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Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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akzeptieren Ihr Angebot«, sagte einer der Männer und legte einen Finger auf ein einzelnes Blatt Papier, um es ihr über den Tisch zuzuschieben.
    Jenner nahm das Papier und las es Wort für Wort durch. Wenn sie sich verpflichtete, keine rechtlichen Schritte gegen
die Harvest Meat Packing Company oder einen ihrer Angestellten zu unternehmen, würde man ihr Arbeitslosengeld bewilligen. Unten war ein Feld für ihre Unterschrift frei gelassen worden.
    »Zwei Punkte«, sagte sie. »Eigentlich sind es drei. Es gibt nur eine Ausfertigung, die Sie, wie ich annehme, behalten wollen. Ich brauche ebenfalls ein Exemplar. Außerdem ist nicht festgehalten, ab wann das Arbeitslosengeld gezahlt wird. Sie könnten den Antrag also ein paar Wochen zurückhalten, weil Sie hoffen, dass ich meinen Lotteriegewinn bekommen habe, bis der Antrag bearbeitet ist, der daraufhin natürlich abgelehnt würde. Drittens fehlt ein Feld für Ihre Unterschrift. Wenn Sie nicht unterschreiben, werde ich es auch nicht tun.«
    Al hatte ihr eingebläut, dass sie nichts unterschreiben sollte, was sie nicht gelesen hatte, und erst recht nichts, was sie nicht verstanden hatte. Sie hatte Jenner auf ein paar Fallstricke hingewiesen, aber Jenner war nicht auf den Kopf gefallen, außerdem hatte sie sich zeitlebens mit Jerry herumschlagen müssen, der jedes Schlupfloch ausnutzte, das er finden oder bohren konnte, weshalb man ihr kein X für ein U vormachen konnte. Und sie hatte etwas von Als Jargon abgekupfert und konnte diesen Typen in ihrer Sprache antworten. Sie sah ihnen an, dass sie ihren hübschen kleinen Plan vereitelt hatte.
    Sie reichte das Papier dem Mann, der es ihr zugeschoben hatte. »Ich werde die Korrekturen veranlassen«, versicherte er ihr ohne jeden Widerspruch und verschwand aus dem Büro.
    Schweigend standen sie da und warteten auf seine Rückkehr. Fast fünfzehn Minuten verstrichen. Als er endlich zurückkam, hielt er zwei Blätter in der Hand. Jenner nahm beide und las beide aufmerksam durch. Sie überzeugte
sich, dass zwei Unterschriftenfelder eingefügt worden waren - eine Unterschrift, die des Besitzers und Vorstands der Harvest Meat Packing Company, war schon geleistet worden -, und dass ihr ab sofort Arbeitslosengeld zustand. Wenn sie das richtig deutete, wollten sie, dass sie sofort ausstempelte und verschwand. Auch recht.
    Ohne ein Wort zu sagen, kritzelte sie ihren Namen auf beide Papiere, schaute zu, wie sie abgezeichnet wurden, nahm dann ein Exemplar an sich und faltete es sorgfältig zusammen.
    Gorski eskortierte sie zu ihrem Schließfach, wo sie ihren Overall und die Haube ablegte, ihm beides übergab und ihr Zeug zusammensuchte - es war nicht viel -, bevor sie zum letzten Mal durchs Tor hinausging.
    Die Sonne schien immer noch. Sie schaute auf die Uhr. Nicht einmal eine Stunde war vergangen, seit sie ihre Schicht angetreten hatte. Obwohl sie das Fenster einen Spalt weit offen gelassen hatte, schlug ihr, als sie die Gans öffnete, eine Hitzewelle entgegen, die sie fast zurücktaumeln ließ, und so blieb sie erst einmal vor der offenen Fahrertür stehen und wühlte ihr Handy aus der Handtasche. Zuerst rief sie Al an. »Sie haben mich gefeuert. Sieht aus, als müsste ich mir doch Geld leihen. Ich hab das noch nie gemacht, mit Kredit und so. Können Sie mir erklären, wie das geht?«
    Nachdem Al ihr die Prozedur erklärt und ihr geraten hatte, was sie tun sollte, stieg Jenner in die Gans und ließ den Motor an. Während sie aus dem Parkplatz klapperte, rief sie Michelle an.
    »Hey, hast du Lust, in Urlaub zu fahren?«

5
    Sie kam zu spät. Eigentlich war sie um sieben mit Michelle verabredet gewesen, und jetzt war es schon halb neun. Trotzdem stellte Jenner ihren neuen Wagen einen Block von der Bar entfernt ab. Dadurch war sie nun zwar noch später dran, aber schließlich wollte sie nicht, dass ihr jemand eine Macke in den Lack schlug. Wen interessierte es schon, dass es kein Luxusschlitten war? Es war ein Toyota Camry - mit allen Extras, na schön, aber trotzdem ein Camry -, weil sie es einfach nicht übers Herz gebracht hatte, zwei ihrer früheren Jahresgehälter für ein Auto auszugeben. Sie hatte den Camry erst ein paar Wochen, und sie war stolz darauf. Wenn sie einstieg, atmete sie jedes Mal tief ein und berauschte sich an dem köstlichen Neuwagengeruch.
    Sie war müde. Minutenlang blieb sie mit geschlossenen Augen im Auto sitzen. Wenn sie Michelle nicht versprochen hätte, heute Abend mit ihr auszugehen, wäre sie nach Hause

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