Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
reserviert? Oder hatten sie sich einfach für die beste verfügbare Suite angemeldet - so wie praktisch jeder -, und das Glück gehabt, als eines der ersten Paare zu reservieren?
    Frank glaubte nicht an Glücksfälle. Er glaubte auch nicht, dass sie ohne irgendeine Absicht um diese Suite gebeten hatten. Im Gegenteil, sie hatten garantiert Hintergedanken gehabt; die hatten die Menschen, solange sie atmeten. Diese Hintergedanken mochten vielleicht gar nichts mit ihm zu tun haben, aber die Möglichkeit bestand.
    So oder so, er kannte Ryan und Faith Naterra nicht, und das machte ihn argwöhnisch.
    Sein Kopf schmerzte. Der dumpfe, nie nachlassende Druck erinnerte ihn zuverlässig daran, dass es letzten Endes doch etwas gab, das sich seiner Kontrolle entzog. Er massierte sich kurz die Schläfen; er wusste, dass der Schmerz dadurch nicht verging, aber die Reaktion lief so reflexhaft ab, dass er sie nicht unterbinden konnte. Er hatte sich so an den Schmerz gewöhnt, dass er ihn, bis vor Kurzem jedenfalls, eigentlich kaum noch bemerkt hatte. In letzter Zeit allerdings meinte er einen kleinen glühenden Punkt in seinem Kopf zu spüren, so als würde sich ein Wurm durch sein Hirn fressen.
    War das der Krebs? Konnte er tatsächlich spüren, wie der Tumor wuchs? Sein Arzt behauptete, das sei unmöglich, aber woher wollte dieser Fachidiot das wissen? Hatte er etwa schon einen Hirntumor gehabt? Hatte er je mit dem Wissen leben müssen - ja, verflucht schlechter Witz -, dass er von seiner Krankheit aufgefressen wurde und dass
er nichts, rein gar nichts unternehmen konnte, um sie aufzuhalten?
    Der Arzt hatte ihm zu erklären versucht, dass sein Gehirn nicht »aufgefressen« wurde, sondern dass der Tumor neue Zellen hinzufügte, die nicht die normalen Hirnfunktionen besaßen, bla bla bla … Was machte das schon aus? So oder so würde er sterben. Und er konnte definitiv diesen heißen Kern spüren. Die Schmerzen konnte er ertragen; sie waren unerbittlich, aber nicht unerträglich. Nur den peinlichen Kontrollverlust und die zunehmende Hilflosigkeit ertrug er nicht. Ach, drauf geschissen. Er würde nicht als winselnder Zellhaufen enden, der sich unter Schmerzen bepinkeln musste, weil er seine Blase nicht mehr kontrollieren konnte. Er würde seinen Weg zu Ende gehen, und zwar so, dass man Frank Larkin bei Gott nie vergessen würde.
    Aber noch war der Zeitpunkt nicht gekommen, noch nicht ganz. Bevor es dazu kam, musste er noch einiges arrangieren.
    »Machen Sie sich über diesen Ryan und diese Faith Naterra schlau«, sagte er zu seinem Sicherheitschef Dean Mills. »Ich habe noch nie von diesen Leuten gehört, und das gefällt mir nicht.«
    Dean war ein gedrungener Mann von Anfang vierzig mit kurz geschorenem weißblondem Haar und scharfen blauen Augen. Unter seinem kantigen Äußeren versteckte sich eine kraftvolle Muskulatur, die allzu oft unterschätzt wurde, doch Larkin hatte sich nicht wegen seiner Körperkräfte für ihn entschieden, sondern weil ihn eine extrem nützliche Kombination aus Intelligenz und mangelnder Moral auszeichnete. Dean würde einfach alles tun, um einen Job zu erledigen, worin auch immer der bestehen mochte. Er warf einen kurzen Blick auf die Informationen,
die diese Naterras bei der Buchung abgegeben hatten, sagte: »Wird erledigt«, und verschwand, um so viele Informationen über sie zusammenzutragen, wie er nur finden konnte.
    Larkin widmete sich wieder der Passagierliste. Die meisten Namen waren ihm vertraut, selbst wenn er die Menschen nicht persönlich kannte. Wer sich so eine Kreuzfahrt leisten konnte, gehörte einer kleinen, relativ eng vernetzten Schicht von Superreichen an, in der man genug Geld besaß, um es bei solchen Wohltätigkeitsveranstaltungen zu verpulvern, und darum war es nicht schwer, die meisten davon zu kennen, wenn man sich in denselben Kreisen bewegte. Denen gehörte Larkin zwar nicht an, aber er bewegte sich dafür in einem Kreis von Männern mit Macht und Einfluss, der sich bei manchen gesellschaftlichen Anlässen mit dem der Superreichen überschnitt.
    Er hatte verdammt gut an diesen Menschen verdient, darum war es ein Gebot der Geschäftstüchtigkeit, so viele wie möglich davon zu kennen. Im Moment scheffelte er mit seinen »grünen« Fabriken und Programmen mehr Geld, als er zählen konnte. Diese reichen Idioten hatten Schuldgefühle, weil sie so viel Geld besaßen, und wollten unbedingt irgendwas tun, um den Planeten zu retten. Ihm war das nur recht. Er sackte zu gern ihr Geld

Weitere Kostenlose Bücher