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Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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hatte das natürlich gleich begriffen und nutzte die Tatsache, dass sie gebraucht wurde, um ihrerseits Forderungen zu stellen.
    Aber galt das nicht auch für sie? Wenn Jenn nicht tat, was man ihr befahl, solange sie nicht wusste, ob Syd wohlauf war, dann … was wäre, wenn sie selbst sich weigern würde, mit Jenner zu sprechen, falls man ihr keine Zugeständnisse machte? Ihre Entführer wollten bestimmt, dass sie sich so wohl wie nur möglich fühlte, damit sie weiterhin mit Jenn sprach.
    Das Problem war, dass sie nicht wusste, wie weit sie gehen konnte.
    Sie würde behutsam vorgehen müssen. Sie würde nichts Unerfüllbares verlangen. Sie wusste, dass sie nicht einfach aus ihrer Suite spazieren konnte, aber sie würde verdammt noch mal nicht wie eine Mimose in ihrem Zimmer hocken.
    »Ich möchte ein paar Bücher«, sagte sie. Sie hatte nur ein Buch mitgenommen, weil sie geglaubt hatte, dass sie und Jenn an Bord kaum zum Lesen kommen würden, und das hatte sie gleich am ersten Tag ausgelesen.
    »Okay, fein«, sagte Kim. »Wir besorgen welche.«
    »Und ich verstecke mich nicht mehr im Schlafzimmer«, fuhr Syd fort. »Jenn kooperiert nur, wenn sie jeden Tag mit mir sprechen darf. Und wenn ich nicht in den Salon darf, werde ich nicht mehr mit ihr sprechen.«
    Damit verschwand sie ins Bad, um sich vor dem Essen die Hände zu waschen. Kim starrte ihr kurz verdattert
nach, dann kehrte sie in den Salon zurück, wo Adam und Dori warteten. »Scheiße«, sagte sie leise, damit Sydney es nicht hörte. »Unser Bluff ist aufgeflogen.«

20
    Am dritten Abend während der Captain’s Cocktail Party, auf der sich der Schiffskapitän unter die Passagiere mischte, drehte sich Jenner um und stand unversehens Frank Larkin gegenüber.
    Sie hatte mit Faith und Cael zusammengestanden und gerade so viel mit ihnen geplaudert, dass jeder glauben musste, sie und Faith seien lose miteinander bekannt, während sie Cael oft genug angelächelt hatte, um einen ganz anderen Eindruck zu erwecken. Ausnahmsweise hielt Cael ihren Ellbogen nicht in seinem Schraubzwingengriff, hauptsächlich weil er sie notgedrungen freigegeben hatte, um jemandem die Hand zu geben, den Faith ihm vorgestellt hatte. Danach hatte er sich bei ihr eingehakt, damit er nicht in Panik geriet und sein Vertrauensproblem ihn nicht durchdrehen ließ. Sie hatte sich leicht an ihn gelehnt, mit zurückgelegtem Kopf zu ihm aufgelächelt und seinen Arm gegen ihre Brust gedrückt. Kurz gesagt, sie hatte sich aufgeführt wie eine verliebte Gans.
    Emilio Lamberti, der Kapitän, hielt eben mit charmantem italienischem Akzent eine heitere kleine Ansprache, und alle hörten ihm zu. Jedenfalls halb. Wie auf den meisten Cocktailpartys waren die Gespräche nicht völlig verstummt, als er zu sprechen begonnen hatte.

    Dann hatte Jenner gehört, wie hinter ihr jemand auflachte, wahrscheinlich weil es zu einem dieser Beinaheunfälle gekommen war, wie sie auf jeder Party passieren. Automatisch hatte sie den Kopf gedreht, während sich Frank Larkin im selben Moment entschlossen hatte, den Platz in ihrer Nähe zu verlassen, wo er fast den ganzen Abend verbracht hatte, weshalb sie und Cael und Faith in seiner Nähe Position bezogen hatten, obwohl nur Faith so gestanden hatte, dass sie ihn beobachten konnte. Er war zur Seite getreten, um jemandem auszuweichen, der sich ihm versehentlich in den Weg gestellt hatte, Jenner hatte sich umgedreht, und beide erstarrten abrupt, um nicht aufeinanderzuprallen.
    Sie spürte, wie sich Caels Arm anspannte, als auch er sich umdrehte, aber jetzt hätte es verdächtig gewirkt, wenn er sie eilig weggezerrt hätte. Sie lachte hell über den Beinahezusammenstoß und streckte ihre rechte Hand vor. »Mr Larkin. Ich wollte Sie schon lange kennenlernen. Ich bin Jenner Redwine. Wir sind uns schon auf dem Kabinengang begegnet; ich wohne nämlich in der Suite neben Ihrer. Ich wollte Ihnen dafür danken, dass Sie diese Kreuzfahrt veranstaltet haben. Die Reise war bis jetzt absolut fantastisch, und obendrein wird damit so viel Gutes bewirkt. Die Silver Mist ist ein Schiff, auf das man stolz sein kann. Haben Sie sich schon immer für Schiffe und die Seefahrt interessiert?« Falls sie irgendwas gelernt hatte, seit sie nach Palm Beach gezogen war, dann gepflegtes Dampfplaudern.
    Larkin ergriff ihre Hand und schüttelte sie, wobei er seine Linke darüber deckte, als wollte er Jenner festhalten. Ein routiniertes Lächeln zerknitterte sein Gesicht. »Nein, ich war nie ein großer

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