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Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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denkt. Niemals würde ich Euch das gleiche Leid zufügen, das auf mir lastet, Mylady. Aber Ihr musstet es unbedingt wissen, und um es zu wissen, musstet Ihr es sehen, sonst hättet Ihr mir niemals geglaubt. Heute ist Maifeiertag, ein Tag voller alter Magie. Ich bat um Hilfe, und sie wurde mir gewährt.« Freya sei gepriesen.
    »Maifeiertag«, wiederholte Eleanor mit leiser Stimme, als sei ihr der Feiertag erst in diesem Moment wieder bewusst geworden. Sie sah hinauf zum Himmel, der einen blassgrauen Farbton angenommen hatte, und zum Horizont im Westen, wo die letzten Lichtstrahlen die Wolken golden färbten. »Bald wird es dunkel sein. Sie werden kommen und nach mir suchen.«
    »Der Stier brachte Euch in einen weit abgelegenen Teil des Waldes. Es ist unwahrscheinlich, dass sie Euch hier finden. Ich werde mein Pferd holen und Euch zurückbringen.« Gunnar stand auf und versuchte abermals, sein Wams zuzuschnüren. Dieses Mal kam er besser damit zurecht, aber es war noch immer ein langwieriges Unterfangen, das seine volle Konzentration erforderte. Als er die erste Schnur geknotet hatte, hob er den Kopf und sah, dass Eleanor ihn aufmerksam betrachtete.
    »Habt Ihr Euch die Hände verletzt?«, fragte sie. »Mit Euren Beinlingen hattet Ihr auch schon Schwierigkeiten.«
    »Nein, ich bin nur noch ein wenig ungelenk.« Er hob die Hände und bewegte seine Finger. »Meistens kehrt meine Kraft recht schnell zurück, aber wenn ich gegen den Geist des Stiers ankämpfe, dauert es länger, wieder zu mir zurückzufinden.«
    »›Ich bat um Hilfe, und sie wurde mir gewährt‹«, wiederholte sie seine Worte. Sie stand auf und nahm ihm das Band aus den Händen. »Das hier ist ein wesentlich einfacheres Unterfangen und bedarf keinerlei Magie.«
    Zunächst zitterten ihr ein wenig die Hände, doch als sie die zweite Schnur knotete, wurden ihre Bewegungen sicherer, und so widmete sie sich der nächsten. »Müsst Ihr jeden Tag diese Schmerzen erleiden?«
    »Wann immer die Sonne auf- oder untergeht.« Er stand da, während sie sein Wams zuschnürte, und verspürte den unbändigen Drang, sie in seine Arme zu schließen, sie zu küssen und sie zu fragen, ob sie ihn noch lieben konnte, nun, da sie wusste, was er war. Aber das musste warten, bis sie die Gelegenheit bekommen hatte, das Gesehene zu verarbeiten. Es gab jedoch eine Sache, die er von ihr brauchte, und die brauchte er sofort, noch bevor er sie nach Raby zurückbringen würde.
    Er legte seine Hände auf ihre, presste sie an seine Brust und hielt sie fest, so dass sie gar nicht anders konnte, als den Kopf zu heben und ihn anzusehen. »Ihr dürft niemandem von mir und meinen Gefährten erzählen.«
    Überrascht zogen sich ihre Brauen zusammen. »Wem sollte ich davon erzählen? Man würde mich doch für geisteskrank halten.«
    »Aber man würde uns trotzdem jagen, vor lauter Angst, Ihr könntet es doch nicht sein. Man kann uns nicht töten, Mylady, aber man kann uns verwunden, und wir spüren den Schmerz jeder Wunde genauso sehr wie jeder andere Mann. Manchen würde es gefallen, herauszufinden, wie viel Schmerz wir ertragen können – und auch das würde auf ewig weitergehen.«
    »Folter? Um Gottes willen, nein!« Ihre Hand bewegte sich hinauf zu ihrem Mund. »Nein. Natürlich würde ich es niemals jemandem sagen. Nicht einmal Lucy.«
    »Ganz besonders nicht Lucy«, sagte er warnend. »Ihr werdet in Versuchung geraten, wenn Ihr neben Eurer Cousine im Bett liegt und Euch spätabends unterhaltet, aber Ihr könnt es nicht riskieren. Sie fürchtet sich zu sehr vor allem, was auf dieser Welt geschieht, um solch ein Geheimnis lange zu bewahren. Und dieses Geheimnis muss für immer bewahrt werden. Auch könnt Ihr es nicht beichten. Ich brauche Euer Versprechen, Mylady, dass Ihr all das für Euch behalten werdet, was immer auch geschieht.«
    »Es ist auch mein Geheimnis«, sagte sie. »Niemand darf erfahren, dass ich hier war, mit Euch. Das müssen wir uns gegenseitig versprechen, und ich werde damit beginnen. Ich schwöre, dass ich niemandem erzählen werde, was ich hier an diesem Abend gesehen habe, Sir Gunnar von Lesbury. Alle Welt soll lediglich erfahren, dass ich mich im Wald verirrt habe. Allein.«
    »Und ich schwöre, dass ich niemandem erzählen werde, dass Ihr hier wart und alles gesehen habt, Lady Eleanor de Neville. Alle Welt soll lediglich erfahren, dass ich Euch nicht begegnet bin. Ich war meilenweit von hier entfernt.«
    »Und um den Schwur zu besiegeln …« Ihre Hände noch

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