Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
sie konnte mit wesentlich weniger auskommen. Also konnte sie den Rest wieder investieren und damit noch mehr Geld verdienen. Je mehr Geld sie besaß, desto mehr Gewinn würde sie damit machen und umso reicher würde sie werden. Sie hatte das Gefühl, dass sich eben eine Tür geöffnet hatte und sie erkennen konnte, was sich dahinter verbarg. Sie hatte es kapiert!
    Sie durfte sich nur nicht zu dumm anstellen und alles verprassen.
    Al setzte zu einem Kurzvortrag über die verschiedenen Investitionsmöglichkeiten an - Aktien und Dividenden, Staatsanleihen und Risikoanleihen. Jenner gab gar nicht vor, alles zu verstehen, aber sie speicherte so viel wie nur möglich ab und stellte hundert Fragen. Sie stellte ihre eigenen Bedingungen: Niemand durfte ihr Geld verschieben, ohne sie vorher zu fragen. Sie wollte nicht feststellen müssen, dass Al oder irgendwer sonst bei Payne Echols mit ihrem Geld auf eine riskante Aktie gesetzt oder sonst wie spekuliert und sie darum alles verloren hatte. Sie wollte bei jeder einzelnen Entscheidung das letzte Wort behalten. Außerdem wollte sie nichts zu Hause aufbewahren müssen, was ihr gestohlen werden konnte. Sie traute Jerry nicht über den Weg. Er würde schlicht alles versuchen, um das Geld in seine Finger zu bekommen.
Menschen wie er waren mit dafür verantwortlich, dass die meisten Lotteriegewinner nach fünf Jahren wieder pleite waren.
    Al machte sich daran, einen Plan auszuarbeiten. Ein kleiner Teil der Summe - hunderttausend - würde bei einer Bank eingezahlt, wo Jenner sofort darauf zugreifen konnte. Das meiste davon läge auf einem Sparkonto, von dem sie beliebig viel abheben und auf ihr Girokonto umbuchen konnte. Außerdem brauchte sie ein Schließfach, in dem sie alle Papiere aufbewahren sollte und das niemand ohne ihre persönliche Erlaubnis öffnen durfte. Al müsste einen Investitionsplan erstellen, und sobald sich Jenner ihren Gewinn auszahlen ließ, würde sie das Geld direkt auf die diversen Konten überweisen lassen können.
    Jenner atmete erleichtert auf. Sie wollte ihren Gewinn erst einlösen, wenn alles fix und fertig war, und Al versicherte ihr, dass sie alles andere hintanstellen und umgehend die nötigen Papiere ausfertigen lassen würde. In spätestens einer weiteren Woche wäre alles bereit.
    Nachdem alles festgezurrt war und Jenner wieder in der Blauen Gans saß, atmete sie tief auf. Irgendwie war sie … verändert aus Als Büro spaziert. Sie war jetzt ein Teil der Finanzwelt, und das war ein ebenso eigentümliches wie aufregendes Gefühl. Ihr Herz schlug schneller, und sie wäre am liebsten singend durch die Straßen getanzt. Wenn das kein Grund zum Feiern war! Sie war Multimillionärin! Na schön, fast. Bald. In spätestens einer Woche.
    Sie warf einen Blick auf die Uhr. Michelle hatte gerade Mittagspause. Sie griff nach ihrem Handy und zögerte kurz, während sie überschlug, wie viel sie der Anruf kosten würde - vielleicht sollte sie warten, bis sie zu Hause war, und dann vom Festnetz aus anrufen -, bevor ihr die Wirklichkeit ins Auge sprang und sie laut auflachte. Ihre
Handyrechnung zählte in Zukunft nicht mehr. Sie wählte Michelles Nummer.
    Michelle antwortete mit einem knappen: »Was gibt’s?«, weil Jenner so gut wie nie tagsüber anrief.
    Ihr fiel keine lockere Einleitung ein; sie wusste sich nicht anders zu helfen, als die Wahrheit herauszublöken: »Ich habe den Lotto-Jackpot geknackt!«
    »Na klar. Mal im Ernst, was gibt’s? Macht Dylan Ärger? Hat die Gans den Geist aufgegeben?«
    »Nein, die Gans ist ganz. Ich habe den Lotto-Jackpot geknackt«, wiederholte Jenner. »Und zwar allein. Zweihundertfünfundneunzig Millionen sind mein, obwohl meine Finanzberaterin mir eben erklärt hat, dass mir nach Steuern nur ungefähr hundertfünfzig bleiben. Millionen.«
    Es blieb ewig lang still. Schließlich antwortete Michelle leise und mit wackelnder Stimme: »Es ist dir ernst.«
    »Ernst wie ein Herzinfarkt.«
    Gleich darauf schnitt ein gellender Schrei aus dem Handy. Jenner lachte und stimmte dann in Michelles Schrei ein. Sie saß in der Gans, das Handy am Ohr, und lachte, bis ihr die Tränen über die Wangen liefen. Ihr Leben war gerade auf den Kopf gestellt worden, das war sonnenklar, aber wenigstens würde Michelle ihr beistehen.
    »Ich bringe dich um, wenn du mich verarschst!«, keuchte Michelle schließlich.
    »Ich weiß. Ich kann es selbst kaum glauben. Ich habe meinen Tippschein erst gestern Abend überprüft, und seither habe ich alle Hände

Weitere Kostenlose Bücher