch Lösegeld bezahlte, hieße das, Ihr müsstet mich loslassen.«
Sein forschender Blick wurde zu einem diebischen Grinsen, und mit einer Hand berührte er sanft ihr Kinn und drehte ihr Gesicht so, dass sie ihn ansehen musste. »Darüber werden wir noch verhandeln.«
Dieses Mal wandte sie sich nicht ab, sondern nahm seinen Kuss mit erhobenem Kopf entgegen, ließ sich von ihm leiten, um ihn entsprechend zu erwidern. Ihr Herzschlag dröhnte ihr in den Ohren, so laut, dass sie sicher war, er müsse es hören, und tatsächlich küsste er ihr Gesicht und ihren Hals bis zu der Stelle, wo er den Puls ihres rauschenden Blutes spürte.
»Ihr braucht keine Angst zu haben, holde Lucy.«
»Habe ich auch nicht.«
Das war eine Lüge. Sie hatte schreckliche Angst. Denn es war ein gefährliches Spiel, das niemand anders als sie verlieren würde. Seit dem Moment im Küchengarten hatte sie an nichts anderes mehr denken können. Aber dennoch fühlte sie sich beschwingt, und als er sich wieder ihrem Mund näherte, schlang sie die Arme um ihn, öffnete ihre Lippen seiner forschenden Zunge und genoss sein Stöhnen.
So standen sie dort an den Baum gelehnt, ihre Küsse zunächst sanft, dann leidenschaftlich und dann wieder zärtlich. Henrys Hände begannen umherzuschweifen, fuhren die Konturen ihrer Arme entlang, umfassten ihre Taille. Wieder bedeckte er ihr Gesicht und ihren Hals mit Küssen, schob behutsam den Ausschnitt ihres Kleids zur Seite, um sie auf die Schulter zu küssen und sich dann weiter abwärtszubewegen.
Hitze stieg in Lucy auf, brachte ihr Blut in Wallung, während die Gedanken in ihrem Kopf nur so rasten. Ihre Brüste. Als Nächstes würde er ihre Brüste berühren, ihr Kleid aufschnüren und es für seine Lippen weit öffnen. Die Knospen ihrer Brüste wurden hart,
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