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Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Frau nicht gezwungen werden möchte, um Erlaubnis zu bitten, bevor sie auf die Toilette gehen darf«, fuhr sie ihn an. Sie war kein bisschen besänftigt, im Gegenteil, im Moment konnte sie sich gut vorstellen, dass ein paar Monate ins Land gehen würden, bevor ihre Wut verraucht war.
    »Unter diesen Umständen wird die erwachsene Frau genau das tun müssen.« Er seufzte erschöpft. »Hast du wirklich geglaubt, du könntest über mich wegkrabbeln und den Schlüssel klauen, ohne dass ich aufwache? Du hättest einfach an meiner Schulter rütteln können. Das wäre viel einfacher und längst nicht so, äh, gefährlich gewesen.«
    »Ich wollte dich nicht berühren müssen, du Dödel.«
    »Jetzt hast du mich so gut wie überall berührt, also würde ich sagen, dein Plan ist nicht aufgegangen.«
    Sie wollte sich lieber nicht ins Gedächtnis rufen, wie er sie in die Matratze gepresst hatte, wie sein schwerer, praktisch nackter Körper in einer typischen Sexpose auf ihrem gelegen hatte. Zu allem Überfluss waren ihre Beine gespreizt gewesen, und ein paar Sekunden hatte fast ihr Herz ausgesetzt, weil die Wölbung seines Penis gegen ihren Venusberg gedrückt hatte.
    Sagte es etwas über ihn aus, dass er die Situation nicht ausgenutzt hatte? Sie hatte keine Sekunde befürchtet, dass er das tun könnte, begriff sie plötzlich. Sie hatte überhaupt keine Angst gehabt. Irgendwann im Lauf des vergangenen Tages hatte sie aufgehört, sich vor ihm zu fürchten.

19
    Jenner erwachte schlecht gelaunt. Schon wieder lag sie allein im Bett und hatte nicht mitbekommen, wie er ihr die Handschelle abgenommen hatte, während sie selbst nicht einmal den verflixten Schlüssel holen konnte, ohne Cael aufzuwecken. Er schien sich einen Spaß daraus zu machen, ihr wieder und wieder vor Augen zu führen, dass sie keine Chance gegen ihn hatte, dass sie komplett hilflos war. Sie war seit langer, langer Zeit von niemandem mehr abhängig gewesen, und das Gefühl gefiel ihr gar nicht. Aber ob es ihr gefiel oder nicht, Cael hatte sie voll und ganz in seiner Gewalt, und daran würde sich nichts ändern, bis diese Kreuzfahrt zu Ende war und sie endlich von diesem dämlichen Schiff kam.
    Der Dödel saß wahrscheinlich drüben im Wohnraum, kippte gerade die letzte Tasse Kaffee und aß das letzte Croissant, statt sie zu wecken, damit sie auch etwas essen konnte. Und falls er nicht hier war, würde einer der anderen drüben sitzen, um sicherzustellen, dass sie nicht einmal ihre Nase aus der Suite streckte, ohne dass ein Bewacher dabei war. Sie hoffte, dass er weg war, weil sie mit Faith oder Bridget wesentlich besser zurechtkam als mit ihm.
    Sie ließ sich Zeit beim Duschen und entschied sich danach für eines ihrer liebsten Ensembles: Caprihosen aus einem Baumwoll-Seide-Gemisch in dunklem Türkis und dazu ein weißes Top, das in demselben Türkis eingefasst war. Winzige Sandalen, die mehr kosteten, als sie früher in zwei Wochen verdient hatte, schmückten ihre Füße. Sie holte die Platinohrringe aus ihrer Schmuckschatulle, dazu ein paar Armreifen und einen winzigen Zehenring mit
Brillanten. Das Outfit verlieh ihr Selbstbewusstsein, denn sie wusste, dass sie gut darin aussah. Mit ihrer Aufmachung zeigte sie ihm symbolisch den Finger, selbst wenn er das natürlich nicht merken würde. Sie würde lieber sterben als aufzugeben, lieber sterben als zur grauen Maus zu mutieren, lieber sterben , als sich sanft und demütig in ihr Schicksal zu fügen. O ja, in der Öffentlichkeit würde sie weiterhin ihre Rolle spielen, weil es nicht anders ging - denk an Syd , ermahnte sie sich -, aber was in ihrer Suite ablief … war eine ganz andere Geschichte.
    Sie segelte aus dem Schlafzimmer und sah Cael am Frühstückstisch sitzen, einem runden, am Boden verschraubten Tisch mit vier gepolsterten Stühlen. Auf der Tischplatte hatte jemand ein längliches Tablett mit einer Kaffeekanne und zwei Gedecken abgestellt. Links von ihm stand ein fast leerer Teller, rechts von ihm eine Tasse Kaffee. Direkt vor ihm stand das Notebook, und in seinem Ohr steckte der obligatorische Stöpsel.
    Als sie eintrat, sah er auf, tippte einen Befehl ein und zupfte den Stöpsel aus seinem Ohr. »Frühstück«, sagte er und deutete dabei auf die zwei Warmhaltehauben auf dem Tablett. »Noch halb warm. Es wurde geliefert, während du unter der Dusche warst.«
    Sie wusste nicht, was schlimmer war: gar nicht zu frühstücken oder etwas zu frühstücken, das er ungefragt für sie bestellt hatte. Sie

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