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Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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zeigen, um sie einzulullen, und dann würde ihm ein guter Grund einfallen, warum sie ihm unbedingt ein neues Auto oder ein Apartment oder sonst was kaufen musste. Ein paar hundert Dollar konnten Jerrys Ehrgeiz nicht bremsen.
    Schließlich nahm sie all ihre Energie zusammen und stieg aus dem Camry. Sie brauchte sich nicht wie in der Gans mit der Schulter gegen die Tür zu werfen, damit sie aufsprang. Sie hatte die Gans nicht in die Luft gesprengt, obwohl sie ehrlich gesagt mit dem Gedanken gespielt hatte. Das arme Ding sah zwar übel aus, aber der Motor lief zuverlässig; darum hatte sie es einer Wohltätigkeitsorganisation gespendet. Es hatte Zeiten gegeben, da hatte sie dringend irgendein Auto gebraucht und sich auch mit einem hässlichen zufriedengeben müssen. Jetzt brauchte vielleicht jemand anders ebenso dringend eins. Gott sei Dank war nicht sie dieser Jemand.
    Sie merkte, wie sie von neuer Energie durchströmt wurde, sobald sie ihre neue, teure Handtasche über die Schulter hängte und zum Bird’s ging. Einen Abend lang lachen und tanzen war vielleicht doch genau das, was sie jetzt brauchte; nach einem Bier würde es ihr bestimmt besser gehen. Michelle war ihr ganz sicher schon ein, zwei Drinks und zwei - oder drei - Tänze voraus, aber das war okay, denn Jenner glaubte nicht, dass sie heute Abend mit ihrer Freundin mithalten konnte.
    Die Bar war gesteckt voll, und es war unglaublich laut - schließlich war es Freitagabend -, und sie musste sich erst durch das Gewühl drängeln, bis sie Michelle an einem Tisch mit drei anderen Stammgästen sitzen sah. Den Gläsern
und Flaschen nach zu schließen hatten Michelle und die anderen deutlich mehr als zwei Drinks Vorsprung.
    Jenner war schon fast an ihrem Tisch, als Michelle sie entdeckte. »Woohoo!«, johlte sie. »Scharfe Frisur!«
    Jenner widerstand dem Drang, sich an die Haare zu fassen, die jetzt nachtschwarz gefärbt und von kleinen, stachligen Strähnen auf dem Scheitel gekrönt waren. Sie war erst heute Vormittag beim Friseur gewesen. Der neue Schnitt wirkte elegant und sexy und großstädtisch, aber vor allem veränderte er sie so grundlegend, dass sie kaum noch erkannt wurde. Nach den letzten Monaten betrachtete sie das als Vorteil.
    Sie zog sich einen Stuhl heran, setzte sich und sah sich nach einer Bedienung um. »Ich trage die Schuhe!«, verkündete Michelle und drehte sich zur Seite, bis sie den Fuß so hoch heben konnte, dass Jenner ihn sah. Die Schuhe hatten ein Vermögen gekostet, genauer gesagt über fünfhundert Dollar, aber die ungebremste Verzückung, die sich beim Anprobieren in Michelles Gesicht gespiegelt hatte, hatte Jenner das Gefühl gegeben, dass das Geld gut angelegt war. Doch dann hatte sich Michelle eigenartigerweise davor gefürchtet, die Schuhe draußen anzuziehen, aus purer Angst, sie könnten eine Schramme abbekommen, ein Absatz könnte abbrechen oder sonst was. Immer wieder hatte sie das Paar zu Hause anprobiert und dann weggestellt. Heute Abend hatten die Schuhe zum ersten Mal Ausgang, darum klatschte Jenner in die Hände.
    »Wurde auch Zeit«, meinte sie.
    »Sind sie nicht heiß?«, fragte Michelle und drehte dabei den Fuß hin und her, bis die Strasssteine auf den dünnen Riemen blinkten. Dann hob sie den Fuß noch höher, damit die beiden Männer und die Frau an ihrem Tisch den Schuh ebenfalls betrachten konnten. Von einem anderen
Tisch her pfiff ein Mann anerkennend, weil Michelle das Bein so hoch in die Luft gestreckt hatte, dass er eventuell noch mehr zu bewundern bekam als nur den Schuh. Sie lachte, streckte ihm die Zunge heraus und stellte den Fuß wieder auf den Boden.
    »Nächstes Mal«, erklärte sie den drei anderen, »besorge ich mir die Tasche dazu. Die ist unglaublich . Das Leder war weich wie Butter.«
    Ehe Jenner sich dazu äußern konnte, trat die Kellnerin mit einem vollen Tablett an ihren Tisch. Während sie die neue Runde auszuteilen begann, sah sie Jenner kurz an. »Was darf ich bringen?«
    »Ein Bier«, antwortete Jenner. Todmüde, wie sie war, hielt sie sich beim Trinken lieber zurück; sie würde sich auf ein Bier beschränken und dann heimfahren.
    »Das macht inzwischen vierundneunzig fünfzig«, sagte die Kellnerin zu Michelle, und ihr Tonfall verriet deutlich, dass sie ein paar Scheine oder eine Kreditkarte sehen wollte, bevor die nächste Bestellung aufgegeben wurde.
    »Setzen Sie es auf ihre Rechnung«, erklärte Michelle gut gelaunt, wobei sie nach ihrem farbenfrohen Cocktail griff und ihn in

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