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Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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dass Cael still abwarten würde, bis sie sich den entscheidenden Wurf zurechtgelegt hatte,
dann in Position gegangen war und anschließend den Hebel angesetzt hatte. Sie war eindeutig keine Expertin.
    Trotzdem gefiel ihr die Vorstellung, ihn über die Reling kippen zu sehen. Es würde ordentlich spritzen.
    »Trink deinen Kaffee aus und komm wieder rein«, sagte er, als hätte er ihre Gedanken gelesen. Nachdem sie sich keine Mühe gab, ihre Miene zu kontrollieren, hatte sie vielleicht einfach unerwartet schadenfroh ausgesehen.
    Offenbar wollte er sie nicht einmal unbeobachtet auf dem Balkon sitzen lassen, obwohl sie beim besten Willen nicht wusste, was sie hier draußen anstellen oder wohin sie verschwinden sollte.
    Nachdem die Machtverteilung zwischen ihr und Cael völlig ungleichgewichtig war - hundertprozentig zu seinen Gunsten -, war es ein Wunder, dass sie ihm überhaupt so zusetzen konnte. Er konnte sie wie eine Fliege zerquetschen, ohne dass sie irgendwas dagegen ausrichten konnte. Er konnte mit ihr anstellen, was ihm nur einfiel, ohne dass sie in der Lage gewesen wäre, ihn daran zu hindern. Sie konnte sich nicht wehren, ihn nicht dem Kapitän melden und genauso wenig seine mysteriösen Pläne vereiteln.
    Immerhin konnte sie ihn piesacken und sich daran weiden - allerdings nicht hier draußen. Sie wusste nicht, ob Larkin nicht ebenfalls auf seinem Balkon saß, sich in aller Stille einen Morgenkaffee oder einen morgendlichen Ghostwater genehmigte und sie dabei gespannt belauschte. Sie wusste nicht, wie weit die Worte auf dem Balkon trugen. Seit ihrem ersten kurzen Sonnenbad gleich nach dem Ablegen war sie nicht mehr hier draußen gewesen.
    Sie nahm einen winzigen Schluck Kaffee. Sie würde sich definitiv nicht hetzen lassen. Im Gegenteil, vielleicht würde ihr diese eine Tasse Kaffee bis zum Mittagessen reichen.
Mit zuckersüßer Stimme fragte sie: »Und was hast du heute vor? Interessierst du dich für was Bestimmtes?«
    Er stellte seine Tasse ab und sah sie an, als hätte sie sich eben in eine Außerirdische verwandelt. Jenner deutete mit größtem Vergnügen zu Larkins Balkon hin. Übertrieben kooperativ fuhr sie fort: »Das Wetter ist so schön, dass ich am liebsten den ganzen Tag draußen bleiben würde.«
    Cael antwortete mit seiner tiefen, weichen Stimme, die wie Samt über ihre Haut strich: »Für eins interessiere ich mich immer, Süße, und dafür eignet sich auch der Balkon.«
     
    Sydney versuchte die Ruhe zu bewahren, denn die ständige Anspannung zehrte so an ihr, dass sie kaum noch schlafen oder essen konnte. Und es würde gar nichts bringen, wenn sie jetzt einen Herzinfarkt erlitt. Im Gegenteil, es würde ihrem wichtigsten Anliegen zuwiderlaufen - zu überleben.
    Sie stand in ihrem Zimmer am Fenster und sah auf die Stadt. San Diego war wirklich schön, und sie hoffte, dass sie nie wieder herkommen würde. Sie würde Caro nie wieder besuchen; falls sie das hier überlebte, würde Caro fortan nach Florida fliegen und sie besuchen müssen.
    Bis jetzt hatten ihre Kidnapper noch keine Gewalt angewandt - na schön, abgesehen davon, dass sie ihr in der Limousine eine Pistole in die Seite gedrückt hatten. Die Waffen blieben immer sichtbar, außer wenn sich ein Zimmermädchen oder der Zimmerservice in der Suite befand. Ihre Kidnapper ließen sie nie allein mit jemandem vom Hotelpersonal in einem Zimmer. Sobald das Zimmermädchen kam, wurde Syd nach nebenan geführt, und wenn im Salon das Essen serviert wurde, musste sie immer mit einem der Kidnapper in ihrem Schlafzimmer warten.

    Abgesehen davon, dass die drei sie entführt und zu Tode geängstigt hatten, schienen sie auffällig darauf bedacht, ihr den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen, was dem Sinn einer Entführung so widerstrebte, dass sie nicht wusste, was sie davon halten sollte. Trotzdem war eines klar: Solange sie keinen Ärger machte, würde Jenner nichts passieren. Geld wollten ihre Entführer keines. Dummerweise hatte Syd nicht die leiseste Ahnung, was sie stattdessen wollten.
    Gestern hatte sie mit ihrem Vater telefoniert und ihm erklärt, dass sie die Kreuzfahrt wegen einer besonders ekligen Virusinfektion verpasst habe. Nachdem er sich überzeugt hatte, dass ihr nichts weiter fehlte, hatte er vorgeschlagen, sie solle im Lauf der Woche nach Hawaii fliegen und dort zu Jenner stoßen, wenn die Silver Mist zwischen den Inseln kreuzen würde. Syd hatte geantwortet, das sei eine gute Idee, die sie ernsthaft erwägen würde, falls sie

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