Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Nachtkrieger: Unendliche Sehnsucht: Roman (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
Vom Netzwerk:
selbst um ihre Hand anzuhalten«, platzte er schließlich heraus. »Sie sagte, sie würde vor Euch beteuern, dass sie einverstanden wäre.«
    »Wann?«
    »Wie meint Ihr?«
    » Wann hat sie gesagt, sie würde es vor mir beteuern? Wann gab sie Euch dieses … Versprechen?«
    Westmorlands scharfer Ton bei dieser Frage ließ Gunnar erneut skeptisch werden. Hatte er sich denken können, was im Wald geschehen war? Gunnar hielt sich an die Lüge, die er mit Eleanor vereinbart hatte. »Bevor ich vor zwei Tagen nach Durham aufbrach, Mylord. Es war vor drei, nein vor vier Tagen. Ich sagte ihr, ich würde gleich nach meiner Rückkehr mit Euch reden.«
    »Tatsächlich.« Westmorlands zusammengekniffene Augen funkelten im nachlassenden Licht der Abenddämmerung. Er richtete den Blick nach Westen, bevor er sich wieder Gunnar zuwandte. »Hört zu, Sir, und zwar ganz genau. Eleanor ist nicht für Euch bestimmt. Das war sie nie. Sie ist dazu bestimmt, Herzogin zu werden, so wie ihre Lady Mutter, und das weiß sie bereits seit langem.«
    … träumte, ihr nehmt mich mit …
    »Sie will Lord Burghersh nicht heiraten«, flüsterte Gunnar – eigentlich mehr zu sich selbst – und fragte sich, ob sie ihm bloß beigewohnt hatte, weil sie seine Hilfe brauchte, um die Verlobung zu lösen.
    Westmorland tat Gunnars Worte mit einer unwirschen Geste ab. »Sie hat es freiwillig geschworen und den Vertrag eigenhändig unterschrieben, vor Zeugen. Ich habe sie an ihre Verpflichtung erinnert, sie ist reumütig, und das sollte sie auch sein. Noch vor Ende des Monats wird sie verheiratet sein.« Er sah Gunnar direkt in die Augen und fügte mit Bestimmtheit hinzu: » Ebenfalls freiwillig. Es ist besiegelt.«
    Gunnar schluckte den bitteren Geschmack hinunter, der sich in seinem Mund sammelte. »Aye, Mylord, dann soll es so sein. Hätte ich gewusst, dass sie anderweitig versprochen ist, hätte es niemals angefangen.«
    »Gut. Ich würde Eleanor selbst eine Entschuldigung vorbringen lassen, aber ihr ist bewusst, dass sie Euch auf schändliche Weise missbraucht hat, und ihr fehlt der Mut, Euch gegenüberzutreten. Sie ist noch jung, Monsire, und ich fürchte, dieses unbedeutende Maifest hatte sie verwirrt. Ihr solltet Ihr das verzeihen, Sir. Und sie vergessen.«
    »Jawohl, Mylord«, antwortete Gunnar, obwohl ihm sowohl das eine als auch das andere unmöglich schien.
    Westmorland faltete die Hände auf dem Rücken und schürzte die Lippen. »Ich bedaure, dass Eleanor uns diese Unannehmlichkeiten bereitet. Ich habe Eure Gesellschaft stets sehr genossen. Vielleicht können wir irgendwann, wenn sie sich bei Richard gut eingelebt hat und umringt ist von einer Kinderschar, unsere gegenseitige Gesellschaft wieder pflegen.«
    Niemals. »Vielleicht, Mylord. Sagt Eurer Tochter, ich wünsche ihr Glück für ihre Eh…« Er erstickte beinahe an den Worten, musste sich räuspern und erneut beginnen. »Für ihre Ehe mit Lord Burghersh. Ich werde weder sie noch Euch weiter belästigen.«
    Westmorland antwortete mit einem knappen Kopfnicken, drehte sich auf dem Absatz um und ließ Gunnar stehen. Und Gunnar starrte ihm hinterher, als er über die schmale Brücke zurückging.
    Hinter ihm schloss sich das kleine Nebentor mit einem lauten Krachen, das in Gunnars Bauch widerhallte. Er kannte dieses Gefühl. Es war dieselbe Leere wie damals, als er erfahren hatte, dass Kolla ihren Liebhaber gebeten hatte, sie fortzubringen.
    Nun war er der Liebhaber, und beinahe hätte er sich von Eleanor überreden lassen, einem anderen Mann das Gleiche anzutun.
    Was er Westmorland gesagt hatte, war tatsächlich wahr: Hätte er all das gewusst, wäre er nach dem Turnier niemals geblieben, wäre Eleanor niemals zu nahe getreten. Aber inwiefern war er ihr überhaupt zu nahe getreten? Jedes kleine Mittel der Verführung, das sie bei ihm angewandt hatte, fiel ihm wieder ein und drohte ihn zu überwältigen: die unauffälligen Berührungen, ihr Parfüm, die Art, wie sie ihn in jener Nacht zu sich gelockt hatte. Selbst ihre Worte, als sie sich ihm im Wald hingegeben hatte.
    Ich bin nicht weggelaufen …
    Allerdings. Weil sie diesem elenden Heiratsversprechen entkommen wollte. Verrat. Feuer und Verrat. Letzen Endes war sie nicht anders als Kolla.
    Er schwang sich auf Ghosts Rücken und ritt auf den Wald nördlich der Burg zu, um sich so weit wie möglich von Eleanor zu entfernen. Er wusste aus Erfahrung, dass dieses seltsame Gefühl der Leere und der Ruhe nicht anhalten würde, und er wollte

Weitere Kostenlose Bücher