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Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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würde er die Musiker kielholen lassen. Er saß an seinem Schreibtisch im Salon und schrieb eine E-Mail. Diese E-Mail würde erst im letzten Augenblick abgeschickt werden, aber er wollte alles vorbereitet haben. Er wusste immer noch nicht genau, wem er sie schicken würde. Der New York Times , der Washington Post … aber Zeitungen waren so antiquiert. Wer las so was denn noch? Vielleicht sollte er auch ein paar Fernsehsender auf den Verteiler setzen.
    Ich übernehme die volle Verantwortung für die Zerstörung der Silver Mist und für den Tod aller Passagiere. Wenn ich euch Arschlöcher auch mitnehmen könnte …
    Nein, wenn der Brief vollständig abgedruckt werden sollte, musste er auf seine Sprache achten. Diese bescheuerten Spatzenhirne.
    Wenn ich noch mehr von den wertlosen Parasiten auf dieser Welt mitnehmen könnte, würde ich das tun. Sofort.
    Er konnte mit einem großen Knall aus dem Leben scheiden oder sang- und klanglos abtreten, und dafür war er
eindeutig nicht der Typ. Serienmörder und Massenmörder blieben präsent, lange nachdem sie diese Welt verlassen hatten. Auch an ihn würde man sich erinnern.
    Als die Silver Mist am zehnten Tag ihrer Jungfernfahrt in tausend Stücke zerfetzt wurde, prägte ich der Welt damit meinen Stempel auf. Letztendlich hat Geld keine Bedeutung. Macht definiert sich allein durch die Herrschaft über Leben und Tod.
    Ja, das klang gut. Machtvoll. Die Menschen würden sich bis an ihr Lebensende an seine Worte erinnern. Wenn es so weit war, würde er den Computer einschalten, das Programm so einstellen, dass die E-Mails zu einem bestimmten Zeitpunkt abgeschickt würden - vielleicht um 9:55, fünf Minuten vor der Detonation der Bomben -, und danach alles andere ins Rollen bringen. Ein paar der Bomben hatten einen Zeitzünder, einfach aus logistischen Gründen, andere würde er über seinen Fernzünder auslösen. Während Dean und sein Idiotenhaufen von Möchtegernseeräubern sich bereit machten, um während der Kunstauktion zuzuschlagen, würde Frank Larkin die eigentliche Show starten.
    Sein Schädel dröhnte; seine Augen schmerzten in letzter Zeit unerträglich bei der Computerarbeit. Plötzlich überprüfte er verunsichert, ob er sich nicht versehentlich ins Internet eingeloggt hatte, denn bisweilen tat er Dinge, an die er sich später nicht mehr richtig erinnern konnte. Er war absichtlich nicht online gegangen, weil die Nachricht erst später abgeschickt werden sollte. Und er erwartete keine E-Mails von Bedeutung - inzwischen war fast nichts mehr von Bedeutung. Es gab keinen Grund mehr, im Netz zu surfen. Es war ihm egal, wie die Aktien standen oder ob es interessante Nachrichten gab, denn es war schlicht so, dass inzwischen nichts mehr interessant war. Komisch,
wie manche Dinge, die einst so wichtig erschienen waren, völlig verblassten, nachdem die verbleibende Lebenszeit auf wenige Tage reduziert worden war. Er speicherte den Text als Entwurf ab und schaltete den Computer aus.
     
    Als Jenner ihren Gewinn in Empfang nahm, hatte Larkin die Party bereits verlassen. Cael lächelte den Zuschauern zuliebe, aber sie durchschaute sein Grinsen. Es ärgerte ihn, dass er vorübergehend von seinem Plan hatte abweichen müssen, und er konnte es kaum erwarten, in die Suite zurückzukommen, nachdem Larkin in seiner war.
    Heute Abend vereinfachte sie ihm die Rückkehr, indem sie für die Umstehenden verkündete: »Ich bin müde. Kommst du mit in die Suite?«
    »Jederzeit, wenn du möchtest.« Mit einem aufgesetzten Lächeln nahm er ihren Arm, und sie schlenderten zu den Aufzügen.
    Im Aufzug schwiegen sie sich an, denn beide waren zu wütend für ihren üblichen verbalen Schlagabtausch. Nachdem sie aus dem Lift getreten waren, gingen sie auf ihre Suite zu - und auf den nebenan postierten Wachmann. Anders als jedes andere Crewmitglied wandte sich ihnen der Mann nicht zu, sah nicht einmal in ihre Richtung und nickte auch nicht, während Cael die Keycard durchzog.
    Noch auf dem Weg in den Schlafraum schlüpfte Cael aus seinem Jackett und warf den Hut beiseite. Er ließ Jenner einfach stehen, ohne sie an einen Stuhl zu ketten oder sich davon zu überzeugen, dass sie nicht Hals über Kopf die Flucht ergriff. Sie streifte die Schuhe von den Füßen, setzte ihren Hut ebenfalls ab und folgte ihm zum Bett, wo sie den Hut um ihren Finger kreisen ließ. Cael war schon dabei, seinen Laptop hochzufahren, um zu kontrollieren, ob ihm irgendwas entgangen war.

    Schließlich brach sie das Schweigen,

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