Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
Vom Netzwerk:
er alles beobachten konnte, ohne selbst gesehen zu werden. »Dort sind die Fackeln. Geht, Mylady! Lasst Euch finden.«
    »In zwei Tagen«, flüsterte sie zu ihm hinauf. Und dann war sie verschwunden, lief hilferufend über das Feld und ihrem Vater in die Arme.

Kapitel 12
    O Mylady!« Lucy eilte über den Burghof, als Raffin Eleanor vom Pferd ihres Vaters herunterhalf. »Ich dachte schon, Ihr hättet Euch verlaufen.«
    »Hatte ich, aber …«, begann Eleanor.
    »Später«, bellte Westmorland und sprang hinter Eleanor vom Pferd auf den Boden. Er packte sie am Arm und marschierte schnurstracks mit ihr zur Tür, bevor sie noch mit beiden Füßen fest auf dem Boden stand. »Deine Mutter ist halb wahnsinnig vor Sorge. Du wirst bei ihr erscheinen, damit sie erleichtert ist. Und dann, sofort ins Bett! Warte in der Schlafkammer, Lucy!«
    Lucy, die hinter ihnen herhastete, verlangsamte ihre Schritte und antwortete mit einem kleinlauten »Jawohl, Mylord.«
    Westmorland schleifte Eleanor quer durch die Halle, hinauf zum Familienzimmer, den Gang entlang und die Stufen des Turms hinauf, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Bis zu diesem Moment hatte er so gut wie überhaupt nicht gesprochen. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass Eleanor unversehrt war, und sie gefragt hatte, wie sie sich derart hatte verlaufen können, hatte er geschwiegen. Aber an der Art, wie seine Finger sich nun um ihren Arm schlossen, erkannte Eleanor, dass er wütend war, und sie konnte es sogar verstehen, nachdem er die ganze Burg auf die Suche nach ihr geschickt hatte. Doch immerhin hatte er sie nicht angeschrien. Noch nicht jedenfalls.
    Er ließ sie erst los, als sie vor dem Wöchnerinnenzimmer standen. »Ich bleibe hier und bringe dich anschließend auf dein Zimmer.«
    »Das ist nicht nötig, Mylord. Ich habe Euch schon so viel Unannehmlichkeiten bereitet, und …«
    »Ich bleibe hier stehen.« Er stieß die Tür auf und schob Eleanor in den Raum hinein. »Hier ist sie, Joan.«
    »Eleanor! Dem Himmel sei Dank.« Lady Joan sprang von ihrem Stuhl auf und eilte zu Eleanor hinüber, um sie in ihre Arme zu schließen. »Was ist geschehen? Nein, schon gut. Du kannst es mir morgen erzählen. Heute Nacht ist erst einmal das Wichtigste, dass man dich gefunden hat.«
    »Ich habe mich so töricht benommen.« Eleanor vergrub ihr Gesicht an der Schulter ihrer Mutter, um ihre Lüge besser verbergen zu können. »Ich bin einfach ein Stückchen in den Wald hineingelaufen, und ehe ich mich’s versah …«
    »In den Wald. Warum denn das?«
    »Um Wasser zu lassen.« Nun, da sie diese Version zum zweiten Mal erzählte, schien sie ihr viel zu unglaubwürdig als Begründung dafür, sich derart zu verirren, und so fügte sie murmelnd hinzu: »Ich wollte mich so weit wie möglich von der Stelle entfernen, wo wir essen wollten, aber ich bin zu tief in den Wald hineingegangen. Und irgendwo habe ich mich dann verlaufen.«
    »So muss es wohl gewesen sein. Mein armer Liebling, du zitterst ja«, sagte ihre Mutter – was Eleanors schlechtes Gewissen nur noch verstärkte. »Lucy hätte mit dir gehen sollen.«
    »Sie trifft keine Schuld«, sagte Eleanor hastig. »Ich hatte sie fortgeschickt, damit sie mit den Jungen spielen konnte, bevor mir auffiel, dass ich dringend …«
    »Ah, ist ja gut. Das Wichtigste ist, dass du sicher und wohlbehalten wieder hier bist.« Lady Joan nahm Eleanors Gesicht in beide Hände. »Das ist nun schon das zweite Mal, dass wir dich beinahe verloren hätten. Der Himmel muss wirklich große Pläne mit dir haben, weil er dich jedes Mal wieder sicher zu uns zurückbrachte.«
    »Was auch immer der Himmel für Pläne hat, die können warten«, sagte Westmorland. »Sie sollte längst im Bett liegen, Joan, und du ebenfalls.« Er schob sich zur Tür herein und blieb stehen, stocksteif wie einer der Ahnen auf den Bildnissen in der Kirche. Eleanor spürte, wie sie erbleichte.
    »Nun sieh nur. Du bist ja vollkommen erschöpft.« Lady Joan gab Eleanor einen Kuss auf die Stirn und fühlte, ob sie Fieber hatte. »Immerhin hast du dich nicht erkältet. Ich werde nach Amy schicken. Sie soll dir helfen, dich zu …«
    »Lucy wird sich darum kümmern«, sagte Westmorland und dann: »Eleanor!«
    »Gesegnete Nachtruhe, Madame. « Eleanor gab ihrer Mutter hastig einen Kuss und schob sich an ihrem Vater vorbei, der ihrer Mutter noch kurz eine gute Nacht wünschte, bevor er die Tür zuzog und Eleanor erneut am Arm packte.
    Wenn sein Griff, als er sie die Stufen

Weitere Kostenlose Bücher