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Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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konnte sie immerhin trösten. »Hör zu, ich tue mein Bestes, um dir die Situation so angenehm wie möglich zu machen, aber du bringst mich ständig auf die Palme. Deiner Freundin geht es gut, und es wird ihr weiterhin gut gehen, solange du mitspielst, und wenn du nach San Diego zurückfliegst,
könnt ihr« - er hob abschätzig die Hand - »zusammen zum Lunch gehen, euch neue Brillanten kaufen, eure Nägel feilen lassen, was immer ihr tun wollt, um euch von diesen etwas verstörenden Erlebnissen zu erholen.«
    » Etwas verstörend ?« Sie kreischte nicht, aber sie war nahe dran.
    »Jawohl, etwas .« Jetzt klang er ebenfalls gereizt. Dieser Job war der reinste Spaziergang, auch für sie. Niemand hatte ihr wehgetan, sie bekam genug zu essen, sie konnte nachts in einem richtigen Bett schlafen. Sie hatte keine Ahnung von wirklich verstörenden Erlebnissen.
    Sie fixierte ihn mit einem wutentbrannten Blick, und auch diesmal strahlte dabei aus ihren Augen diese Stärke und Willenskraft, die ihn jedes Mal stutzen ließen. Es waren hübsche Augen, grünbraun, ihr Blick intelligent und scharf. Er versuchte sich vorzustellen, er hätte das hier mit einer anderen Frau durchmachen müssen. Eine normale Frau wäre wahrscheinlich vor Angst wie gelähmt gewesen, und sie hätte bestimmt geweint. Ständig. Weinende Frauen machten ihn wahnsinnig, da ging es ihm nicht anders als den meisten Männern. Jenner weinte nicht. Wenn sie Angst bekam, wurde sie wütend. Das war für ihn vielleicht nicht die angenehmste Reaktion, aber ihm wurde jedenfalls nicht langweilig.
    Jenner Redwine mochte eine absolute Nervensäge sein, aber sie war ihm lieber als jede andere Frau.
    Mit einem leisen Seufzen schloss er ihre Handschellen auf und ließ sie ins Bad gehen. Fünf Minuten später lag sie im Bett. Er würde sie vom Wohnraum aus im Auge behalten, beschloss er. Als er sich in der Tür noch einmal umdrehte, war sie schon eingeschlafen.
    Er holte sein Handy heraus, wählte eine Nummer und sagte, als sich am anderen Ende jemand meldete: »Hilo.«

21
    Sie saßen an einem Tisch am Pool. Jenner war so froh, wieder aus der Suite herauszukommen, dass sie nicht einmal protestiert hatte, als Cael auf dem Weg vom Aufzug zum Pool den Arm um ihre Schulter gelegt hatte. Sie blieb in seiner Nähe, so wie er es ihr befohlen hatte, und zog keine Aufmerksamkeit auf sich - abgesehen von den beiläufigen Blicken, auf die er es angelegt hatte. Natürlich machte es ihr Spaß, ihm bei jeder Gelegenheit das Leben schwer zu machen, aber nur wenn sie allein waren. Vielleicht hatte er nach dem vergangenen Abend endlich kapiert, dass sie ihn und seine Leute nicht verpfeifen würde. Sie glaubte eigentlich nicht, dass Syd wirklich in Gefahr schwebte, aber wissen konnte sie das nicht, darum würde sie kein Risiko eingehen. Falls Syd aus der Gleichung herausfiele … wer weiß? Vielleicht, vielleicht auch nicht.
    Sie wusste immer noch nicht, wer hier der Gute und wer der Böse war, aber Caels »Fiesling«-Kommentar hatte ihr einen ersten brauchbaren Hinweis geliefert. Konnten sich die Bösen den Guten überhaupt moralisch überlegen fühlen? Vielleicht hielten sie sich für gerissener, härter, skrupelloser, aber würde sich ein Schurke Gedanken über den moralischen Aspekt machen?
    Andererseits hatte sie auch gehört, dass die Mörder, Diebe und Betrüger im Gefängnis die Kinderschänder hassten, was wiederum bedeuten musste, dass die Kinderschänder am untersten Ende der Hackordnung standen. Hieß das, dass sich ein Mörder jemandem moralisch überlegen fühlen konnte? Auch hier galt: vielleicht, vielleicht nicht.

    Dafür war sie sicher, dass sie Frank Larkin nicht traute, und zwar rein instinktiv. Etwas an ihm ließ ihr Jerry-Radar wie verrückt anschlagen. Sie hätte nicht genau sagen können, was es war, aber eine der ersten Lektionen in ihrem Leben hatte darin bestanden, stets auf ihren Radar zu achten. Vielleicht hatte sie ein leises Zucken in seinem Gesicht an ihren lieben alten Dad erinnert (und daran, wie er aussah, kurz bevor er jemanden über den Tisch ziehen wollte). Vielleicht war es nur eine Ahnung und sonst gar nichts, aber sie persönlich nahm sich vor Larkin lieber in Acht.
    Sie saßen eine Weile an ihrem Tisch und beobachteten die Sonnenanbeter, die wie Grillsardinen am Pool brutzelten oder an einem der Tische mit Sonnenschirm saßen. Ein gutaussehender Schiffsjunge mit blondem Lockenhaupt brachte ihnen Eistee und Handtücher. Seinem Namensschild zufolge

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