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Nachtkrieger

Nachtkrieger

Titel: Nachtkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Hendrix
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seiner Schuld, so wie Ihr an Euren Sorgen.«
    »Dazu haben wir beide Grund genug«, sagte Ivo, der sogleich an Alaida und das ungeborene Kind denken musste. »Hast du gute Neuigkeiten?«
    Merewyn schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, einem solch finsteren Zauber bin ich nicht gewachsen, My Lord. Aber ich werde weiter nach einer Möglichkeit suchen und darauf hoffen, dass die Mutter mir ihr Wissen offenbart.«
    »Ich werde Brand sagen, er soll bei seinem nächsten Besuch Aris Aufzeichnungen mitbringen. Vielleicht findest du dort etwas, was dir weiterhelfen kann.«
    »Vielleicht.« Merewyn zögerte, doch dann brachte sie die Sprache auf eine Angelegenheit, die ihr besonders Sorge bereitete. »Brand hat mir von Sir Aris Visionen erzählt.«
    Sogleich stieg Zorn in Ivo auf, doch dieses Mal schaffte er es, sich zu beherrschen. »Dann wirst du verstehen, warum ich unbedingt bleiben muss.«
    »Aye. Aber was geschieht, wenn Ihr gar nicht hierbleiben könnt? Wenn das Kind bei Tag kommt …?«
    O nein. Odin. Bitte nicht!
»Darüber mache ich mir bereits Gedanken, seit Alaida mir erzählt hat, dass sie ein Kind erwartet. Selbst wenn das Baby nachts geboren wird, muss ich vor dem Morgengrauen fort. Ich kann kein Neugeborenes, das noch nicht verwandelt ist, in den Wald mitnehmen. Ebenso wenig kann ich Alaida mit einem Adlerküken im Arm allein lassen. Ich brauche jemanden, der eingeweiht ist, der bei ihr bleibt, wenn ich fortmuss, der sich um beide kümmern wird, ganz gleich, was geschieht. Ich brauche jemanden wie dich.«
    »Dann werde ich dort sein, My Lord. Aber ich weiß gar nicht genau, was Ihr von mir erwartet.«
    »Das werden wir gemeinsam herausfinden«, sagte Ivo und sah Merewyn prüfend an. Ohne zu zögern, hatte sie eingewilligt. War es tatsächlich so einfach? »Du bist seltsam, Heilerin. Warum denkst du nicht schlecht von mir?«
    »Warum sollte ich? Ihr habt mir nie etwas getan.«
    »Dennoch hätte ich nicht so …« Ivo suchte nach den passenden Worten, doch er fand keine. »Ich muss dich um Verzeihung bitten.«
    Merewyn nickte. »Was hat Euch so plötzlich veranlasst, mir zu vertrauen, My Lord?«
    Ivo wies mit dem Kopf auf Brand. »Er. Er verachtet alles, was mit Hexerei zu tun hat. Und nun hat er den Kopf auf deinen Schoß gelegt und schlummert friedlich.« Ivo erhob sich. Er öffnete die Tür und sah prüfend zum Himmel hinauf.
    Als Merewyn etwas sagte, drehte er sich zu ihr um.
    »Wie oft habe ich schon gesehen, dass Sir Brand so dort stand!«
    »Nun weißt du, warum.«
    »Aye. Ich werde Euer Geheimnis hüten, My Lord«, versprach sie abermals.
    »Ich weiß«, sagte Ivo. Er musste die Augen schließen. Denn nach Merewyns schlichten Worten drohten ihn all seine Gefühle zu überwältigen. Brand hatte recht. Diese Frau hatte ein gutes Herz. Schwer zu glauben, dass sie eine Hexe war. »Du musst ihn nun wecken, Merewyn. Zumindest wenn du nicht möchtest, dass wir noch hier sind, wenn der Bär erwacht. Aber dann würde ich dich beschützen.«

Kapitel 25
    E inige Abende später zog Ivo seinen Läufer und sagte: »Schachmatt.«
    »Schon?«, fragte Alaida seufzend und stieß mit einem Finger ihren König um. »Je dicker mein Bauch wird, desto mehr scheint mein Kopf zu schrumpfen.«
    »Allerdings, My Lady«, meldete Bôte sich von ihrem Platz in der Ecke zu Wort. »Das Baby raubt Euch nach und nach den Verstand, so wie es Euch später die Milch aus den Brüsten saugen wird, bis sie flach sind wie der Geldbeutel eines armen Mannes.«
    »Bôte!«
    »Das ist einer der Gründe, aus dem Ihr Euch eine Amme besorgen solltet«, fuhr Bôte unverfroren fort. »Das habe ich Euch schon mehr als einmal gesagt.«
    »Ich, äh, ich werde mal sehen, was Oswald so macht«, murmelte Brand und erhob sich.
    »Ich habe Euch doch gesagt, ich will keine Amme«, sagte Alaida, ohne von Brand und dessen plötzlichem Aufbruch Notiz zu nehmen. »Wofür habe ich denn diese Brüste, wenn nicht dazu, mein Kind zu stillen?«
    »Ich würde schon Verwendung dafür finden«, warf Ivo ein.
    Alaida schnitt ihm eine Grimasse und stellte die Schachfiguren für die nächste Partie auf. »
Dein
Vergnügen steht momentan nicht zur Debatte.«
    »Warum denn nicht?«, fragte Bôte. »Wenn Ihr weitere Kinder wollt, werdet Ihr ihn noch brauchen.« An Ivo gerichtet fügte sie hinzu: »Wenn sie dieses hier stillt, wird es länger dauern, bis sie das nächste Kind bekommt.«
    »Stimmt das?«, fragte Ivo Alaida.
    »Ich weiß nicht. Das hat sie schon einmal gesagt. Aber

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