Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
eine Hackordnung funktionierte. Dieser Tippschein bedeutete nicht nur für sie, sondern auch für Al einen großen Schritt nach vorn. Mit ihr als neuer Klientin würde Al ihre Konkurrenten überflügeln und bestimmt bald in eines dieser schicken großen Büros ziehen. Auf ihrem neuen, einflussreicheren Posten würde sie weitere Kunden anwerben, woraus sich eine wahre Lawine entwickeln konnte. Wenn Al Smith nur halb so gut war, wie Jenner glaubte, würde sie eines Tages ihre eigene Finanzberatung gründen oder zumindest Partner bei Payne und Echols werden können.

    Al wurde wieder ernst und schaute Jenner über die Brille hinweg mit festem Blick an. »Die meisten Lotteriegewinner gehen innerhalb von fünf Jahren pleite, ganz gleich, wie viel sie gewonnen haben.«
    Jenner spürte eine leichte Gänsehaut. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie sie so viel Geld verprassen sollte, aber allein bei der Möglichkeit wurde ihr schwummrig. »Genau deshalb bin ich hier. Ich will in fünf Jahren nicht pleite sein.«
    »Dann müssen Sie sehr, sehr vorsichtig sein. Wenn Sie den ganzen Betrag sichern wollen, haben Sie keine andere Möglichkeit, als einen unwiderruflichen Treuhandfonds einzurichten, der Ihnen jährlich einen festgesetzten Betrag auszahlt - oder auch monatlich, je nach Regelung -, aber damit hätten Sie keinen Zugriff mehr auf das Grundkapital, und Sie scheinen mir nicht jemand zu sein, dem dieser Gedanke zusagen würde.«
    Alles in Jenner rebellierte gegen die Vorstellung, dass jemand anderes über ihr Geld bestimmte, selbst wenn sie es freiwillig weggegeben hätte. Unwiderruflich. Das klang gar nicht gut.
    »Habe ich mir gedacht«, schloss Al knapp, als sie Jenners Miene studiert hatte. »Also … dann liegt es allein an Ihnen, ob Sie in fünf Jahren immer noch irrsinnig reich sind oder ohne einen Dollar in einem stumpfsinnigen Job buckeln müssen. Wenn es Ihnen nicht gelingt, die Schnorrer auf Abstand zu halten, sind Sie Ihr Geld schneller los, als Sie glauben. Ich würde Ihnen dringend raten, entweder einen unwiderruflichen Treuhandfonds einzurichten oder sich Ihren Gewinn in jährlichen Raten auszahlen zu lassen. Die Auszahlung auf einen Schlag ist nur sinnvoll, wenn Sie die Finger von Ihrem Geld lassen können.«
    »Ich kann die Finger davon lassen«, erwiderte Jenner,
die sofort an Jerry denken musste. »Ich möchte, dass es sicher ist, dass es gut investiert wird und dass es niemand ohne meine ausdrückliche persönliche Genehmigung bekommen kann. Mein Dad …« Sie verstummte und verzog kurz das Gesicht. »Vor allem vor dem muss ich mich in Acht nehmen. Sagen wir, er hält nichts davon, sein Geld mit Arbeit zu verdienen.«
    »In jeder Familie gibt es so jemanden«, bemerkte Al. »Okay, dann sollten wir einen Plan ausarbeiten. Bei einer einmaligen Auszahlung bleiben Ihnen wahrscheinlich« - ihre Finger huschten über einen Taschenrechner - »hundertfünfzig Millionen übrig.«
    »Wie bitte?« Jenner schoss hoch. »Was ist aus den anderen hundertfünfundvierzig Millionen geworden?«
    »Steuern. Das Finanzamt schnappt sich seinen Anteil, bevor Sie auch nur einen Cent zu sehen bekommen.«
    »Aber das ist fast die Hälfte!« Sie war außer sich. Gut, hundertfünfzig Millionen waren immer noch ein unglaublich riesiger Geldberg, aber … aber - sie wollte alles haben. Sie hatte es ehrlich und gerecht gewonnen. Natürlich war ihr vage bewusst gewesen, dass sie Steuern zahlen musste, aber sie hätte nicht geglaubt, dass der Staat so maßlos zugreifen würde.
    »Ganz genau. Wenn Sie alle Abzüge zusammenrechnen - Einkommensteuer, Sozialversicherung, Mehrwertsteuer, Mineralölsteuer und so weiter und so fort, werden Sie feststellen, dass viele Menschen über sechzig Prozent ihres Einkommens abführen müssen, wenn auch teilweise verdeckt. Wenn die Leute wüssten, wie viel ihnen der Staat tatsächlich aus der Tasche zieht, gäbe es Straßenkämpfe.«
    »Ich nehme die Mistgabel«, gelobte Jenner.
    »Kann ich mir vorstellen. Trotzdem können wir aus
hundertfünfzig Millionen so einiges machen.« Sie tippte wieder auf ihrem Taschenrechner herum. »Wenn Sie nur vier Prozent jährlich erwirtschaften, ergibt das ein jährliches Einkommen von sechs Millionen Dollar, ohne dass Sie den Grundstock je anzurühren bräuchten. Und vier Prozent sind konservativ geschätzt. Eigentlich müssten Sie mehr verdienen.«
    Okay. Wow. Sechs Millionen im Jahr, ohne dass sie den Grundstock anrühren musste. Sie brauchte keine sechs Millionen;

Weitere Kostenlose Bücher